Das Bild zeigt eine nachdenkliche Frau im Spiegelbild

Endometriose, Myome & Kinderwunsch

Liebe Patientin,

Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt hat Sie in die Frauenklinik überwiesen.

Die häufigsten Erkrankungen der Frau in ihrer ersten Lebenshälfte, die aufgrund von Schmerzen und Blutungsstörungen eine medizinische Behandlung notwendig machen, sind Endometriose, Myome der Gebärmutter und Zyklusstörungen. Ein weiteres, häufig damit assoziiertes Problem ist die ausbleibende Schwangerschaft.

Sehr häufig bestehen sowohl Beschwerden, wie auch Kinderwunsch. Hier liegt uns besonders die individuelle Beratung und Behandlung der Patientin und die Erarbeitung eines individuellen Therapiekonzeptes unter Berücksichtigung der Faktoren des Partners am Herzen.

Um Sie persönlich zu beraten, steht Ihnen das Team um Professor Müller mittwochs zur Verfügung. Sollte eine konservative Therapie alleine nicht erfolgreich oder eine operative Therapie angezeigt sein, steht Ihnen dazu in unserer Klinik ein erfahrenes, auf minimal-invasive Operationstechniken spezialisiertes Team bereit.

Infoveranstaltung am 18.11.2024

Am Montag, 10. November, laden die Karlsruher Endometriosezentren zur Informationsveranstaltung Endometriose – was nun?

Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene und Interessierte.

Programm:

  • 18:00 Uhr: Begrüßung durch Dr. Oliver Tomé, Klinikdirektor der ViDia Frauenklinik
  • 18:05 Uhr: Vortrag Medikamentöse Therapie der Endometriose, Dr. Simon Binder, Leiter des Endometriosezentrums der ViDia Frauenklinik
  • 18:25 Uhr: Vortrag Chirurgische Therapie der Endometriose, Dr. Alexander Boosz, Leiter des Endometriosezentrums des Städtischen Klinikums Karlsruhe
  • 18:45 Uhr: Endoyoga®-Yoga bei Endometriose mit Selina Moritz, Zertifizierte Endoyoga®-Lehrerin
     

Im Anschluss beantworten die Vortragenden gerne Ihre Fragen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:
ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, Vortragsraum (U1), Steinhäuserstr. 18 (Eingang über Edgar-von-Gierke-Str.), 76135 Karlsruhe

Flyer (PDF, 1.50 MB)

Endometriose

Die Endometriose ist eine gutartige chronische Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst. Sie liegt bei etwa 8 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter vor und kann u.a. in andere Organe einwachsen, zu ungewollter Kinderlosigkeit und Schmerzen führen. Diese sind vor allem in der zweiten Zyklushälfte und während der Periodenblutung vorhanden, aber auch chronische Schmerzen im Unterbauch oder Beschwerden beim Wasserlassen, Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr können auftreten.

Wenn Sie an Endometriose erkrankt sind oder der Verdacht auf Endometriose besteht, finden Sie auf den Seiten der Endometriosevereinigung Deutschland ein Informationsportal für Patientinnen von Patientinnen mit vielen Informationen zur Diagnose, zu Behandlungsmöglichkeiten und zu Unterstützungsangeboten.

Die Frauenklinik ist als Endometriosezentrum Städtisches Klinikum Karlsruhe ausgewiesen. pdf zum download (PDF, 188 kB)

Unser Podcast zum Thema Endometriose 27.04.2023

Sprechstunde und Anmeldung
Ermächtigungsambulanz:
Dr. med. Alexander Boosz, Oberarzt

Sprechstunde:  Mittwoch von 08:30 – 14:00 Uhr

Terminvereinbarung: Gynäkologische Ambulanz 

ANMELDUNG

 

Im Rahmen der Endometriosesprechstunde werden die Patientinnen gezielt nach bestimmten Symptomen einer Endometriose befragt.

Es folgen eine gynäkologische Untersuchung und die Darstellung von Gebärmutter, Eierstöcken und Enddarm mittels Ultraschall. Bei einem Nachweis von Endometriosezysten oder aber bei sichtbaren Endometrioseherden z.B. in der Scheide kann die Diagnose auch ohne eine Operation gestellt werden.

Ist dies nicht möglich, sollte zur Diagnostik oder auch unter therapeutischen Gesichtspunkten eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen.

Sollten bereits Operationen, medikamentöse Therapien oder Untersuchungen in Zusammenhang mit Endometriose bzw. Myomen erfolgt sein, bitten wir um das Mitbringen aller dieser Unterlagen (Arztbriefe, OP-Berichte etc.) bei der Erstvorstellung in unserer Endometriosesprechstunde.

In unserem zertifizierten Endometriosezentrum bieten wir Patientinnen modernste diagnostische Maßnahmen und die minimalinvasive Therapie in einem interdisziplinären Team an. Insbesondere Endometriose-Patientinnen haben einen sehr langen Leidensweg, da die Erkrankung häufig spät erkannt wird. Die leitlinienorientierte Behandlung schließt die Diagnose per Laparoskopie ein, dies ist nach wie vor der Goldstandard. Nachfolgend stehen sowohl operative Therapie, wenn möglich in der gleichen Operation und die medikamentöse Therapie zur Verfügung.

Eine individuelle Therapieplanung gemeinsam mit der Patientin ist dabei in jedem Fall, speziell aber bei Rezidiven oder gleichzeitig bestehendem Kinderwunsch, äußerst wichtig.

