Interviewpartner
- Prof. Dr. med. Michael Geißler, Geschäftsführer
- Elvira Schneider, Pflegedirektorin und Prokuristin
Themenschwerpunkte
- Einschätzung bundesweit
- Einschätzung Baden-Württemberg
- Einschätzung Region
- Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Einschätzung bundesweit
Fallzahlen
161.718 (22.04.), 165.368 (14.04.),
7-Tage-Inzidenz
733,4 (22.04.), 1.015,7 (14.04.)
7-Tage-R-Wert
0,68 (22.04.), 0,92 (14.04.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+289 (22.04.), +310 (14.04.)
Hospitalisierungsinzidenz
4,24 (21.04.), 6,41 (14.04.)
Hospitalisierte ab 60 Jahre 9,88 (21.04.), 14,87 (14.04.)
Impfungen
N1 76,6 % (22.04.), 76,6 % (14.04.)
N2 76,1 % (22.04.), 76,1 % (14.04.)
N3 59,2 % (22.04.), 59,1 % (14.04.)
Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 21.04.22)
In der 14. Meldewoche sank die bundesweite 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche um 24 %. Der Gipfel der aktuellen Welle ist jetzt klar überschritten. Der Infektionsdruck bleibt aber trotz dieser Abnahme mit mehr als 1 Million innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten COVID19-Fällen weiterhin sehr hoch.
In allen Altersgruppen sank die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche um 21 % bis 30 %, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen zwischen 5 und 19 Jahren. Auch die Zahl der übermittelten aktiven Ausbrüche in medizinischen Behandlungseinrichtungen und in Alten- und Pflegeheimen, sowie in Schulen, Kindergärten und Horten ging gegenüber der Vorwoche weiter zurück.
Die Belastung der Kapazitäten des Gesundheitsversorgungssystems, insbesondere im stationären und intensivmedizinischen Bereich, ist durch die eingeschränkte Verfügbarkeit des medizinischen Personals aufgrund infektionsbedingter Ausfälle (Erkrankung, Quarantäne) aber nach wie vor hoch.
Der geringere Anteil schwerer Erkrankungen ist zurückzuführen auf den zunehmenden Aufbau der Immunität in der Bevölkerung, insbesondere aufgrund der sehr gut wirksamen Impfung, in Kombination mit einem grundsätzlich geringeren Anteil schwerer Erkrankungen bei Infektionen hervorgerufen durch die Omikron-Variante.
Einschätzung Baden-Württemberg
Fallzahlen
18.294 (21.04.), 19.206 (14.04.)
7 Tage Inzidenz
669,5 (21.04.), 976, 2 (14.04.)
7-Tages-R-Wert
0,84 (21.04.), 0,94 (14.04.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+32 (21.04.), +30 (14.04.)
Hospitalisierungsinzidenz
4,2 (21.04.), 5,4 (14.04.)
COVID-19 Fälle auf Intensivstation
182 (21.04.), 197 (14.04.)
COVID-19 Fälle invasiv beatmet
83 (21.04.), 90 (14.04.)
Anteil an der Gesamtzahl der betreibbaren ITS-Betten
8,3 (21.04.), 9,0 (14.04.)
COVID-19 Fälle auf Normalstation
1.549 (21.04.), 1.716 (14.04.)
Impfungen
N1 74,0 % (21.04.), 74,0 % (14.04.)
N2 74,3 % (21.04.), 74,3 % (14.04.)
N3 57,3 % (21.04.), 57,3 % (14.04.)
Einschätzung Region
Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis
Stadt Karlsruhe 688,6 (22.04.), 1.020,6 (14.04.)
Landkreis Karlsruhe 828,9 (22.04.), 1.266,9 (14.04.)
