Am Mittwochnachmittag besuchte eine besondere Patientin das Klinikum Karlsruhe: Raymonde Roesch. Die Französin war eine von fünf Patientinnen und Patienten, die während der Corona-Pandemie im März 2020 per Hubschrauber auf die Intensivstation des Klinikums Karlsruhe verlegt wurden.
Prof. Dr. Uwe Spetzger, Direktor der Neurochirurgischen Klinik und zur damaligen Zeit zudem als Medizinischer Geschäftsführer tätig, empfing Frau Roesch im Café des Klinikums. Im gemeinsamen Gespräch erinnerten sich die beiden zurück an die Situation vor vier Jahren, als die Krankenhäuser im Elsass an die Belastungsgrenze kamen. Das Klinikum Karlsruhe bot daraufhin den Kollegen des Straßburger Universitätsklinikums an, fünf Intensivpatientinnen und -patienten zu übernehmen.
Spetzger erinnert sich gut an die administrativen Hürden, die in Zeiten geschlossener Grenzen in kurzer Zeit überwunden werden mussten. Auch der Balanceakt zwischen der Unterstützung der Nachbarn in Frankreich und dem Vorhalten der Intensivkapazitäten für die Bevölkerung aus der Region Karlsruhe war eine große Herausforderung. Dank des großen Einsatzes von Spetzger und vielen Mitarbeitenden des Klinikums wurde die Aktion dennoch möglich. "Von den Kolleginnen und Kollegen in Frankreich erfahren wir dafür bis heute große Dankbarkeit", sagte Corona-Manger Spetzger, der in der damaligen Aktion "einen Fingerzeig für Europa und die deutsch-französische Freundschaft" sieht.
Von all dem hatte Roesch nichts mitbekommen, musste sie doch im Zuge ihrer Corona-Infektion über drei Wochen künstlich beatmet werden. Auch wenn sie einige Nachwirkungen bis heute spürt, sei sie sehr glücklich und dankbar, wieder Zeit mit Ihrer Familie verbringen zu dürfen: "Dass ich heute hier sein kann, habe ich Prof. Spetzger und dem Team des Klinikums Karlsruhe zu verdanken. Ihr habt mir das Leben gerettet!", sagte Roesch beim Wiedersehen.
Einen ausführlichen Artikel mit der Geschichte von Raymonde Roesch haben die BNN am 31.5.2024 veröffentlicht.