Mitte März hat das Städtische Klinikum Karlsruhe das Behandlungsangebot der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie um einen weiteren Baustein ergänzt: Die neue Eltern-Kind-Station auf dem Klinikcampus in der Moltkestraße richtet sich an Familien, deren Zusammenleben unter psychischen Belastungen leidet.
„Auf der Station C27 behandeln wir Kinder im Alter von null Jahren bis zum Ende des Grundschulalters mithilfe verschiedener Therapiemaßnahmen“, erklärt Oberärztin Dr. Kerstin Heineken. „Eine Behandlungssäule ist die Multifamilientherapie als Gruppenangebot und im Alltag. Dabei können Eltern und Kinder erleben, dass sie in Ihren Sorgen nicht alleine sind.“ Gemeinsame Lösungsideen führen aus elterlicher Hilflosigkeit, Problemverhalten und psychischer Belastung.
Teilweise wird die Interaktion zwischen Eltern und Kindern auf Video aufgezeichnet und dann gemeinsam ausgewertet. „Ziel ist es, die Eltern im Umgang mit Ihrem Kind zu stärken, wertvolle Momente zu fördern und die Bindungssicherheit des Kindes zu erhöhen“, beschreibt Psychologin Dr. Julia Fahrer.
„Dieses Versorgungsangebot stellt eine weitere Differenzierung der Klinik dar, um den Aspekt der frühkindlichen Störungen sowie der Förderung einer positiven Interaktion und Kommunikation zwischen Kindern und deren Betreuungspersonen in den Mittelpunkt zu rücken“, betont Klinikdirektor Meike Bottlender. „Es kann entscheidenden Einfluss auf die kindliche Entwicklung und die psychische Gesundheit nehmen.“
Die Familien beziehen für die Zeit der Behandlung eines der zehn Zimmer auf der Station, die Therapien gliedern sich in Einzel-, Eltern-Kind- und Gruppenangebote. Die Kinder können die klinikeigene Schule mit kleinen Lerngruppen sowie Spielförderung für Kitakinder sowie für Vorschülerinnen und Vorschüler besuchen.
Ein Bestandteil der Station ist ein Ruhe- und Bewegungsraum, dessen Einrichtung durch eine Spende der Bodo und Bärbel Schelling-Stiftung unterstützt wurde. Dort können die kleinen Patientinnen und Patienten mit Ihren Emotionen umgehen und toben, ohne sich selbst zu verletzen oder andere zu gefährden. Gleichzeitig dient der Raum als Rückzugsmöglichkeit. „Wir sind der Stiftung sehr dankbar, dass sie uns bei der Neugestaltung unserer ‚Drachenhöhle‘ unterstützt hat“, hebt Bottlender hervor.
Mehr Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Internetseite der Klinik.