In modernen Operationssälen nutzen die OP-Teams oft verschiedene hochkomplexe Geräte. Diese liefern ihnen beispielsweise Informationen zu den operierten Patientinnen und Patienten von Endoskopie-Türmen, Ultraschall- oder Röntgenbilder. Das Städtische Klinikum Karlsruhe hat jetzt die ersten OP-Säle vernetzt, damit diese Daten während des Eingriffs an zentralen Monitoren über dem OP-Tisch zusammenfließen.
In den sechs Sälen der zentralen OP-Ebene in Haus M werden Patientinnen und Patienten der Klinken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie sowie der Urologischen Klinik behandelt. „Die zentralen Monitore erleichtern uns die Arbeit während der OP erheblich, weil wir nicht mehr Bilder und Videos auf mehreren Geräten verfolgen müssen“, hebt Prof. Dr. Jochen Gaedcke, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hervor. „Zusätzlich können wir bei Bedarf bereits vorhandene CT- oder MRT-Bilder aus dem digitalen Bildarchiv des Klinikums auf die Monitore spielen.“
Eine Fachkraft im OP bedient die Monitore während des Eingriffs auf Zuruf der Operateure. Sie kann auch Dritte von außerhalb des Saals dazu schalten. Dies ermöglicht den Teams am Operationstisch, eine Zweitmeinung aus dem Kollegenkreis einzuholen, sollte das nötig sein.
Während der OP werden die entstehenden Bilddaten nun in 4K-Auflösung aufgezeichnet und im neuen System abgespeichert. Diese Daten können bei Schulungen oder bei Rechtsfällen zum Einsatz kommen.
In der nächsten Ausbaustufe wird dann die Zentrale Endoskopie des Klinikums ans Netzwerk angebunden. Insgesamt investiert das Klinikum rund 750.000 Euro in die Digitalisierung der OP-Säle.
„Neben den Vorteilen für unsere OP-Teams erhöht sich die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten“, fasst Prof. Dr. Dogu Teber, Direktor der Urologischen Klinik, zusammen. „Durch die Vernetzung nach außen werden wir während der OP flexibler und haben alle nötigen Daten auf einem Monitor.“