Pflege in der Kinder- und Jugendmedizin
Kinderchirurgische Station S11/S12
Die interdisziplinäre kinderchirurgische Station S11/S12 ist eine Doppelstation, die räumlich verbunden ist. Wir sind ein großes Pflegeteam, das im Altersspektrum und in der Bandbreite zwischen Voll- und Teilzeit bunt gemischt ist. Auf unserer Station vereinen sich die drei Fachdisziplinen Kinderchirurgie, HNO (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) und MKG (Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie) weshalb täglich neue Herausforderungen auf uns warten.
Aus dieser Konstellation ergibt sich eine große Bandbreite an pflegerischen Anforderungen. Beispielhaft seinen hier einige der häufigeren Krankheitsbilder genannt: Analatresien, Frakturen, Verbrennungen, neurochirurgischen und kinderurologischen Erkrankungen, Tonsillektomien und Korrekturen bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Dies erfolgt sowohl im ambulanten als auch stationären Setting.
Strukturierte Einarbeitung ist uns wichtig
Um unsere hohe Pflegequalität zu halten, legen wir sehr viel Wert auf ein ausführliches und strukturiertes Einarbeitungskonzept für unsere neuen Kolleginnen und Kollegen. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Praxisanleiterinnen und -anleiter der Station. Zum Einarbeitungskonzept gehört neben der individuellen Betreuung und Unterstützung auch eine monatliche interne Fortbildung. Hier werden Strukturen, Krankheitsbilder sowie Standards besprochen und detailliert erläutert. Dabei besteht für neue Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, tiefergehende Fragen zu klären. Ebenso können Unsicherheiten angesprochen und somit behoben werden.
Komm zu uns und lerne unsere vielfältige Station kennen! Wir freuen uns über neue Teammitglieder mit unterschiedlichen Erfahrungen, neuen Ideen und Anregungen.
Pädiatrische Station S13 – die „Wilde 13“
Auf unserer Station S13 versorgen wir Kinder und Jugendliche vom 1. Lebenstag bis zum 18. Lebensjahr. Unser Schwerpunkt liegt auf Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und COVID-19 sowie gastroenterologischen Krankheitsbildern wie Besiedelungen mit MRSA oder MRGN, die eine besondere Isolation erfordern.
Auch pneumologische Krankheitsbilder wie die Cystische Fibrose können wir abklären und versorgen. Neben diesen Schwerpunkten behandeln wir Patientinnen und Patienten mit allgemeinmedizinischen Erkrankungen und Infekten.
Pflegerische Maßnahmen
Als periphere Station mit pneumologischen Schwerpunkt können wir unsere Patientinnen und Patienten auch mit einer nasalen High-Flow-Therapie und mit Thoraxdrainagen versorgen.
Weil ein Schwerpunkt auf der Infektiologie liegt, werden bei uns Patientinnen und Patienten mit allen möglichen Primärerkrankungen behandelt. Hierunter fallen neben allgemein pädiatrischen auch chirurgische, neonatologische und onkologische Erkrankungen sowie Diabetes mellitus.
Neben den akutstationären Patientinnen und Patienten kommen auch Kinder und Jugendliche zu geplanten Untersuchungen zu uns, etwa, wenn sie eine chronische Erkrankung haben.
„Wilde Mischung“ auf Station
Durch das breite Patientenspektrum auf unserer Station können wir viele pflegerische Maßnahmen, die den Verlauf der jeweiligen Erkrankung positiv beeinflussen, routiniert umsetzen. Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Kenntnisstand durch gezielte Fortbildungsangebote wie z.B. die Mukoviszidose-Fortbildung zielgerichtet und fortlaufend zu erweitern.
Wir arbeiten im Vierschichtsystem mit je zwei Wochenenddiensten im Monat, wobei dies individuell planbar ist. Durch die interessante Mischung auf Station und dem daraus resultierenden spannenden Arbeiten nennen wir uns als Team „die Wilde 13“ – denn wir wissen nie was kommt und sind deshalb immer auf neue Erfahrungen gespannt.
Wir als Team der Wilden 13 legen Wert auf einen offenen Umgang miteinander. Wir unterstützen uns gegenseitig und beseitigen Unklarheiten und Unsicherheiten zusammen. Unser Ziel ist es, gemeinsam neue Erfahrungen zu machen, um diese positiv in den zukünftigen Stationsalltag einzubringen. Damit sichern wir eine zuverlässige und kompetente Versorgung unserer jungen Patientinnen und Patienten, einen angemessenen Umgang mit den Angehörigen und ein harmonisches Miteinander im Team.
Das Pflegeteam der pädiatrischen Stationen S33/S34 versorgt und behandelt Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Schwerpunkt unserer Station ist die allgemeine Kinder- und Jugendmedizin sowie die Kinderneurologie, die Endokrinologie und die Diabetologie.
In der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes arbeiten wir eng mit dem Team der Diabetesambulanz zusammen, die von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DGG) zertifiziert ist.
Unsere Stationen dienen der akuten Versorgung. Das bedeutet, dass wir rund um die Uhr junge Patientinnen und Patienten über die Kinderaufnahme auf- oder von anderen Stationen übernehmen.
Daneben führen wir Testungen und Untersuchungen im vorstationären und stationären Setting durch.
Uns als Team ist es wichtig, dass Kind und Eltern während des stationären Aufenthalts bei uns pflegerisch, medizinisch, aber auch menschlich gut versorgt sind.
Die S36 „Kunterbunt“ ist eine Station mit einem sehr vielfältigen Mix aus Neugeborenen und Kindern etwa mit pädiatrischen oder mund-kiefer-gesichtschirurgischen Erkrankungen. Wir betreuen die kleinen Patientinnen und Patienten vom Zeitpunkt ihrer Geburt bis zum Ende des 2. Lebensjahres.
Die Kinder kommen zu uns als entweder im Rahmen einer geplanten Aufnahme oder notfallmäßig über unsere Kindernotaufnahme. Auf unserem Tagesplan stehen außerdem regelmäßig Verlegungen von der Intensivstation, aus dem Kreissaal, von der Geburtenstation unserer Frauenklinik oder aus anderen Krankenhäusern.
Als Pflegekräfte der S36 begegnen wir dieser Vielfalt mit einem besonderen Maß an Flexibilität sowie großem Engagement und Fürsorge für unsere kleinen Patientinnen und Patienten und deren Begleitpersonen.
Unser Ziel: Ein besserer Start ins Leben
Unsere pflegerischen Schwerpunkte liegen in der Versorgung der Neugeborenen und Säuglinge mit ihren individuellen Bedürfnissen, die für einen guten Start ins Leben wichtig sind.
Bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit spielt die Begleitperson eine erhebliche Rolle, weshalb deren Anleitung im Krankheitsprozess ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist.
„Nicht nur unser Patientenmix, auch unser Team ist kunterbunt." – Cathrin Hildenbrand, Bereichsleitung
Natürlich gibt es auf der S36 „stressige“ Tage, an denen jedes Teammitglied gefordert ist in puncto Zusammenarbeit und Spontanität. Es gibt aber auch „entspannte“ Tage, an denen wir uns der Zusammenführung von Kind und Begleitperson besonders intensiv widmen können.
Hämatologische und Onkologische Kinderstation Regenbogen (S24)
Unsere S24 Regenbogen ist die Station der Kinderhämatologie und Kinderonkologie am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Mit durchschnittlich 30 neudiagnostizierten onkologischen Erkrankungen bei Kindern pro Jahr ist unsere Station eines der größten nicht-universitären pädiatrisch-onkologischen Zentren in Deutschland. Für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten stehen uns 16 stationäre und 4 tagesklinische Betten zur Verfügung.
Wir sind spezialisiert auf alle onkologischen Erkrankungen, die im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien behandelt werden. Unsere Patientinnen und Patienten sind ambulant, tagesklinisch oder mehrtägig stationär bei uns.
Nach der Intensivtherapie schließt sich über unsere Spezialambulanz die Nachsorge an, die sich bis zu 10 Jahre erstrecken kann.
Außerdem behandeln wir Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit gutartigen, angeborenen oder erworbenen hämatologischen Erkrankungen.
