Die Corona-Pandemie beschäftigt auch uns Schülerinnen und Schüler der Schule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (MTL). Und zwar ganz praktisch. In einer selbst entwickelten Studie prüfen wir, wie sich nach der Corona-Erst- und Zweitimpfung Antikörper entwickeln.
Dafür haben wir uns – natürlich freiwillig – gegenseitig Blut abgenommen und das Serum anschließend mit der immunologischen Methode ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) untersucht.
Und das funktioniert so:
In speziellen kleinen Reaktionsgefäßen klebt ein künstlich erstelltes Strukturprotein von SARS-CoV-2. Gegen dieses Protein sollen durch eine Immunisierung infolge einer Impfung Antikörper gebildet werden. Geben wir nun verdünntes Blutserum (Blutflüssigkeit) darauf, dann können sich vorhandene Antikörper an dieses Strukturprotein binden. Danach geben wir mit Anti-Human-Globulin einen weiteren Antikörper hinzu, der sich an die bereits gebundenen Antikörper heftet. Durch ein Enzym, das an diesen zweiten Antikörper gebunden ist, findet nach Zugabe eines weiteren Stoffs eine Farbreaktion statt. Die Intensität der Farbe sagt etwas über die Menge der Antikörper aus.
Wenn keine Antikörper vorhanden sind, dann findet auch keine Farbreaktion statt.
In der Testreihe haben wir Daten wie die Art des Impfstoffes, Erst- oder Zweitimpfung, Nebenwirkungen, Geschlecht, Alter und die zeitlichen Abstände der Impfungen sowie die Zeitspanne zwischen der letzten Impfung und der Blutabnahme dokumentiert.
Interessante Ergebnisse
Interessanterweise konnten wir bei einigen Probanden schon nach der Erstimpfung eine Immunisierung nachweisen. Andere hingegen waren erst nach der Zweitimpfung immunisiert.
Bei Probanden mit überstandener COVID-19-Infektion und denen, die zwar positiv getestet, jedoch nicht erkrankt waren, konnten ebenfalls Antikörper nachgewiesen werden.
Mit dieser kleinen internen Studie lernen wir nicht nur den Stand der Immunisierung mit den aktuell verwendeten Impfstoffen kennen. Wir üben auch die Erhebung von Daten, werden mit der Testmethode ELISA vertraut und lernen, die Ergebnisse auszuwerten.
Unsere Lehrer würden dies ein gutes Beispiel für die Integration aktueller Themen in den Unterrichtsplan nennen. Und tatsächlich fasziniert uns Schüler die Studie, weil es um unser eigenes Blut geht und die erfolgreiche Impfung im Kampf gegen COVID-19 von zentraler als auch globaler Bedeutung ist. Hier trifft theoretisches Schulwissen auf angewandte Praxis!
Autorin: Vivien Balandjuk (Schülerin 6.Semester MTL)
Weitere Informationen zur Schule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (MTL)