Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie
Geschichte des Instituts
Geschichte des Instituts
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte in seinem Labor eine besondere Art von Strahlen, die später ihm zu Ehren Röntgenstrahlen benannt wurden.
Eröffnung des Städtischen Krankenhauses Karlsruhe in der Moltkestraße und Installation eines Röntgenapparates für diagnostische und therapeutische Zwecke in einem chirurgischen Raum.
Im Jahr 1913 wurde vom Internisten Prof. Dr. Starck ein weiteres Röntgengerät für die Abteilung Innere Medizin beantragt. Beschaffungswert 6700 Reichsmark (RM).
Installation des Röntgenapparates " Unipuls" von Reiniger-Gebbert und Schallin in der medizinischen Abteilung. Mit der Bedienung des Gerätes war eine Krankenschwester betraut, die einen unentgeltlichen Lehrgang in der Firma Reiniger-Gebbert besucht hatte. Der Chefarzt der medizinischen Abteilung trug Sorge, dass ein Assistent in Röntgenologie ausgebildet wurde und dieser die Leitung im Röntgenraum übernahm.
Beantragung eines besonderen Röntgenapparates für die Tiefentherapie. Kosten: 39000 RM.
Da die Einsatzmöglichkeiten der Röntgenstrahlen in der Medizin sehr umfangreich waren und das Wissen um die Röntgendiagnostik und Therapie lawinenartig zunahm, grenzte sich die Röntgenologie als eigenständiges Fachgebiet ab. Das hat auch dazu geführt, dass bereits 1919 die Stadt Karlsruhe einen Röntgenfacharzt berief.
Leitung der Röntgenabteilung an der Medizinischen Klinik Karlsruhe durch Stadt-Obermedizinalrat Dr. Kurt Weiß. Aus dieser Röntgenabteilung entwickelte Weiß ein Strahleninstitut von anerkanntem Ruf. Dr. Weiß war Mitbegründer der "Badischen Röntgengesellschaft Karlsruhe" und Geschäftsführer des Badischen Landesverbandes zur Bekämpfung des Krebses.
(siehe Arbeiten von K. Weiß im Sonderband XVIII der Strahlentherapie 1932 und auf dem Gebiet der Röntgendiagnostik über die " Ileitis terminalis" 1937 – Röntgenkongress in Breslau.)
Raum- und Platzmangel zwangen bald zur räumlichen Erweiterung.
In Jahr 1937 erfolgte im Beisein prominenter Radiologen (Grashey, Holfelder und Frik) die Übergabe und Einweihung eines eigenständigen Röntgeninstitutes. Für die Röntgenologie wurden zehn Arbeitsräume zur Verfügung gestellt, sechs diagnostische und vier therapeutische Räume. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges konsolidierte sich die Abteilung.
Leitung der Röntgenabteilung durch Prof. Dr. Herbert Schön. Gründung der staatlich anerkannten Lehranstalt für medizinisch-technische Assistenten im Jahre 1946. Prof. Dr. H. Schön fügte der Abteilung eine Bettenstation für Strahlentherapie-Patienten hinzu. Es erfolgte ein personeller und apparativer Ausbau der Abteilung. Prof. Dr. H. Schön war zusätzlich als Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Karlsruhe tätig.
Leitung der Röntgenabteilung durch Prof. Dr. Richard Haubrich. Es erfolgte ein Ausbau des Röntgeninstitutes und der Strahlenklinik entsprechend der Entwicklung der Fachgebiete. In der Abteilung waren nach und nach drei Oberärzte, 13 Assistenzärzte und 25 Röntgenassistentinnen beschäftigt. Es erfolgte die Einführung neuer Methoden, die sich in der Röntgenologie entwickelt hatten: Bildverstärker, Durchleuchtungstechnik, Angiographien aller Gefäßgebiete, die Diagnostik und Therapie mit radioaktiven Substanzen und der Ausbau der Strahlentherapie mit harten Gammastrahlen. Prof. Dr. R. Haubrich veröffentlichte mehrere radiologische Lehrbücher und Handbuchbeiträge sowie über 100 wissenschaftliche Originalarbeiten in den Bereichen der röntgenonkologischen Lungen- und Herzdiagnostik, der Angiographie, der Nuklearmedizin und der Strahlentherapie. Hervorzuheben ist u.a. das Buch "Klinische Röntgendiagnostik innerer Krankheiten". Band 1963/66.
Teilung der Röntgenologie in drei Fachbereiche: Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin
Leitung der Radiologie durch Prof. Dr. H.-J. Fernholz. Es erfolgte ein Ausbau der Methoden mit Einführung der Computertomographie, der digitalen Radiographie, der interventionellen Radiologie (Einführung von Gefäßdilatationen u.a.) und der Magnetresonanztomographie. Einführung eines radiologischen Informationssystems. Die zu untersuchenden Patientenzahlen stiegen von 35.000 im Jahr 1965 auf 76.000 im Jahr 1985 an. Dieser Zuwachs konnte im alten Institut nicht mehr bewältigt werden und so fanden Mitte der 80er Jahre Planungsgespräche bezüglich eines Neubaus für ein Zentralinstitut statt. Vom Tag der Planungsgespräche bis zur Errichtung des Neubaus vergingen 12 Jahre und 1997 wurde das neue Zentralinstitut an Prof. Dr. Fernholz übergeben.
Leitung des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie durch Prof. Dr. Peter Reimer. Unter seiner Leitung wurde das Institut in der diagnostischen Radiologie in der Schnittbilddiagnostik und der interventionellen Radiologie (Schwerpunkte in vaskulären und onkologischen minimal-invasiven Eingriffen) neu ausgerichtet. Die Schwerpunkte Kinderradiologie und Neuroradiologie wurden als Sektionen ausgebaut. Seit 2003 ist das gesamte Institut nach dem Qualitätsmanagementprinzip DIN ISO 9001:2000 organisiert und zertifiziert. In Folge der Veränderungsprozesse wird im Institut seit Ende 2007 vollständig digital gearbeitet. Die Mitarbeiter des Institutes engagieren sich über die medizinische Versorgung hinaus im Bereich der Forschung und Lehre. Die klinisch-radiologische Tätigkeit wurde seit 2018 in vier Themenfelder gegliedert: Diagnostische Radiologie des Körperstammes (Body-Radiologie), Diagnostische Radiologie der Knochen und Gelenke (MSK-Radiologie/Muskuloskeletale Radiologie), Notfallradiologie in den Notaufnahmen und Kinderradiologie, interventionelle Radiologie und Neuroradiologie.