Laut Verwaltungsstab der Stadt Karlsruhe bewegt sich das Infektionsgeschehen nach wie vor auf hohem Niveau, obwohl der Trend sinkender Fallzahlen anhält. Dem Gesundheitsamt werden täglich bis zu 1.600 PCR-Ergebnisse sowie ca. 1.500 Meldungen über Schnelltests übermittelt. Nach wie vor ergeben sich Einträge in stationäre Einrichtungen mit teilweise relevantem Ausbruchsgeschehen.
Im Raum Karlsruhe befinden sich momentan 11 COVID-19 Patient*innen auf Intensivstation. Davon sind 5 invasiv beatmet. Auf den COVID-19 Normalstationen befinden sich 83 Patient*innen in Behandlung.
Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe
Im Klinikum Karlsruhe ist seit Mitte April ein tendenziell rückläufiges Patientenaufkommen auf den COVID-Normalstationen zu verzeichnen. Die Belegung der Intensivstation mit Corona-Patient*innen pendelte in diesem Zeitraum zwischen 4 und 6. Insgesamt ist die Situation im Klinikum momentan gut beherrschbar und stabil.
Im COVID-Intensivbereich sind in der Zeit vom 14. bis 21. April 29 Prozent der behandelten Patient*innen aufgrund von COVID-19 aufgenommen worden. Gut 71 Prozent hatten COVID-19 als Begleiterkrankung. Nichtsdestotrotz müssen diese Patient*innen isoliert und mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen betreut werden. Dies bedeutet einen erhöhten Aufwand für die Beschäftigten.
Auf den COVID-19-Normalstationen werden aktuell 19 SARS-CoV-2-Patient*innen behandelt (Vorwoche 20). In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 3 Patient*innen mit SARS-CoV-2-Infektionen behandelt (Vorwoche 5), wovon 1 Patient*in invasiv beatmet ist (Vorwoche 1).
Nachdem sich das neu etablierte Konzept einer dezentralen Corona-Versorgung bei Patient*innen mit einem positiven SARS-CoV-2-Nachweis, der nicht ursächlich für den Krankenhausaufenthalt ist, auf drei speziell hierfür ausgewählten Normalstationen bislang gut bewährte, hat die Einsatzleitung diese Woche beschlossen, das Konzept nach einer entsprechenden Vorbereitungs- und Schulungsphase auch auf den beiden Intermediate Care Stationen des Klinikums umzusetzen. Dabei hat man sich auf eine Obergrenze von 2 bis 3 COVID-Patient*innen pro Station verständigt. Auch hier gilt: Patient*innen, die primär wegen COVID-19 aufgenommen werden, sollen nach wie vor auf den hierfür vorgesehenen COVID-Stationen behandelt werden. Die Einsatzleitung verspricht sich davon auch eine Entlastung der Intensivstationen.
Mit Blick auf die aktuelle Fallzahlentwicklung und das gute Anlaufen bei der dezentralen Corona-Versorgung auf den Normalstationen konnte zum 21. April eine Station, die bislang als COVID-Station diente, ihren Betrieb wieder voll umfänglich als Non-COVID Normalstation aufnehmen.
Personelle Situation
Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und damit einhergehenden Tätigkeitsverboten nach wie vor angespannt. Es zeichnet sich aber im Vergleich zu den Vorwochen ein Rückgang ab. Die Ausfälle ziehen sich nach wie vor durch alle Berufsgruppen. Dies wirkt sich weiterhin auf die Leistungsfähigkeit aus, so dass immer noch kein Normalbetrieb möglich ist. Die Situation wird jeden Tag analysiert und entsprechende Maßnahmen werden ergriffen. Nach Ostern konnten im Schnitt 14 bis 15 OP-Säle betrieben werden.
In der laufenden Woche wurden bis zum 20. April 23 Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW 15 waren es 61 und in KW 14 75 Beschäftigte. Der seit KW 13 rückläufige Trend setzt sich erfreulicherweise weiter fort.
Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst, fallen aktuell 181(Vorwoche 163) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder damit einhergehendem Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 54 (Vorwoche 57) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.