Hautklinik
Informationen für Patienten
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Patientinnen und Patienten,
Aufgrund der Zulassungsart unserer Kassenambulanz können gesetzlich versicherte Patienten nur dann angenommen werden, wenn sie von einem Facharzt für Hautkrankheiten überwiesen wurden (eine Einweisung zur voll- oder teilstationären Behandlung kann jedoch von jedem Arzt veranlasst werden!).
Die Übernahme einer ambulanten Behandlung (=Verordnung von Medikamenten) gesetzlich versicherter Patienten ist aber nicht möglich! Ausnahmen bilden der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom) und Hautlymphome, für die Medikamente verordnet werden können.
Wird bei der Untersuchung festgestellt, dass sich Ihre Erkrankung ambulant behandeln lässt, wird Ihr überweisender Hautarzt von uns über Diagnose und Therapievorschläge informiert.
Für Patienten, bei denen dies nicht möglich ist, kommt eine stationäre Therapie in Frage. Diese erfolgt in der Regel vollstationär, bei bestimmten Diagnosen ist auch eine teilstationäre Behandlung möglich. Bei der teilstationären Therapie erfolgen die Therapiemaßnahmen im Rahmen eines Aufenthalts auf unser Station tagsüber, die Nacht kann zu Hause verbracht werden. Aus diesem Grund ist diese Behandlungsmethode meist nur für mobile Patienten aus der näheren Umgebung interessant.
Die Hautklinik Karlsruhe bietet das komplette Untersuchungs- und Therapiespektrum einer modernen Hautklinik.
Überblick über unser Behandlungsangebot
Die konservativen Behandlungen erfassen Erkrankungen wie z.B. die Schuppenflechte, die Neurodermitis oder beruflich bedingte Hauterkrankungen, aber auch seltenere Erkrankungen wie z.B. die Sklerodermie, den Lupus erythematodes oder Lymphome der Haut. Die eingesetzten Therapien umfassen unter anderem die örtliche Anwendung von Wirkstoffen, wobei individuelle Rezepturen einen großen Stellenwert haben.
Bei Beingeschwüren versuchen wir, durch intensive Lokalbehandlung möglichst schnell einen Zustand zu erreichen, der eine operative Deckung durch Hautverpflanzung erlaubt.
Unsere Lichtabteilung verfügt über alle gängigen Methoden der modernen Phototherapie, eine Badeabteilung zur Durchführung einer Photo-Sole-Therapie ist ebenfalls vorhanden.
Die operative Dermatologie gehört mit über 4.000 Eingriffen im Jahr zu den Schwerpunkten der Hautklinik.
Sämtliche Tumorerkrankungen der Haut – hierzu zählen insbesondere der schwarze Hautkrebs (Melanom) sowie der helle Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom) – werden, den Leitlinien unseres Fachgebietes entsprechend, nach den modernsten Verfahren der Dermatochirurgie behandelt. Ein besonderes Anliegen ist hierbei der ästhetische und funktionelle Verschluss der OP-Wunde.
Bei fortgeschrittenen Melanomen kommt die selektive Lymphknotenentfernung des Wächterlymphknotens (Sentinel node) zum Einsatz. Bei Melanomen am Kopf erfolgt die Entfernung des Sentinel node dabei in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.
Eine Besonderheit in der Therapie von Basalzellkarzinomen ist die intraoperative Schnellschnittdiagnostik (siehe Dermatohistologie). Auf diese Weise ist es möglich, den Tumor in einer einzigen Operation histographisch kontrolliert zu entfernen und die OP-Wunde zu verschließen. Durch dieses Verfahren können Nachoperationen wegen unvollständiger Tumorentfernung vermieden werden.
Neben Tumorerkrankungen werden auch Operationen bei gutartigen Geschwülsten (z.B. Lipomen), Krampfadern, Vorhautverengung, Acne inversa, Pilonidalsinus, Zysten oder eingewachsenen Nägeln durchgeführt.
Für ambulante Eingriffe besteht an der Klinik eine kassenärztliche Ermächtigung durch Oberarzt Dr. Jürgen Kemter.
