Das Bild zeigt eine Operation mit dem da Vinci-Operationssystem

Laparoskopie

Die Laparoskopie heißt übersetzt Bauchspiegelung und ist ebenso bekannt unter dem Namen Schlüssellochchirurgie, Videochirurgie oder minimalinvasive Chirurgie. Anstelle einer offenen Operation mit Bauchschnitt werden bei diesem Verfahren über 3 bis 5 kleine Hautschnitte Kunststoffhülsen (Trokare) mit einem Durchmesser von 3 bis 15 mm in die Bauchhöhle eingesetzt. Um sich im Bauchraum Platz zu schaffen (damit keine Darmschlingen verletzt werden und man Bewegungsfreiheit hat) wird der Bauchraum zuvor mit Gas (CO2) aufgefüllt. Über die Trokare werden dann Instrumente und die Kamera in die sonst geschlossene Bauchhöhle eingebracht, mit denen dann der Eingriff vorgenommen wird. Die Kamera überträgt das Operationsfeld über eine Vergrößerung auf einen Bildschirm, so dass das Operationsteam immer einen Überblick über das Operationsfeld hat.

Einsatzgebiete der Laparoskopie in der Urologie

In unserer Klinik werden hauptsächlich Eingriffe an der Niere und Nebenniere durchgeführt:

  • Entfernung der Niere bei Tumorbefall oder Funktionsverlust (Nephrektomie)
  • Nebennierenentfernung (Adrenalektomie)
  • Abtragung einer Nierenzyste
  • Plastische Rekonstruktion des Nierenbeckens bei Nierenbeckenabgangsenge
  • Varikozelektomie
  • Hodensuche
     

Der Vorteil der Laparoskopie ist hauptsächlich in der geringen Invasivität zu sehen. Es bleiben keine oder nur kleinste Narben nach dem Eingriff zurück. Außerdem geben die Patienten postoperativ weniger Schmerzen an, so dass sie weniger Schmerzmittel brauchen und schneller mobil und erholt sind.

Für den Operateur liegt der Vorteil des laparoskopischen Vorgehens klar auf der Hand. Aufgrund der Kamera hat er eine gute Übersicht über das Operationsfeld und die Wahl einer Vergrößerung.

Der Nachteil der Laparoskopie ist in der eingeschränkten Bewegungsfreiheit der Instrumente bei begrenztem Zugangsweg zu sehen. Außerdem ist der Anschaffungspreis und Wartung mit hohen Kosten verbunden.

Grundsätzlich kann der laparoskopische Eingriff umfassend eingesetzt werden, allerdings kann die offene Operation in manchen Fällen das bessere Verfahren sein, z.B. wenn der Patient schon mehrmals voroperiert ist oder eine schwere Herz-Kreislauferkrankung vorliegt. Hier werden zusammen mit dem Patienten, Narkoseärzten und Internisten nach der besten Therapieoption gesucht.

Robotergestützte Operationstechnik (daVinci®)
Die robotergestützte Operationstechnik mit dem Da Vinci-System steht für die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimalinvasiven Operationen in der Urologie und Chirurgie. Der Einsatz des OP-Roboters DaVinci® hat sich vor allem bei der Prostataentfernung, der Nierentumorentfernung und der Nierenbeckenplastik bewährt.

Die Operationseinheit besteht aus einer Steuerkonsole, einer patientenseitigen Robotikeinheit und einem Videoturm mit einer dreidimensionalen Kamera und einer ausgeklügelten Lichttechnik. Das Kernstück bildet die Steuerkonsole. Hier agiert der Operateur und steuert mit seinen Bedienelementen die Greifarme der Robotikeinheit anhand hochauflösender 3D-Aufnahmen. Durch die Einführung der daVinci® Operationstechnik ist es möglich, in bis zu 12,5-facher Vergrößerung und mit dreidimensionalen Aufnahmen nahezu blutungsfrei zu operieren. Dabei werden feinste Instrumente genutzt, mit denen die Bewegungsmöglichkeiten der menschlichen Hand perfekt übertragen werden können.