In der Regel sollte nach dieser Operation eine hormonelle Rezidivprophylaxe erfolgen, um das Wiederauftreten der Endometriose möglichst zu reduzieren.
Zusammen mit den niedergelassenen Gynäkologen erfolgt eine kontinuierliche Nachsorge.

Zertifiziertes Endometriosezentrum Level III
Seit 2013 sind wir durch die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ein klinisch und wissenschaftliches Endometriosezentrum Level III.

Interdisziplinäres Myomzentrum

Wir freuen uns, Ihnen unser interdisziplinäres Myomzentrum vorzustellen.

Myome sind sehr häufige, gutartige Tumore, die sich aus der Muskulatur der Gebärmutter entwickeln. 30 bis 50 Prozent aller Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr haben ein oder mehrere Myome.

Bei 25 Prozent aller Frauen in diesem Alter verursachen Myome Beschwerden und sind der Grund für eine medizinische Behandlung.

Häufige Symptome bei Myomen der Gebärmutter sind Druckgefühl und Schmerzen, sehr starke oder sehr lange Regelblutungen, Zwischenblutungen, Blutarmut, Fehlgeburten oder Sterilität bis hin zu Schwangerschaftskomplikationen, Inkontinenzproblemen sowie Problemen beim Stuhlgang.

Mittels Tastuntersuchung und einer Ultraschalluntersuchung kann man Myome diagnostizieren, die Größe vermessen und die Lage bestimmen. In manchen Fällen kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) hilfreich sein.

Die Behandlung der Patientin richtet sich in erster Linie danach, welche Beschwerden vorliegen, ob die Familienplanung bereits abgeschlossen ist, wie groß die Myome sind und wo die Myome lokalisiert sind.

Zur Behandlung von Myomen stehen prinzipiell medikamentöse, operative und interventionell-radiologische Behandlungsmethoden (Embolisation der Arteria uterina und fokussierter Ultraschall) zur Verfügung.

Im Rahmen des interdisziplinären Myomzentrums gemeinsam mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie prüfen wir im individuellen Fall all diese Behandlungsmethoden und bieten diese unseren Patientinnen an.

Hier lesen Sie einen entsprechenden Beitrag im Ärzteblatt.

Zusammen mit den niedergelassenen Gynäkologen erfolgt eine kontinuierliche Nachsorge.

Myome bei Kinderwunsch und Schwangerschaft

Nach einer Myomentfernung sollte ca. 3 bis 6 Monate bis zu einer Schwangerschaft abgewartet werden, um einen ausreichenden Heilungsprozess zu gewährleisten. Die Schwangerschaftsrate und die Reduktion der Fehlgeburtenrate können durch die Entfernung eines Myoms günstig beeinflusst werden.

Die Schwangerschaften nach einer Operation an der Gebärmutter erfordern eine sorgfältige Überwachung und werden als Risikoschwangerschaften eingestuft, auch wenn die Komplikationsrate während der Schwangerschaft im Allgemeinen sehr gering ist. Bei ca. 70 Prozent der betroffenen Patientinnen ist eine normale vaginale Geburt möglich.

Sprechstunde
Mittwochs 08:30 bis 14:00 Uhr in der Ambulanz der Frauenklinik

Anmeldung/Terminvereinbarung

Ermächtigungsambulanz
Dr. med. Alexander Boosz, Oberarzt

Gynäkologische Ambulanz

Anmeldung

 

Kinderwunsch und Fertilitätserhaltung

Bei der Behandlung bösartiger Erkrankungen und auch bei der Therapie einiger gutartiger Erkrankungen ist der Einsatz von Medikamenten notwendig, die die im Eierstock vorhanden Eizellen schädigen können. In diesen Fällen kann es ratsam sein fertilitätserhaltende Maßnahmen zu ergreifen.

Hier stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, von der Unterdrückung der Eierstockfunktion mittels GnRH-analoga, dem Einfrieren von unbefruchteten oder befruchteten Eizellen und dem Einfrieren von Eierstockgewebe. Bei einer notwendigen Bestrahlung im Bereich des Beckens können durch die Bestrahlung die Ovarien gefährdet werden, da auch hierdurch die Eizellen geschädigt werden können. Diesen Patientinnen können wir die laparoskopische Verlagerung (Ovariopexie) aus dem kleinen Becken anbieten. In diesen Fällen können wir den Patientinnen die Beratung nach den Empfehlungen des Netzwerkes FertiPROTEKT anbieten, in dem wir als Mitglied organisiert sind.

Die Diagnostik bei Kinderwunsch sollte durch Untersuchung des Mannes und durch die Anfertigung zweier Spermiogramme beginnen.

Die Diagnostik der Frau bei Kinderwunsch umfasst in erster Linie neben der hormonellen Funktion des Eierstocks die morphologische Untersuchung von Gebärmutter, Eierstock, Eileiter und der Eileiterdurchgängigkeit. Hier bieten wir den Patientinnen die minimal-invasiven Operationsmethoden wie Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) und Bauchspiegelung (Laparoskopie) an. Während dieser Eingriffe können auffällige Veränderungen evtl. gleich korrigiert werden.

Sprechstunde
Montags bis donnerstags von 08:30 bis 12:00 Uhr in der gynäkologischen Ambulanz der Frauenklinik

Anmeldung/Terminvereinbarung
Gynäkologische Ambulanz

ANMELDUNG

 

Bildnachweis: Darren Baker © www.fotolia.de