Die Hautklinik verfügt über ein eigenes dermatohistologisches Labor zur Durchführung der feingeweblichen Untersuchung von Hautproben und Operationspräparaten der Haut. Durch die Anwendung der sogenannten Schnellschnittdiagnostik ist es möglich in weniger als einer Stunde einen histologischen Befund zu erhalten. Dieses Verfahren eignet sich vor allem in der operativen Versorgung von Basalzellkarzinomen. Diese Form des weißen Hautkrebses wird durch eine schnittrandkontrollierte Exzision (histographisch-kontrollierte Chirurgie) behandelt. Nach Sicherstellung einer kompletten Exzision kann die Operationswunde verschlossen werden. Dieses Vorgehen ist kleinen Basalzellkarzinomen vorbehalten.
Als Besonderheit unseres Labors führen wir direkte Immunfluoreszenzuntersuchungen an frischem Hautgewebe und indirekte Immunfluoreszenzuntersuchungen von Serumproben in der Abklärung von Autoimmunerkrankungen der Haut durch.
Zur feingeweblichen Diagnostik anderer Hauttumoren sowie entzündlicher Dermatosen sind andere Techniken, ggf. Sonderfärbungen (Immunhistologie) oder molekularpathologische Methoden erforderlich. In enger Zusammenarbeit mit dem Pathologischen Institut stehen uns alle Methoden der feingeweblichen Diagnostik zur Verfügung.
Der Klinikdirektor Prof. Claus-Detlev Klemke führt die Zusatzbezeichnung Dermatohistologie.
Die Hautklinik bietet sämtliche üblichen allergologischen Testverfahren an.
Stationär werden z.B. orale Provokationstestungen mit Nahrungsmittelzusatzstoffen oder Medikamenten wie z.B. Schmerzmittel oder Lokalanästhetika durchgeführt.
Bei Insektengiftallergien leiten wir die Hyposensibilisierung unter stationären Bedingungen ein. Die Fortsetzung der Hyposensibilisierung erfolgt im Rahmen einer Sondersprechstunde. Dafür besteht an der Klinik eine kassenärztliche Ermächtigung durch die leitende Oberärztin Dr. Sabine Tratzmiller.
Die Zusatzbezeichnung „Allergologie“ wird vom Klinikdirektor Prof. Dr. Claus-Detlev Klemke, von Oberarzt Dr. Jürgen Kemter, von Oberärztin Dr. Jutta Raguz und von der leitenden Oberärztin Dr. Sabine Tratzmiller geführt.
Die Haut- und Lymphknotensonographie wird für ambulante und stationäre Patienten routinemäßig in der Hautklinik durchgeführt.
Die Sonographie der Lymphknoten wird mit einer Linearsonde (bis 10 MHz) durchgeführt. Die Untersuchungen werden bei allen Melanompatienten mit einem erhöhten Metastasierungsrisiko in der Ausbreitungsdiagnostik und Tumornachsorge regelmäßig durchgeführt. Ebenfalls wird die Lymphknotensosngraphie zur Beurteilung der Lymphknoten bei epithelialen Karzinomen und bei kutanen Lymphomen verwendet.
Außerdem steht die hochauflösende Ultraschalluntersuchung mit einer 20 MHz-Sonde zur Verfügung. Die Anwendungsgebiete bestehen insbesondere in der präoperativen Vermessung von Hauttumoren, um die Exzisionsweite und die Sicherheitsabstände festzulegen.
Die Ermächtigung für diese Untersuchung obliegt der Oberärztin Dr. Jutta Raguz.
Zur Diagnostik von Venenleiden (Krampfadern, Thrombosen) ist die Venensprechstunde zu nennen. Mit Hilfe der Dopplersonographie und der farbkodierten Duplexsonographie wird eine umfangreiche Untersuchung der Venen durchgeführt, um ggf. erkrankte Abschnitte zu identifizieren.
Unsere operativen Möglichkeiten umfassen die klassische Krampfaderoperation (Stripping), die gezielte Seitenastentfernung, sowie unterschiedliche Verfahren der Hautverpflanzung zur Deckung eines Ulcus.
Oberarzt Dr. Jürgen Kemter führt die Zusatzbezeichnung Phlebologie.
Lichtschäden der Haut und Krebsvorstufen können mit der photodynamischen Therapie behandelt werden.