Angiografie
Die Angiografie ist ein radiologisches Verfahren zur Darstellung der Blutgefäße.
Es wird dabei ein Katheter von wenigen Millimetern Durchmesser in das Gefäßsystem eingebracht. Dies geschieht über einen Leistenzugang mit örtlicher Betäubung. Eine Narkose ist nicht erforderlich. Anschließend wird Kontrastmittel in die Blutgefäße gespritzt und mit Röntgenstrahlen sichtbar gemacht.
Die Darstellung der Gefäße erfolgt im digitalen Subtraktionsverfahren:
Zunächst wird ein „Leerbild“ ohne Kontrastmittel angefertigt, anschließend ein Bild mit Kontrastmittel. Mit digitaler Technik löscht man nun Bild 1 aus Bild 2 (Subtraktion). Heraus kommt das Bild 3, das nur das Kontrastmittel in den Gefäßen zeigt. Auf diese Weise lassen sich Blutgefäße besser beurteilen, da diese nicht durch knöcherne Strukturen überlagert werden.
Intervention – Minimalinvasive Gefäßbehandlung
Die Interventionelle Radiologie ist ein sich ständig weiterentwickelnder klinischer Schwerpunkt in der Radiologie. In der Interventionellen Radiologie werden minimal-invasive Eingriffe mit dünnen Kathetern und speziellen Mikroinstrumenten vorgenommen.
Eine wichtige Eingriffsart ist die Behandlung von Stenosen (Gefäßverengung) oder Verschlüssen. Die häufigste Ursache ist die Atherosklerose (Gefäßverkalkung). Die am häufigsten betroffenen Körperregionen sind das Herz, das Gehirn, die Beinarterien (sogenannte periphere Arterielle Verschlusskrankheit / pAVK) und die Nierenarterien.
Die Embolisation (gezielter Verschluss eines Gefäßes) ist ein weiteres Verfahren der minimalinvasiven Therapie. Sie ist in der modernen Medizin unverzichtbar für die Behandlung akuter Blutungen, den präoperativen Gefäßverschluss zur Reduktion des intraoperativen Blutverlustes oder die Behandlung von Gefäßmissbildungen. Zum Verschluss stehen verschiedene sogenannte Embolisate wie kleine Metallspiralen, Metallkörbchen, Kunststoffpartikel, Klebesubstanzen, Verödungsmittel u.a. zur Auswahl.