Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Informationen für Patienten
Eine stationäre Behandlung körperlicher, d.h. organisch bedingter Krankheiten auf sich zu nehmen, erscheint für uns alle als eine Selbstverständlichkeit. Krankenhausaufenthalte wegen psychiatrischer und psychosomatischer Probleme werden immer noch von Scham und Sorge vor Stigmatisierung begleitet.
Jeder Zweite wird aber im Laufe seines Lebens einmal eine psychische Störung entwickeln, dies betrifft vor allem Probleme aus dem Bereich Angst, Depression, Persönlichkeitsstörungen oder Abhängigkeitserkrankungen. Den meisten Menschen ist inzwischen bewusst, dass es sich um ernsthafte Gesundheitsstörungen handelt, deren Behandlung oder Vorbeugung wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit beitragen kann. Vor allem gibt es für die meisten seelischen Störungen inzwischen hochwirksame medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsverfahren.
Wo auch immer in unserem Hause Sie behandelt werden, wird ein multiprofessionelles, eng miteinander arbeitendes Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Krankengymnasten, Kunst-, Ergo- und Musiktherapeuten Sie begleiten. Unsere Behandlung beruht auf modernen, evidenzbasierten, wissenschaftlich begründet wirksamen Therapieverfahren. An unserem Haus sind neben den wichtigen somatischen Verfahren (Pharmakotherapie und Stimulationsverfahren wie EKT) auch derzeit aktuelle psychotherapeutsche Verfahren der sog. dritten Welle der Verhaltenstherapie (CBASP und ACT) etabliert. Am wichtigsten ist uns dabei jedoch, mit Ihnen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und gemeinsam an einer Lösung für Ihre Probleme zu suchen.
Wenn Sie von Ihrem niedergelassenen Hausarzt oder einem Facharzt bei uns eingewiesen werden oder sich in einem akuten Notfall selbst an uns wenden, werden Sie feststellen, dass Ihnen schnell und kompetent geholfen werden kann. Die Behandlung kann dabei stationär, teilstationär oder über unsere Institutsambulanz erfolgen. Sollten Sie unsere Krisenambulanz in einem Notfall aufsuchen, bitten wir Sie um Verständnis, dass es im Laufe der stark gestiegenen Auslastung unserer Krisenambulanz zu teilweise langen Wartezeiten kommen kann. Wir empfehlen Ihnen, falls möglich, vorher noch einmal mit unserer Ambulanz (0721 974-3710) telefonisch Kontakt aufzunehmen.
Psychiatrische Stationen
Die wesentlichen Störungen, die wir auf unseren psychiatrischen Stationen behandeln, sind affektive Erkrankungen (sog. Unipolare Depressionen und manisch-depressive Erkrankungen), Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis, Demenzen und Suchterkrankungen.
Psychotherapeutischen Methoden
Liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf psychotherapeutischen Methoden wie z.B. bei "Burnout", Angststörungen, somatoformen Störungen, Traumafolgeerkrankungen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen und ist eine zeitliche Planung des Aufenthaltes möglich, bietet die psychotherapeutische Station C30-PTM wirksame Hilfe an.
Tagesklinische Behandlungsangebote
Das Gleiche gilt für unsere Tageskliniken. Hier wird eine vollstationäre Behandlung vermieden oder verkürzt. Sie wohnen zuhause in ihrer vertrauten Umgebung und können die neuen Erfahrungen unmittelbar in den Alltag umsetzen.
- In der Roonstraße befinden sich die Allgemeinpsychiatrische Tagesklinik und eine Tagesklinik für Ältere.
- Unsere Tagesklinik in Ettlingen ist ebenfalls auf Erkrankungen der 2. Lebenshälfte spezialisiert.
- Für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen befindet sich auf dem Klinikgelände in der Moltkestraße eine Suchtmedizinsche Tagesklinik.
