Kopf-Hals-TumorZentrum
Das Leistungsspektrum des spezialisierten Zentrums umfasst die Diagnostik, Therapie und Nachsorge von bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich inklusive der Mundhöhle.
Die Patienten des KHTZ werden in Hals-Nasen-Ohrenklinik und der Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie über die verschiedenen Therapieoptionen aufgeklärt:
- Minimal-invasive, funktionserhaltende Chirurgie (z.B. Lasercordektomie)
- Radikale Tumorchirurgie, Neck dissection mit/ohne plastischer Defektrekonstruktion
- Medikamentöse Tumortherapie (Induktion, Adjuvant/postoperativ, definitiv/primär, Palliativ)
- Funktionelle Radioonkologie (Kurativ/Palliativ/konsolidierend), Brachytherapie
- Supportive Therapie (Ernährungsmedizin, Psychoonkologie, Schmerztherapie etc.), Best supportive Care (BSC)
Leistungsspektrum im Detail
- Erhöhung der lokalen Tumorkontrolle
- Reduktion der Fernmetastasierung in kurativer Therapieintention
- Verlängerung der Lebensdauer/Erhalt und Optimierung der Lebensqualität
- Reduktion tumorbedingter Schmerzen und Begleiterkrankungen
Das Tumorboard findet wöchentlich unter Teilnahme der Hauptkooperationspartner statt. Die Pflegekräfte sind ebenfalls eingeladene, optionale Teilnehmer.
Die Anmeldung der Patienten findet über die Anmeldemaske im Orbis statt und sollte bis spätestens 15:00 Uhr am Vortag abgeschlossen sein.
- Dienstags, 15:00 Uhr
- Radiologie, Haus S, Raum Bucky
Im interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorboard werden die einzelnen Patientenfälle der Reihe nach von der jeweiligen Klinik vorgestellt, die den Patienten angemeldet hat. Hierzu zählt sowohl die präoperative Vorstellung als auch die posttherapeutische Vorstellung. Der Radiologe demonstriert hierzu die Bilder, woraufhin die Teilnehmer des Tumorboards über die unterschiedlichen Therapieoptionen bzw. im Falle der posttherapeutischen Vorstellung über eventuelle adjuvante Maßnahmen oder Nachsorgekonzepte diskutieren.
Die Beschlüsse des Tumorboards sind im Entlassbrief enthalten und werden an die einweisenden niedergelassenen Kollegen geschickt. Die Anmeldung von Patienten niedergelassener Ärzte erfolgt über eine Kontaktaufnahme mit dem Zentrumsleiter oder seinem Vertreter.
Alle Primärfälle werden nach klinischer Untersuchung und Komplettierung des primärem Stagings (Radiologischer Schnittbildgebung) sowie nach histologischer Sicherung und Ausdehnungsbestimmung (Panendoskopie) mit vollständiger TNM-Formel im KHT-Board demonstriert mit einem Vorschlag einer Therapiestrategie aus Sicht der HNO/MKG zur Festlegung der weiteren Vorgehensweise.
Die Anmeldung erfolgt bei stationären Patienten durch den Stationsarzt, bei ambulant diagnostizierten Patienten durch den betreuenden Ambulanzarzt.
Nach Abschluss der Therapiesequenz erfolgt eine posttherapeutische KHT-Boardvorstellung mit adaptierter vollständiger z.B. postoperativer pTpNcM-Formel zur Festlegung der potentiellen sequentiellen Therapie, z.B. Adjuvanz oder regulären klinischen Kontrollen im Rahmen der Tumornachsorge („Wait-and-See“).
Im Falle der Abweichung von der festgelegten Therapie, Planänderungen, Therapieabbruch oder sonstigen Therapiemodifikationen wird ebenfalls eine Boardvorstellung durch die behandelnde Klinik durchgeführt.
Im Falle eines Rezidivverdachtes/Metachronen Zweitkarzinoms ist der Patient einem adaptierten Re-Staging (Radiologische Schnittbildgebung), sowie einer histologischen Sicherung/Panendoskopie zuzuführen. Nach Komplettierung dieser Untersuchungen/Diagnostik ist der Patient vor einer weiteren Sanierung unter Berücksichtigung sämtlicher onkologischer Vorbehandlungen mit vollständiger TNM-Formel im KHT-Board vorzustellen.
Die kaufunktionelle Rehabilitation der Patienten der Klinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Hals-Nasen-Ohrenklinik erfolgt im Rahmen der Tumornachsorgeuntersuchungen nach abgeschlossener Bestrahlung.
Einen wichtigen Bestandteil der Kaufunktionellen Rehabilitation bildet die Implantologie und die prothetische Versorgung der Patienten. Hierfür erfolgt eine präzise Beurteilung der Mundschleimhaut, welche sich nach einer abgeschlossenen Bestrahlung ausreichend erholt haben muss, so dass eine Prothese getragen werden kann.
Je nach Zustand des Restknochens im Kiefer erfolgt die Prothetische Versorgung des Knochens 6 bis 12 Monate nach abgeschlossener Behandlung. Voraussetzung hierfür ist die Rezidivfreiheit des Patienten und ein unauffälliger Befund in der Bildgebung zur Kontrolle. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erfolgt die präoperative Planung und Erstellung von Schablonen, welche für die Implantation erforderlich sind im Rahmen der Tumorsprechstunde.
Nach Einheilen der Implantate wird die prothetische Konstruktion in Zusammenarbeit mit dem Hauszahnarztes koordiniert. Hierbei werden alle prothetischen Konstrukte regelmäßig durch den Hauszahnarzt gepflegt und in unseren Sprechstunden beurteilt.