Das Bild zeigt Geräte, die auf einer Intensivstation zum Einsatz kommen, unter anderem Infusionspumpen.

Intensivmedizin

Intensivstation M0E Eiche

Unser Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Herzerkrankungen, vor allem von Patienten mit akutem Herzinfarkt, schwerer Herzmuskelschwäche, gefährlichen Herzrhythmusstörungen und ausgeprägten Herzklappenfehlern mit Lungenstauung.

Pro Jahr werden ca. 2.500 Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen der inneren Organe versorgt. Die Kapazität umfasst 12 Betten, die Intensivstation liegt in direkter Nachbarschaft zum Herzkatheterlabor, was eine schnelle Diagnostik und Behandlung der kritisch kranken Patienten ermöglicht.

Im Falle einer durch eine Herzerkrankung ausgelösten Schocksituation stehen alle modernen Verfahren zur Aufrechterhaltung der Kreislaufsituation zu Verfügung. Regelmäßig werden Kreislaufunterstützungssysteme wie die Impella® oder die Extrakorporales Life Support System (ECLS) (Herz-Lungen-Maschine) eingesetzt.

Bei lebensbedrohlich langsamem Herzschlag wird vorübergehend ein Schrittmacher über eine große Vene eingelegt, wenn nötig kann ein dauerhafter Schrittmacher in örtlicher Betäubung eingesetzt werden.

Nach erfolgreicher Wiederbelebung erfolgt eine Kühlungsbehandlung für 48 Stunden zum Schutz des Gehirns. Bei hochgradiger Einengung der Aortenklappe mit Zeichen eines Schocks kann eine Ballondehnung der verkalkten Herzklappe als Überbrückungsmaßnahme zum dauerhaften Herzklappenersatz durchgeführt werden. Hier besteht seit Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe unmittelbar gegenüber.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik I können alle Nierenersatzverfahren durchgeführt werden (Dialyse).

Bei akuter Lungenembolie erfolgen systemische Auflösungsbehandlungen von Gerinnseln (Lyse) und lokale Auflösungsbehandlungen bei Gefäßverschlüssen über arterielle Katheter in Zusammenarbeit mit unserem Gefäßzentrum.

Schwere Infektionen mit septischem Verlauf (beispielsweise bei Patienten mit eingeschränkter Immunsituation wie Leukämien oder nach Chemotherapien) und lebensbedrohliche Vergiftungen werden in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik III (Onkologie) behandelt.

Einbeziehung der Angehörigen und Besuchszeiten

Trotz der vielen modernen Behandlungsmöglichkeiten, die uns auf unserer Intensivstation zur Verfügung stehen, ist uns als pflegerisches und ärztliches Team eine menschliche Intensivmedizin, die auch ihre Grenzen kennt, sehr wichtig; wir legen großen Wert auf eine Einbeziehung der Angehörigen, insbesondere in medizinisch-ethischen Grenzsituationen, hierbei stellt eine Patientenverfügung für uns eine wichtige Hilfe dar.

Regelmäßige Besuche von nahen Angehörigen sind für die Genesung unserer Patienten von großer Bedeutung. Zutritt zu den Kranken haben nur die nächsten Angehörigen. Kinder unter zwölf Jahren sollten nur ausnahmsweise und nach vorheriger Absprache zu Besuch mitgenommen werden.

Auf der Intensivstation existieren feste Besuchszeiten (täglich von 14:30 bis 19:30 Uhr), andere Zeiten sind nach vorheriger Vereinbarung möglich. Die festen Besuchszeiten sind nötig, um eine optimale pflegerische und ärztliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Wir bitten um Verständnis, dass es auch während der Besuchszeiten zu Wartezeiten kommen kann, da viele pflegerische oder ärztliche Maßnahmen auf der Intensivstation mitunter keinen zeitlichen Aufschub dulden.

Informationen zum Herzinfarkt

Durch einen plötzlich auftretenden Verschluss eines Herzkranzgefäßes kommt es zu einem akuten Sauerstoffmangel im Bereich des von diesem Gefäß versorgten Herzmuskels. Wenn dieser Zustand länger andauert, stirbt das Gewebe ab, und es entsteht eine Narbe. Je größer diese Narbe ist, desto schlechter pumpt später das Herz, desto schlechter ist die Belastbarkeit, und umso eher entstehen Herzrhythmusstörungen. Daher ist die möglichst rasche Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes nicht nur entscheidend für die weitere Prognose, sondern auch für die Lebensqualität nach einem Herzinfarkt.

Schon bei den ersten Anzeichen eines (drohenden) Herzinfarkts (Engegefühl auf der Brust, Luftnot, zum Teil verbunden mit Schweißausbruch und Übelkeit) sollte daher umgehend ein Notarzt gerufen werden, um die sofortige Behandlung einzuleiten und die Patientin oder den Patienten möglichst rasch zur Herzkatheterbehandlung zu bringen. Insbesondere Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzkranzgefäßverengung, aber auch häufig weniger typische Anzeichen für einen Herzinfarkt.

Zur sofortigen Versorgung eines akuten Herzinfarktes besteht an unserer Klinik bereits seit vielen Jahren eine 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft. An 365 Tagen im Jahr steht zur schnellen Wiedereröffnung eines akuten Herzkranzgefäßverschlusses mittels Ballonkatheter und Stent ein erfahrenes Team aus einem Kardiologen, einem in der kardiologischen Weiterbildung befindlichen Assistenzarzt und einer Schwester bereit.

Pro Jahr werden hier ca. 500 Patienten mit akutem Herzinfarkt untersucht, davon befinden sich ca. 5 Prozent im Schock. In letzterem Fall werden zur Stabilisierung moderne Kreislaufunterstützungssysteme wie die Impella® oder ECLS (Herz- Lungen- Maschine) eingesetzt.