Anmeldung
Für die Tageskliniken und die psychotherapeutische Medizin können Sie sich jeweils direkt anmelden. Für die psychiatrischen Stationen erfolgt die Einweisung in der Regel durch einen niedergelassenen Facharzt oder unsere Krisenambulanz. Wir führen danach ein Vorgespräch zur Überprüfung der Behandlungsindikation, zu dem Sie einen Einweisungsschein Ihres niedergelassenen Arztes mitbringen sollten. Wenn eine Behandlung indiziert ist, werden Sie zu einem vereinbarten Zeitpunkt aufgenommen.
Zusammenarbeit
Wir arbeiten eng mit allen anderen Kliniken am Städtisches Klinikum Karlsruhe zusammen, um neu auftretende oder gleichzeitig bestehende körperliche Erkrankungen zu behandeln.
Entlassung und Weiterbehandlung
Die Entlassung und Weiterbehandlung bei den niedergelassenen Ärzten wird mit Ihnen geplant. Wir knüpfen auch Kontakte zu den ambulanten Diensten oder Beratungsstellen, z.B. des Suchthilfesystems.
Bei der Aufnahme in ein Krankenhaus sind notwendige Formalitäten zu erfüllen. Dieses geschieht bei uns in der Aufnahme, die entweder an der Pforte von Haus P (Kaiserallee 10) oder auf den entsprechenden Stationen und Tageskliniken erfolgt.
Dort werden Ihre persönlichen Daten erfasst. Wir benötigen diese für die Dokumentation der Krankenhausbehandlung und die Abrechnung der Behandlungskosten. Mit der Unterschrift unter den Behandlungsvertrag geben Sie Ihr Einverständnis zu der notwendigen Krankenhausbehandlung. Angaben zu Ihrer Person und zum Krankheitsgeschehen unterliegen den strengen Bestimmungen des Datenschutzes und werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Nachdem die Personalien erhoben worden sind und Sie nicht direkt auf eine spezifische Station eingewiesen wurden, findet in der Regel das Gespräch mit der aufnehmenden Ärztin oder Arzt statt. In ruhiger und vertrauensvoller Atmosphäre werden die Einweisungsumstände besprochen. Der Aufnahmearzt wählt die für das Krankheitsbild spezialisierte Klinik und Station aus.
Bitte bringen Sie zur Aufnahme mit:
- Krankenversichertenkarte Ihrer Krankenkasse
- und/oder Klinik-Card Ihrer privaten Krankenversicherung oder privaten Zusatzversicherung
- Personalausweis oder Reisepass
- Verordnung von Krankenhahandlung (Einweisung)
- Liste der aktuell einzunehmenden Medikamente
- Gesundheitspässe, z.B. Allergieausweis, Röntgenausweis
- Betreuerausweis bei Betreuung
- für gesetzlich Versicherte: ggf. aktuelle Befreiungsbescheinigung für Zuzahlungen
- falls vorhanden: wichtige medizinische Unterlagen von Voraufenthalten.
Liebe Angehörige,
ein Ihnen nahestehender Mensch wird zurzeit wegen einer psychischen Erkrankung hier in der Klinik behandelt.
Wenn die Erkrankung jetzt zum ersten Mal aufgetreten ist, sind Sie vielleicht erschrocken und können nicht glauben, dass eine solche Erkrankung sie betreffen konnte.
Vielleicht ist Ihr Angehöriger auch schon länger erkrankt und Sie kennen sich schon etwas aus mit der Erkrankung. Wahrscheinlich fällt es Ihnen dann schwer zu ertragen, dass noch keine Heilung eingetreten ist.
In jedem Fall kann die Aufnahme in die Psychiatrische Klinik selbst belastend sein; insbesondere, wenn Sie den Patienten dazu drängen oder gar Zwang anwenden mussten. Sie als Angehörige sind also durch eine psychische Erkrankung mitbetroffen.
