Acht Qualitätskriterien für das selbsthilfefreundliche Krankenhaus
Speziell abgestimmt auf die besonderen Belange von Krankenhäusern und ihren Patienten wurden acht Qualitätskriterien entwickelt. Sie bilden die wichtigsten Aspekte der Selbsthilfefreundlichkeit ab und bieten eine gute Orientierung, wie die Zusammenarbeit von Krankenhaus und Selbsthilfe konkret gestaltet werden kann.
1. Selbstdarstellung wird ermöglicht
Um sich über Selbsthilfe zu informieren, werden Räume, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, deren Gestaltung sich an den Bedürfnissen der Patienten bzw. deren Angehörigen sowie der Selbsthilfegruppen orientiert.
2. Auf Teilnahmemöglichkeit wird hingewiesen
Patienten bzw. deren Angehörige werden regelhaft und persönlich über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Sie erhalten Informationsmaterial und werden ggf. auf Besuchsdienste oder Sprechzeiten im Krankenhaus aufmerksam gemacht.
3. Die Öffentlichkeitsarbeit wird unterstützt
Selbsthilfegruppen werden in der Öffentlichkeit unterstützt und treten gegenüber der Fachöffentlichkeit als Kooperationspartner auf.
4. Ein Ansprechpartner ist benannt
Das Krankenhaus hat einen Selbsthilfebeauftragten benannt.
5. Der Informations- und Erfahrungsaustausch ist gesichert
Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt.
6. Zum Thema Selbsthilfe wird qualifiziert
Die Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtung sind über das Thema Selbsthilfe allgemein und über die häufigsten in der Einrichtung vorkommenden Erkrankungen fachlich informiert. In die Fort- und Weiterbildung zur Selbsthilfe sind Selbsthilfegruppen bzw. Selbsthilfeunterstützungsstelle einbezogen.
7. Partizipation der Selbsthilfe wird ermöglicht
Das Krankenhaus ermöglicht Selbsthilfegruppen die Mitwirkung an Qualitätszirkeln, Ethik-Kommission u.ä.
8. Kooperation ist verlässlich gestaltet
Die Kooperation mit einer Selbsthilfegruppe und / oder Selbsthilfeunterstützungsstelle ist formal beschlossen und dokumentiert.
Quelle: Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen