Eines unserer Hauptfächer in der Schule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentinnen und -assistenten am Städtischen Klinikum Karlsruhe ist die Histologie/Zytologie, ein Teilgebiet der Pathologie. Dabei untersuchen wir den mikroskopischen Aufbau unterschiedlichster Gewebe in sehr dünnen Schnitten.
Wir lernen im Unterricht, wie die Proben so aufbereitet werden, dass Tumore und alle andere Veränderungen von Geweben und Zellen sichtbar und beurteilbar gemacht werden. Denn das Ergebnis unserer Arbeit ist die Grundlage des Pathologen, auf der er z.B. einen Tumor differenzieren und diagnostizieren kann. Somit ist die Histologie ein wichtiger Wegweiser für die richtige Therapie des Patienten.
Wie das geht?
Als Untersuchungsmaterial erhalten wir unterschiedlichste Gewebeproben von Kopf bis Fuß, hierbei handelt es sich meistens um Biopsien, also Proben, die dem lebenden Organismus aufgrund eines Verdachtes entnommen wurden oder der Vorsorge dienen wie z.B. gynäkologische PAP-Abstriche.
Mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl werden diese Proben von uns in einem sehr aufwändigen Verfahren präpariert, aufbereitet und hauchdünn auf ca. 3 Mikrometer geschnitten. Um alle Bestandteile sichtbar zu machen, werden sie je nach Fragestellung unterschiedlich angefärbt oder immunhistologisch untersucht.
Ein besonderes Verfahren in der Histologie ist die intraoperative Schnellschnittdiagnostik. Hier müssen wir unter Zeitdruck die während einer OP entnommenen Proben schneiden und färben, da der operierte Patient bis zum Eintreffen des Ergebnisses weiter „offen“ auf dem OP-Tisch bleibt. Diese Schritte und Arbeitsabläufe müssen also sitzen und werden bei uns in der Schule geübt. Der Pathologe beurteilt nun die Resektionsränder oder Lymphknoten und hat somit Einfluss auf den weiteren Verlauf des gerade durchgeführten operativen Eingriffs.
Ein wichtiger Hinweis darauf, ob ein Tumor bereits Metastasen gebildet hat, ist die Basalmembran. Durch die Nachweismethode „PAS“ wird die Membran farblich hervorgehoben. Ob der Tumor diese natürliche Schwelle überwinden kann und er somit die Möglichkeit hat, über die Blut- und Lymphgefäße zu streuen, lässt sich durch dieses Verfahren gut darstellen.
Hört sich kompliziert an?
Für uns nicht mehr. Wir lernen Schritt für Schritt, wie die Gewebe und Organe unter dem Mikroskop aussehen. Einige unserer Mikroskope sind mit digitalen Kameras ausgestattet, mit denen wir die bunte Welt unserer histologischen und zytologischen Präparate auf einen großen Bildschirm übertragen. Es ist toll, wenn wir den histologischen Aufbau, den wir im theoretischen Unterricht lernen, dann auch selbst unter dem Mikroskop erkennen und bestaunen können.
Eure Schülerinnen des 3. Semesters
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