Weil psychische Erkrankungen sich zwischen Menschen abspielen und von allen Beteiligten bewältigt werden müssen, wollen wir in unserer Klinik die Angehörigen in die Behandlung einbeziehen. Dafür gibt es auch viele wissenschaftliche Untersuchungen, die unterstreichen, dass diese Zusammenarbeit sich günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt.
Alle Mitglieder des Behandlungsteams (d.h. Ärzte, Sozialarbeiter, Psychologen, Ergo- und Bewegungstherapeuten, Krankenschwestern und Pfleger) auf der Station sind grundsätzlich bereit, Ihre Fragen zu beantworten.
Wir bieten Ihnen Gespräche an, die der behandelnde Arzt und andere Mitarbeiter des Teams mit Patient und Angehörigen gemeinsam führen. Der Arzt wird dafür Termine mit Ihnen vereinbaren, oder Sie fragen ihn/sie nach einem Termin.
Um Information und Austausch zu ermöglichen, bieten wir Ihnen hier in der Klinik einmal monatlich eine Sprechstunde für Angehörige stationärer Patienten an (jeden letzten Donnerstag 15.30 bis 17.00 Uhr) Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an die Klinikpforte (Telefon: 0721 974-3710). Daneben gibt es die unten aufgeführten Angehörigengruppen.
In Karlsruhe und Umgebung
Schiller 33 e.V. – Treffpunkt für Betroffene, Angehörige und Mitarbeiter im Bereich Sozialpsychiatrie in der Schillerstraße 33 in 76135 Karlsruhe
Ansprechpartnerin ist Veronika Bräunling.
Telefon: 0721-38489550
Der Freitagsclub findet wöchentlich, außer an Feiertagen, von 15:00 bis 16:00 Uhr im Cafe am Park der Psychiatrischen Klinik statt und ist ein offenes Angebot der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin des Städtischen Klinikums Karlsruhe für Patient*innen, ehemalige Patient*innen der Klinik, deren Angehörige und am Thema Interessierte.
Der Freitagsclub versteht sich als psychoedukatives Angebot. Ziel ist es, über psychische Erkrankungen, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und Betroffene darin zu unterstützen, ihre Krankheit zu verstehen, um bei der Behandlung aktiv mitwirken zu können.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
- Termine im November
Der 01.11.2024 ist ein Feiertag – es findet KEIN Freitagsclub statt!
- Freitag, 08.11.2024
Thema: „Futter fürs Gehirn“ – Ernährung bei psychischer Erkrankung mit Sabine Willimsky, Ernährungsberaterin in der KJP - Freitag, 15.11.2024
Thema: Aromatherapie – was ist das und wie kann sie angewandt werden? mit Olivia Stehlin, Pflegekraft im SKK - Freitag, 22.11.2024
Thema: „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ – Vortrag und Austausch zur Borderline-Persönlichkeitsstörung mit Heike Krawczyk, Heilpädagogin bei Konzept-i Individuelle Inklusion - Freitag, 29.11.2024
Thema: „Die Geschichte vom angeketteten Elefanten“ - Einladung zum Zuhören und Austauschen mit Uschi Franz, Ex-In-Genesungsbegleitung
- Termine im Dezember
- Freitag, 06.12.2024
Thema: Gemeinsames Weihnachtslieder Singen mit Frauke Zimmermann, Sozialdienst und Bettina Renaud-Gräfe, Krankenschwester - Freitag, 13.12.2024
Thema: Sucht und Selbsthilfe mit Torsten Wilkens, Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe Karlsruhe - Freitag, 20.12.2024
Thema: „Es weihnachtet“ – Weihnachtsfeier im Freitagsclub mit FC-Team Adriana Möller, Uschi Franz und Doris Vogel - Freitag, 27.12.2024
Thema: Impulse und Austausch zu Recovery mit Iraklis Symeonidis, Fachkrankenpfleger Psychiatrie
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Das Freitagsclub-Team