Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
Information für Patienten
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Patientinnen und Patienten,
nachfolgend geben wir Ihnen einige Informationen zum Ablauf Ihrer Strahlentherapie. Die einzelnen Schritte sind:
Ablauf der Strahlentherapie
Zunächst wird der Radioonkologe sämtliche Unterlagen prüfen, Ihre Krankengeschichte erfragen, Sie körperlich untersuchen und Ihnen dann in einem ausführlichen Einführungsgespräch eine Therapie vorschlagen.
Dabei werden Ziele und Wirkungsweise der Bestrahlung sowie mögliche Nebenwirkungen erläutert und Hinweise zur Lebensführung während der Zeit der Behandlung gegeben. Auch die Anzahl der Bestrahlungen wird der Arzt mit Ihnen besprechen, ebenso, ob eine stationäre Aufnahme nötig oder sinnvoll ist. Sie bekommen dann Ihre ersten Termine und eine Einfahrtgenehmigung.
Bringen Sie zu diesem ersten Gespräch gerne einen Angehörigen oder nahestehenden Menschen mit! Wichtig ist auch, dass Sie alle Ihnen vorliegenden Unterlagen (Befunde, Arztbriefe, Bildgebung – Computertomographie, Kernspintomographie, Knochenszintigraphie, Röntgenbilder u.a.) zu diesem Gespräch dabeihaben.
- Unser Leistungsspektrum für Sie beinhaltet alle bösartigen Tumorerkrankungen, bei denen die Strahlentherapie am Behandlungskonzept beteiligt ist. Die Bestrahlung wird auch bei seltenen gutartigen Tumoren eingesetzt z.B. Meningeome oder Wirbelkörper-Hämangiome.
- Bestrahlung bei entzündlichen oder degenerativen Gelenkerkrankungen bieten wir selbstverständlich auch an.
- Hochkonformale 3D-gestützte Bestrahlung mit Photonen
- Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) und Volumetric modulated arc therapy (VMAT), bildgestützte Strahlentherapie (IGRT)
- Stereotaxie und Radiochirurgie, insbesondere bei kleinen Lungentumoren, Hirn-, Lungen- und Lebermetastasen
- Interventionelle Radioonkologie/Brachytherapie (Afterloading mit Iridium-192) – interstitiell (Spickung in Prostata, Gynäkolog. Tumoren), intraluminal (Speiseröhre), intrakavitär (Gebärmutter), Kontakttherapie (Haut)
- Elektronentherapie (Hauttumoren)
- Ganzkörperbestrahlung (Leukämien)
Vorbereitend wird vor der ersten Bestrahlung eine Computertomographie (CT) mit „scheibchenweiser“ Darstellung des zu bestrahlenden Körperabschnittes angefertigt.
In jedes Schnittbild zeichnet der Radioonkologe dann das gewünschte Zielvolumen ein: Physiker und Arzt ermitteln anschließend mit Hilfe eines 3-D Computers die günstigste Anordnung der Bestrahlungsfelder.
Diese werden bei einem zweiten Termin, der sogenannten virtuellen Simulation, auf der Haut oder auch auf einer speziellen Bestrahlungsmaske markiert.
Nach der ersten Bestrahlung werden die Termine für die weitere Behandlung auf Ihrer Karte notiert.
Meist wird von Montag bis Freitag bestrahlt, die Uhrzeit bleibt in der Regel unverändert.
Für die hoch präzise Applikation der Strahlentherapie werden regelmäßig spezielle Aufnahmen (Cone Beam CT sowie elektronische Feldkontrollen) durchgeführt, um die Lagerung zu dokumentieren und die angrenzenden Risikoorgane optimal zu entlasten. Dies bezeichnet man bildgestützte Radiotherapie oder IGRT (Image guided Radiotherapy).
Sie werden mindestens einmal wöchentlich von einem unserer Ärzte oder von unserer Pflegefachkraft nach Ihrem Befinden befragt und ggfs. untersucht. Falls Sie Fragen oder Probleme haben, können Sie darüber hinaus die Assistentin am Strahlengerät oder unsere Pflegefachkraft jederzeit um ein Gespräch bitten.
Nach der letzten Bestrahlung folgt ein Abschlussgespräch mit Ihrem Arzt und meist auch eine kurze Untersuchung.
Der Radioonkologe wird ggfs. Hautpflege, Medikamenten-Einnahme und allgemeine Verhaltensmaßnahmen mit Ihnen besprechen (z.B. Diätempfehlungen).
Sie erhalten einen kurzfristigen Wiedervorstellungstermin zur Beurteilung der akuten Nebenwirkungen.
Darüber hinaus bekommen Sie einen kurzen Arztbrief mit den wichtigsten Informationen für Ihren weiterbehandelnden Arzt ausgehändigt, ein ausführlicher Brief folgt später per Post.
Die Nachsorge erfolgt überwiegend durch Ihre behandelnden Haus- und Fachärzte.
Für manche Erkrankungen gibt es spezielle Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften (z.B. Brust- und Prostatakrebs).
Nach den Vorgaben der Richtlinie für Strahlenschutz in der Medizin sollte einmal im Jahr eine Vorstellung beim Radioonkologen erfolgen.
Diese dient nicht nur der Kontrolle des Therapieerfolges, sondern auch der Erfassung eventueller strahlentherapeutischer Nebenwirkungen, die dann gezielt behandelt werden können.
Detaillierte Informationen finden Sie auch in der Informationsbroschüre von M.L.Sautter-Bihl und M. Bamberg „Strahlen für das Leben“, die Sie hier downloaden oder in unserer Klinik kostenlos erhalten können.
- Psychoonkologische Betreuung
Im Rahmen des „Clinical Cancer Center“ wurde eine Abteilung für Psychoonkologie eingerichtet, in der Fachärzte für Psychiatrie/Psychotherapie, teilweise mit Zusatzqualifikation Psychoonkologie tätig sind. Bei Bedarf kann eine begleitende Gesprächstherapie oder auch medikamentöse Behandlung (z.B. Angststörungen, Depressionen) erfolgen. Termine können im Sekretariat der Klinik für Radioonkologie vereinbart werden. - Sportgruppe für Brustkrebspatientinnen
Termine können im Sekretariat der Klinik für Radioonkologie vereinbart werden.