Wir stehen für ganzheitliche Pflege
Unser Anliegen ist es, die Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu betreuen. In unserem Team sind Pflegefachkräfte mit onkologischer Weiterbildung und Weiterbildung in Palliative care, Schmerzexpertinnen und -experten für Kinder und Jugendliche sowie naturheilkundlich weitergebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Daneben geben Praxisanleiterinnen und -anleiter ihr Wissen weiter.
Wir arbeiten in einem interdisziplinären Behandlungsteam zusammen mit Ärztinnen und Ärzten, Kinder- und Jugendpsychologinnen und -psychologen, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrkräften, Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie Kunst-, Musik- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Wir kooperieren eng mit anderen Fachabteilungen wie Chirurgie, Neurochirurgie, Radiologie, Nuklearmedizin, der Hals-Nasen-Ohrenklinik, der Strahlenklinik und der Augenklinik.
Eine besondere Freude für unsere jungen Patientinnen und Patienten ist Klinikclown Dodo, der die Kinder auf der Station besucht und sie auf vielfältige Weise von ihrem Klinikaufenthalt ablenkt.
Für uns als Pflegeteam ist es eine Besonderheit, dass wir neben der stationären und tagesklinischen Intensivtherapie auch die ambulante Nachsorge durchführen. Falls erforderlich, übernehmen wir auch die palliative Betreuung.
Vielseitige Tätigkeit mit Verantwortung
Die pädiatrische Hämatologie und Onkologie kennt viele unterschiedliche, komplexe Krankheitsbilder. Das macht die Arbeit interessant, vielseitig und verantwortungsvoll. Zu unseren Hauptaufgaben gehört die Vorbereitung, Assistenz und Nachsorge bei Untersuchungen auf Station, die Verabreichung der Chemo- und Antikörpertherapien, die Pflege und die Schulung im Umgang mit zentralen Venenkathetern und Ports sowie die Assistenz und Überwachung bei Transfusionen. Das erfordert ein differenziertes Wissen über Erkrankungen, Therapien, pharmazeutische Substanzen und Therapieprotokolle.
„Die Zusammenarbeit mit den Eltern spielt für die Pflege eine große Rolle.“ – Christiane Pantle, Stationsleitung S24
Die Patientenbeobachtung ist ein weiterer Bestandteil unserer Pflege. Durch Beobachtung können Nebenwirkungen der Chemotherapie schneller erkannt und behandelt werden. Dabei nehmen wir den ganzen Patienten in den Fokus und beziehen die Eltern eng mit ein.
Grundsätzlich ist uns die Zusammenarbeit mit den betreuenden Angehörigen sehr wichtig. Als Pflegekräfte leiten wir an, beraten und schulen in unterschiedlichsten Bereichen, z.B. bei Körperpflege, spezieller Hautpflege, Ernährung, Umkehrisolation, Obstipationsprophylaxe, Antiemese oder Schmerzmedikation.
Wir sind ein super-tolles Team
Unser Team setzt sich aus Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Erfahrung zusammen. Wir ergänzen uns und arbeiten mit der Summe unseres Wissens zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Unser Umgang miteinander ist wertschätzend. Wir nehmen uns Zeit für unsere Patientinnen und Patienten und ihre Familien und versuchen, deren Bedürfnisse – physisch wie psychisch – zu erkennen und ganzheitlich darauf zu reagieren.
Standards und Konzepte die greifen
Wir arbeiten nach den Richtlinien der GBA/ GPOH/ SIOP, nach den aktuellen Expertenstandards sowie klinikinternen Standards. Dabei ist der Pflegeprozess die Grundlage unseres pflegerischen Handelns. Die Pflege wird bereichert durch die Grundsätze von „Respectare“. Sie stellen den Respekt, die Integrität, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den Menschen, der gepflegt wird, in den Vordergrund.
Ergänzend zu den bestehenden Standards bieten wir auch Pflege nach naturheilkundlichen Erkenntnissen an, um die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu steigern. Uns ist es wichtig, nach dem Stand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse die besten unterstützenden Maßnahmen einfließen zu lassen.
