In seiner Sitzung am 9.12.2021 hat der Aufsichtsrat des Städtischen Klinikums Karlsruhe Prof. Dr. Julian Widder zum zukünftigen Direktor der Medizinischen Klinik IV mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin berufen. Er folgt auf Prof. Dr. Claus Schmitt, der nach 15 Jahren als Chefarzt am Klinikum in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.
„Wir freuen uns, mit Prof. Widder einen absoluten Experten für interventionelle Kardiologie mit wissenschaftlich-universitärem Hintergrund für das Klinikum gewonnen zu haben“, erklärte Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Bettina Lisbach nach der Vertragsunterzeichnung des neuen Klinikchefs.
Widder bringt insbesondere im Bereich der kathetergestützten Therapie von angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen große Erfahrung mit nach Karlsruhe. Dazu zählen Erkrankungen an Herzkranzgefäßen und Herzklappen, Herzmuskelschwäche sowie der akute Herzinfarkt.
„In unseren Auswahlgesprächen und Vor-Ort-Begegnungen für die Stelle als Direktor der Medizinischen Klinik IV hat sich Prof. Widder fachlich und menschlich schnell als hervorragende Lösung herauskristallisiert“, betont Prof. Dr. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer am Klinikum. „Umso mehr freut es mich, dass Prof. Widder mit seiner großen Expertise das Klinikum als idealen Standort für die Weiterentwicklung der Kardiologie betrachtet.“
Dazu gehört auch der Ausbau der Elektrophysiologie, mit der am Klinikum Karlsruhe seit Jahren auf höchstem Niveau Herzrhythmusstörungen behandelt werden. Dabei wird der künftige Klinikchef eng mit dem Leiter des Elektrophysiologischen Labors, PD Dr. Armin Luik, zusammenarbeiten. „Überdies wird Prof. Widder die enge Kooperation mit der benachbarten Helios Klinik für Herzchirurgie insbesondere bei der Implantation von Herzklappen weiter ausbauen und vertiefen“, ergänzt Geißler. „Diese wird über eine Brücke bald auch baulich mit dem Klinikum Karlsruhe verbunden sein, was die Versorgung der Patientinnen und Patienten zusätzlich verbessert.“
Widder hebt zudem die herausragende Rolle des Klinikums als der Maximalversorger in der Region hervor. „Wir behandeln von Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzschwäche bis zu Notfallpatientinnen und -patienten mit akutem Herzversagen alle Schweregrade einer Herzerkrankung. Deshalb ist es mir besonders wichtig, mit unserer Therapie immer am Puls der Zeit zu sein, gleichzeitig aber den zu behandelnden Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.“
Sein Studium der Humanmedizin absolvierte der gebürtige Mannheimer von 1994 bis 2001 in Heidelberg, ebenfalls 2001 erfolgte die Promotion. Es folgte die Facharztausbildung am Universitätsklinikum Würzburg sowie ein dreijähriger Forschungsaufenthalt an der Emory Universität in Atlanta, USA. 2009 bekam Widder die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Kardiologie, 2010 die Habilitation für das Fach Innere Medizin. Er wechselte 2010 als Oberarzt an die Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover und erlangte dort 2013 die Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin. Bis zu seinem Amtsantritt ist Widder dort als leitender Oberarzt und Bereichsleiter Interventionelle Kardiologie tätig.
Widder veröffentlicht regelmäßig wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen und ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften und Vereinen, darunter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). Daneben ist er als Gutachter u.a. für die DGK zur Zertifizierung von TAVI-Zentren und Mitralklappenzentren tätig.
„Die Klinik steht bereits auf einem guten Fundament“, bestätigt Widder. „Mein Ziel ist es, sie mit viel Herzblut für die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zu einem Exzellenzzentrum weiterzuentwickeln. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen und den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ist mir hierbei ein besonderes Anliegen.“