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Nachhaltiger Sonnenstrom vom eigenen Dach

In Kooperation mit der BürgerEnergieGenossenschaft Durmersheim hat das Klinikum Karlsruhe eine Photovoltaikanlage auf dem Institutsgebäude Haus I in Betrieb genommen. Der erzeugte Strom wird direkt ins Klinikum eingespeist und soll jährlich im Schnitt 64 Tonnen CO2 einsparen.

Im Rahmen der Neubaumaßnahmen auf dem Klinikcampus hat sich das Klinikum Karlsruhe frühzeitig grundlegende Gedanken zur Nutzung regenerativer Energien gemacht. Jetzt ist auf dem Institutsgebäude Haus I eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 151 Kilowattpeak (KWp) offiziell in Betrieb gegangen. Insgesamt 366 Module mit einer Gesamtfläche von 714 Quadratmetern erzeugen künftig fast 150.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr und versorgen in erster Linie Haus I, in dem unter anderem die Apotheke und die Abteilung für Mikrobiologie untergebracht sind.

„Das Besondere an dieser Anlage ist, dass der Strom nicht ins öffentliche Netz fließt, sondern dass das Klinikum Karlsruhe ihn komplett selbst nutzt“, betonte Bettina Lisbach, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Karlsruhe, bei der Einweihung. „Mit der neuen Anlage sparen wir jährlich im Schnitt 64 Tonnen CO2 ein – das entspricht ungefähr dem Verbrauch von 59 Zweipersonenhaushalten.“

Die BürgerEnergieGenossenschaft (BEG) Durmersheim hat die Anlage auf Haus I komplett finanziert, errichtet und installiert. Der Nutzungsvertrag läuft über 20 Jahre. Für die Genossenschaft, die in der ganzen Region Mittlerer Oberrhein bereits über 30 große Solarprojekte umgesetzt hat, ist die Anlage auf dem begrünten Flachdach ein Prestigeprojekt. „Wir haben die Anlage unter komplexen Hygienebedingungen und Brandschutzanforderungen errichtet“, berichtete Bernd Renner, Projektleiter der BEG Durmersheim.

Die Umsetzung des Solarprojekts im Genossenschaftsmodell hat für das Klinikum Karlsruhe viele Vorteile. So muss die städtische Einrichtung kein eigenes Kapital aufwenden und kann dennoch nachhaltigen Sonnenstrom vom eigenen Dach zu günstigen Preisen beziehen. „Die Strompreise der BEG Durmersheim liegen rund 20 Prozent unter denen, die wir auf dem freien Markt bezahlen müssten“, hob Markus Heming, Kaufmännischer Geschäftsführer am Klinikum Karlsruhe, hervor. „Zudem kümmert sich die Genossenschaft um Wartung und Versicherung der Module.“

Die Installation von Photovoltaikanlagen und die Nutzung von Solarstrom ist Teil der Nachhaltigkeitsoffensive im Klinikum Karlsruhe. Um beim Einsatz von Photovoltaikanlagen systematisch und effizient vorgehen zu können, wurde bereits im Jahr 2019 die Karlsruher Energie- und Klimaagentur (KEK) beauftragt, die Dachanlagen auf ihre Eignung und eine schnelle Realisierbarkeit zu prüfen. Perspektivisch soll auch auf dem Dach von Haus T, in dem die Küche und das Zentrallager des Klinikums untergebracht sind, Solarstrom produziert werden.

 „Zudem prüfen wir die Anbringung von Photovoltaikanlagen auf weiteren Flachdächern auf dem Klinikcampus“, ergänzte Heming. „Als Gesundheitsdienstleister, der eine medizinische Maximalversorgung für den Raum Karlsruhe bietet, haben wir einen hohen Energiebedarf. Als öffentliche Einrichtung sind wir uns unserer Verantwortung für die kommenden Generationen bewusst. Deshalb wollen wir nachhaltige Praktiken in allen Aspekten unseres Betriebs integrieren. Dazu gehört auch die Energieeffizienz im Gebäudemanagement.“

Zur Finanzierung ihrer Projekte nutzt die BEG Durmersheim Mittel, die private Bürgerinnen und Bürger in BEG-Mitgliedsanteile investieren. „Die Erträge fließen in vollem Umfang unseren Genossinnen und Genossen zu, weil unser Team komplett ehrenamtlich arbeitet“, erklärte Hartmut Oesten, Vorstandsvorsitzender der BEG Durmersheim. „Auch alle Karlsruher Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen und an unseren klimafreundlichen Solarprojekten mitverdienen, pro Person ist ein Anlagebetrag von 100 bis 10.000 Euro möglich, der gut verzinst wird.“

Weitere Informationen zur BEG Durmersheim finden Interessierte auf der Internetseite www.buergerenergie-durmersheim.de.

Das Bild zeigt ein Portrait von Oliver Stilz
Autor: Oliver Stilz