Neonatologische Station (S25N)
Die neonatologische Station S25N mit 15 Planbetten betreut vorwiegend Frühgeborene. Aber auch Neugeborene mit verschiedensten Erkrankungen und Fehlbildungen sind bei uns in besten Händen. Dabei arbeiten wir eng mit Ärzten und Ärztinnen, mit Physio- und Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie dem Sozialdienst zusammen und begleiten unsere kleinen Patientinnen und Patienten samt ihren Eltern bis zur Entlassung.
In unserer Pflege richten wir uns nach dem Konzept der entwicklungsfördernden Betreuung. Dieses zielt darauf ab, Defizite, die ein Krankenhausaufenthalt in dieser Lebensphase mit sich bringt, auszugleichen und die oft widrige Situation für Kind und Eltern zu verbessern. Hierbei spielt das Kangarooing, bei dem das Frühgeborene auf den nackten Oberkörper von Mutter oder Vater gelegt wird, eine große Rolle. Kangarooing ist bei uns im Klinikum Karlsruhe bereits seit Langem etabliert.
Es ist uns aber auch ein Anliegen, das Konzept der entwicklungsfördernden Betreuung in unserer Klinik immer weiter auszubauen und die Rahmenbedingungen zur weiteren Umsetzung anzupassen und zu verbessern.
Hierzu trägt die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Frühchentreff Karlsruhe e.V. bei. Dank der Unterstützung des Vereins können wir beispielsweise spezielle Elternkurse oder Musiktherapie für die Frühchen anbieten.
Unser Ziel: Eine möglichst gute Eltern-Kind-Beziehung
Über Wochen und manchmal auch Monate dürfen wir die Entwicklung unserer kleinen Patienten miterleben, sie unterstützen und zu einer möglichst guten Eltern-Kind-Beziehung beitragen. Dies ist eine erfüllende und bereichernde Aufgabe.
Die gemeinsame Betreuung von Eltern und Kind steht für uns im Fokus der Versorgung. Es ist uns besonders wichtig, die Eltern so gut wie möglich in alle Maßnahmen mit einzubeziehen und sie für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt anzuleiten.
Pädiatrische und Kinderchirurgische Intensivstation (S26)
Die interdisziplinäre Intensivstation der Kinderklinik versorgt Kinder ab Geburt bis zum Alter von 18 Jahren im kompletten Spektrum der Pädiatrie und der Kinderchirurgie (ausgenommen herzchirurgische Eingriffe).
Die große Altersspanne der Patientinnen und Patienten bedeutet für Pflegefachkräfte, vielfältige Erkrankungen und deren spezielle Therapien und Pflege zu kennen und auch miteinander den Alltag in unterschiedlichen Lebensphasen zu gestalten.
Im Bereich Neonatologie der Früh- und Neugeborgenen versorgen wir die Kinder im Sinne der entwicklungsfördernden Betreuung in enger gegenseitiger Absprache mit allen beteiligten Berufsgruppen (Ärzteteam, Physiotherapie, Röntgen), um einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen.
Bei Kindern in höheren Altersgruppen steht die kindgerechte und umsichtige Behandlung im Vordergrund, um den Krankenhausaufenthalt so positiv wie möglich zu gestalten.
"Auf Station haben wir es mit verschiedensten Anforderungen zu tun, die bei Kindern nicht immer planbar und oft auch überraschend sind. Sei es, die Bindung innerhalb der Familie bei Früh- und Neugeborenen zu unterstützen, aber auch, individuelle Wünsche von Kindern im Kindergarten- und Schulalter zu erfüllen." – Kerstin Klein, Bereichsleitung
Trainee-Programm für neue Kolleginnen und Kollegen
Da diese speziellen Aufgaben auch besondere Fähigkeiten erfordern, bietet das Pflegeteam der S26 seit einigen Jahren jährlich ein Trainee-Programm zur Einarbeitung neuer – auch frisch examinierter – Kolleginnen und Kollegen an.
Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der standardisierten Einarbeitung und kontinuierlichen Begleitung der neuen Mitarbeitenden, um in jeder Situation eine hochwertige und sichere Pflege gewährleisten zu können.
