Das Bild zeigt den Einsatz eines Ultraschallgeräts am Patienten

Andrologie

Andrologie - Männerheilkunde

Andrologie heißt zu Deutsch Männerheilkunde. Im Mittelpunkt steht hier die Fortpflanzungsfunktion des Mannes sowie deren mögliche Störungen. Dazu gehört zum einen die Zeugungsfähigkeit sowie deren möglicher Störungen: Unfruchtbarkeit (Infertilität). Zum anderen beschäftigt sich die Andrologie mit Störungen der Hormonbildung im Hoden (Hypogonadismus). Ein weiteres zentrales Thema sind Störungen der Erektionsfähigkeit, der Verlust der Gliedsteife (erektile Dysfunktion). Aber auch die männliche Verhütung ist Bestandteil dieses Faches.

Beim Thema unerfüllter Kinderwunsch ist die Ursache stets bei beiden Partnern zu suchen. Beim Mann gibt es hierzu verschiedene Ursachen: Dahinter kann sich ein Infekt verbergen, eine gestörte Spermienproduktion oder ein behinderter Transport der Spermien aus dem Hoden (Samenwegsobstruktion). Aber auch hormonelle Ursachen, wie z.B. ein Mangel an Testosteron, können eine Ursache sein. Ein Testosteronmangel kann aber noch weiterreichende Folgen haben und das Wohlbefinden sowie gewisse Körperfunktionen stark beeinträchtigen: die Stimmung, die Libido, den Knochenstoffwechsel (Osteoporose), die Blutbildung. Hier kann nach genauer Abwägung die Gabe von Testosteron als Spritze oder Gel Abhilfe schaffen.

Hinter Störungen der Erektionsfähigkeit können ganz verschiedene Erkrankungen stehen. Dazu gehört der erhöhte Blutdruck, Gefäßverengungen oder die Zuckerkrankheit, aber auch nach Radikaloperationen bei Prostatakrebs kann eine Erektionsstörung auftreten. Bestimmte Tabletten, die sogenannten Phosphodiesterase-5-Inhibitoren, oder Spritzen können hier in vielen Fällen Abhilfe schaffen.

Wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, bleibt das Thema Verhütung meist in den Händen der Frau in Form der „Pille“ oder anderen Verfahren (Spirale etc.). Beim Mann gibt es neben Kondomen zur Zeit nur eine Verhütungsmethode: die Durchtrennung der Samenleiter (Vasektomie). Die ist ein kleiner operativer Eingriff, der auch in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann.

Auch der Mann wird in der heutigen Zeit immer älter. Die Lebensqualität soll natürlich auch im hohen Alter erhalten bleiben. Die spezifischen Probleme des älter werdenden Mannes sind Aufgabengebiet der Andrologie. Dazu gehören die oben genannten Störungen, aber auch Erkrankungen der Prostata: die gutartige Vergrößerung oder Prostatakrebs. Was der Gynäkologe für die Frau ist, ist der Androloge für den Mann.