Das Bild zeigt eine MRT-gesteuerte Prostatastanzbiopsie

MRT-gesteuerte Prostatastanzbiopsie

Urologische Klinik

Telefonnummer 0721 974-4140
Faxnummer
0721 974-4149
E-Mail-Adresse
Klinikgebäude Haus M, Moltkestraße 90

MRT-gesteuerte Prostatastanzbiopsie

Die Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata mittels einer feinen Hohlnadel und die Untersuchung des Gewebes durch den Pathologen unter dem Mikroskop ist weiterhin der Weg zur Sicherung der Diagnose eines Prostatakarzinoms. Die alleinige Bestimmung des PSA-Wertes oder die Durchführung eines MRT können ein Karzinom weder bestätigen noch ausschließen.

Durch die Entnahme weniger Zentimeter kurzer und haarfeiner Gewebezylinder wird nicht nur der Grad der Bösartigkeit (sogenanntes Grading und Gleason-Score) bestimmt, sondern auch die Ausdehnung des Befundes eingestuft. Diese Einstufung ist für die weitere Therapieplanung (Operation mit vollständiger Entfernung der Prostata, Bestrahlung oder in bestimmten Fällen die Option der fokalen Therapie oder aktiven Überwachung) von entscheidender Bedeutung. Bislang war und ist in den meisten Situationen die sogenannte randomisierte („zufallsgesteuerte“) Prostatabiopsie der erste Schritt der Diagnostik bei Verdacht auf Prostatakrebs. Hierbei werden unter Ultraschallkontrolle aus beiden Hälften der Prostata wenigstens zwölf ggf. auch mehr Proben entnommen.

Um die Wahrscheinlichkeit der Diagnose eines sogenannten signifikanten Prostatakarzinoms (d.h. eine Erkrankung, die aufgrund ihrer Aggressivität einen Einfluss auf die Lebenserwartung des Betroffenen hat) zu steigern, hat in den letzten Jahren das multiparametrische MRT der Prostata zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bei im MRT nachweislich auffälligen Arealen steigt die Wahrscheinlichkeit, ein signifikantes Prostatakarzinom zu entdecken, durch gezielte Biopsie deutlich an. Die Befundung des MRT erfolgt hierbei durch zwei erfahrene Radiologen standardisiert nach der PIRADS 2.0-Klassifikation.

Als einzige Klinik in der Region Karlsruhe bieten wir die Durchführung einer Prostatastanzbiopsie durch Echtzeitfusion von bereits erstellten multiparametrischen MRT-Bildern der Prostata und Ultraschallbildern an. Die Gewebeprobeentnahme erfolgt hierbei durch den Enddarm (transrektal).

Bei dem kurzen Eingriff ist neben einem Urologen auch ein Radiologe anwesend. Gemeinsam werden die vorhandenen Daten mit dem BiopSeeÒ-System fusioniert. Im zuvor erstellten individuellen 3D-Modell der Prostata des Patienten können die entnommenen Proben exakt lokalisiert werden. Diese Informationen können bei einer späteren fokalen Therapie von großem Nutzen sein, wenn nicht die ganze Prostata sondern nur der tumortragende Anteil behandelt werden soll.

Rund um den Eingriff

In der Sprechstunde besprechen wir mit Ihnen die Indikationsstellung und führen die urologische Aufklärung durch. Wünschen Sie die Durchführung des Eingriffs unter Anästhesie, erfolgt auch ein Gespräch mit dem Narkosearzt. Erforderliche Urin- und Laboruntersuchungen erfolgen ebenfalls im Rahmen der Sprechstunde.

Falls noch kein MRT der Prostata vorliegt, muss dies zur definitiven Entscheidung über die Notwendigkeit des Eingriffes an einem zusätzlichen Termin ambulant erfolgen.

Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder in einer kurzen Vollnarkose erfolgen. Wenn Sie eine Vollnarkose wünschen, müssen Sie nach dem Eingriff von einer volljährigen Person aus der Klinik abgeholt und wenigstens 24 Stunden zu Hause betreut werden. Dies müssen Sie im Zuge der Vorbereitung schriftlich bestätigen.

Der Eingriff erfolgt in Kooperation mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie aktuell immer an Montagen.

Termine zur Vorbereitung des Eingriffes werden telefonisch unter 0721-974-4140 vereinbart.

Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse ist ein Überweisungsschein des aktuellen Quartals ausgestellt von Ihrem behandelnden Facharzt für Urologie erforderlich.

Bitte beachten Sie: Eine Beratung ist nur nach Vorlage dieses Überweisungsscheins möglich. Eine Überweisung vom Hausarzt oder auch Einweisungsscheine können leider nicht angenommen werden.

Für Mitglieder der privaten Krankenkassen gelten keine besonderen Voraussetzungen.

Bitten bringen Sie zum Termin nachfolgende Informationen mit:

  • aktueller Medikamentenplan
  • falls bereits ambulant ein MRT von Becken/Prostata erfolgte: Bilder auf CD/DVD (bitte keine Folien- oder Papierausdrucke) sowie den schriftlichen Befund der Untersuchung
  • Brief Ihres aktuell behandelnden Urologen
  • Laborwerte (insbesondere PSA-Werte)

Ihre ärztlichen Ansprechpartner

Dr. Matthias Bodenbach

Dr. med. Matthias Bodenbach

Geschäftsführender Oberarzt

Spezielle Urologische Chirurgie, Medikamentöse Tumortherapie und Andrologie
Facharzt für Urologie

Dr. Benedict Keller

Dr. med. Benedict Keller

Oberarzt

FEBU (Fellow of the European Board of Urology)
Medikamentöse Tumortherapie
Facharzt für Urologie