Wir fördern die Entwicklung der Kinder
Gerade bei der Versorgung von Früh- und Neugeborenen tritt die Entwicklungsförderung der Kinder immer mehr in den Fokus der Behandlung. Es gilt, die im Mutterleib begonnene Entwicklung des Kindes optimal weiter zu gestalten und negative Einflüsse auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Einbindung der Eltern und der ganzen Familie ist hierbei überaus wichtig und soll dabei helfen, dem Kind eine sichere und gute Bindung für das ganze Leben zu erhalten.
Erkrankungen, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, sind besonders im Kindesalter ein massiver Einschnitt in das Familienleben. Deshalb unterstützen wir die Betroffenen durch eine kindgerechte und professionelle Pflege.
Der tägliche Spagat der Intensivpflege
Kein Tag auf der Station S 26 gleicht dem anderen. Wir betreuen kranke Früh-und Neugeborene, Kinder und Jugendliche mit verschiedensten Erkrankungen, die pädiatrisch-internistische aber auch chirurgische Therapie benötigen. Dies bedeutet vielfältige Herausforderungen, die es täglich zu meistern gilt. Die unterschiedlichen Altersstufen benötigen komplett verschiedene Ansprache und Versorgung von uns Pflegenden.
Während in der Früh- und Neugeborenenphase ein Großteil der Arbeit von den Grundbedürfnissen der Kinder in der sensiblen Phase des Lebensbeginns gekennzeichnet ist, legen wir Fundamente für die Eltern-Kind-Beziehung die über diese Zeit hinaus Einfluss haben werden. Eine sichere, gefestigte Bindung die auch in schweren Zeiten trägt, ist hier unser Ziel, welches wir mit gezielter Anleitung der Eltern erarbeiten.
Der Versorgungsschwerpunkt bei größeren Kindern liegt auch darin, die Erkrankung nicht nur bestmöglich zu überstehen, sondern auch diese schwere Phase zu verarbeiten und der Familie bei der Organisation des Krankenhausaufenthaltes beizustehen.
Neben den auf unserer Station aufgenommenen Patienten stehen wir in ständiger Bereitschaft um gemeinsam mit unseren Stationsärzten im Team Erstversorgungen in unserem Kreißsaal, Notfallversorgungen und Transportfahrten in andere Geburtskliniken und Reanimationen im Gebäude der Kinder- und Frauenklinik durchzuführen.
Die Vielfalt unserer Aufgaben wird auch von der Politik gesehen, die durch die Vorgaben einer Qualitätsrichtlinie unter anderem die Pflegepersonalausstattung der Neonatologie einheitlich gestaltet hat. Dieser Maßnahme wird bei uns durch eine intensivierte Übernahme von im Hause ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen entsprochen.
Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen jedoch fachlich und auch sozial ins Team integriert werden, was nur durch kontinuierliche Begleitung gewährleistet werden kann. Unser Katalog hierzu umfasst gemeinsame Einarbeitungsblöcke mit Theorie und praktischen Übungen, eine Mentorbegleitung über zwölf Wochen und dem regelmäßigen Angebot von begleiteten Schichten mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegien sowie Anleitung durch ausgebildete Praxisanleiterinnen und -anleiter.
Die ständige Aktualisierung der Pflege nach den anerkannten Leitlinien, die umfassende Schulung der Mitarbeiter in Entwicklungsfördernder Betreuung, der Etablierung einer Familienberatung, sowie der Weiterentwicklung der Stillfreundlichkeit sind weitere Schwerpunkte der Teamarbeit und -fortbildung.
Mit weiteren Projekten wie dem Aufbau einer Frauenmilchbank und dem Frühbonding wird auch zukünftig kein Stillstand eintreten.
Mit diesen Neuerungen wollen wir unsere Patienten entsprechend ihres Alters und ihrer Erkrankung mit ihren Familien begleiten und ihnen helfen, eine schwere Zeit gut zu überwinden und möglichst viele positive Erfahrungen mitzunehmen!
Auszug aus der Festschrift zum 100. Geburtstag der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Jahr 2020