Interviewpartner
- Prof. Dr. med. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer
- Elvira Schneider, Pflegedirektorin
Themenschwerpunkte
- Einschätzung bundesweit
- Einschätzung Baden-Württemberg
- Einschätzung Region
- Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Einschätzung bundesweit
Fallzahlen
190.148 (28.01.), 140.160 (21.01.)
7-Tage-Inzidenz
1073 (28.01.), 706 (21.01.)
7-Tage-R-Wert
1,16 (28.01.), 1,09 (21.01.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+170 (28.01.), +170 (21.01.)
Hospitalisierungsinzidenz
4,64 (27.1.), 3,56 (20.1.)
Impfungen
N1 75,6 % (27.01.), 75,3 % (20.01.)
N2 73,7 % (27.01.), 73,1 (20.01.)
N3 51,7 % (27.01.), 48,9 % (20.01.)
Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 27.1.)
In Deutschland hat mit der dominanten Zirkulation der Omikron-Variante die fünfte Welle der COVID-19-Pandemiean weiter an Fahrt gewonnen.
In KW3 setzte sich der steigende Trend bei den wöchentlichen Fallzahlen fort. In nahezu allen Bundesländern waren sehr deutliche Anstiege der Fallzahlen zu verzeichnen.
Auch der Anteil positiv getesteter Proben (32 %, Vorwoche: 24 %) bei einer weiteren Steigerung der Anzahl der durchgeführten labordiagnostischen PCR-Untersuchungen zeigt den massiven Anstieg des Infektionsdrucks in der Bevölkerung.
Besonders stark steigt die 7-Tages-Inzidenz in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen von 0-14 Jahren an.
Von schweren Krankheitsverläufen weiterhin am stärksten betroffen sind ungeimpfte Menschen in höheren Altersgruppen und Menschen mit vorbestehenden Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen.
Die Infektionsgefährdung wird für die Gruppe der Ungeimpften als sehr hoch, für die Gruppen der Genesenen und Geimpften mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) als hoch und für die Gruppe der Geimpften mit Auffrischimpfung (dreimalige Impfung) als moderat eingeschätzt.
Das RKI empfiehlt bei Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie z.B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten (unabhängig vom Impfstatus) zuhause zu bleiben, die Hausarztpraxis zu kontaktieren und sich je nach ärztlicher Einschätzung testen zu lassen.
Einschätzung Baden-Württemberg
Fallzahlen
23.755 (28.01.), 17.145 (21.01.)
7 Tage Inzidenz
1.024 (28.01.), 667 (21.01.)
7-Tages-R-Wert
1,13 (27.01.), 1,06 (20.01.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+14 (28.01.) +17 (21.01.)
Hospitalisierungsinzidenz
4,9 (27.1.), 4,0 (20.1.)
COVID-19 Fälle auf Intensivstation
276 (28.01.), 297 (20.01.)
COVID-19 Fälle invasiv beatmet
154 (27.01.), 187 (20.01.)
Anteil betreibbare ITS-Betten
12,4 Prozent (27.01.), 13,2 Prozent (20.01.)
Impfungen
N1 73,2 % (27.01.), 72,8 % (20.01.)
N2 72,1 % (27.01.), 71,5 % (20.01.)
N3 51,8 % (27.01.), 49,4 % (20.01.)
Zum 28. Januar 2022 gilt in Baden-Württemberg wieder das Stufensystem der Corona-Verordnung. Aufgrund der aktuellen Lage gelten dann die teilweise angepassten Regelungen der Alarmstufe I.
Einschätzung Region
Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis
Stadt Karlsruhe 1074 (28.01.), 758 (21.01.)
Landkreis Karlsruhe 1019 (28.01.), 622 (21.01.)
Der Verwaltungsstab der Stadt Karlsruhe verzeichnet aktuell weiter steigende Infektionszahlen. Vor allem Kindergärten und Schulen sind betroffen. In den Pflegeheimen zeigt die aktuelle Omikron-Welle bislang deutlich geringere Auswirkungen in Punkto Hospitalisierung und Sterblichkeit als in vorangegangenen Wellen.
Die Lage in den Kliniken der Region stabilisiert sich weiter. Aktuelle wissenschaftliche Modellierungen für das Cluster Baden-Württemberg gehen für die kommende Woche bei nach wie vor ansteigenden Inzidenzen in der Bevölkerung von einer weiter leicht abfallenden Belegung der COVID Intensivstationen aus. Für Karlsruhe wird ein diskreter Anstieg bei den Beatmungszahlen bei einer stabilen Belegungssituation auf den COVID-19 Intensivstationen erwartet.
Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe
Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 30 Patient*innen behandelt (Vorwoche 25). Momentan müssen noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten werden. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit nur noch 2 Patient*innen mit COVID-19 behandelt (Vorwoche 5), wovon 1 Patient*in invasiv beatmet ist (Vorwoche 3) und 1 Patient*in spontan atmend (Vorwoche 2). Bei 1 Patient*in liegt eine Omikron-Variante vor.
Hinsichtlich der momentan stabilen Belegungssituation auf den COVID-19 Stationen trifft das Klinikum für kommende Woche Vorkehrungen, die Operationskapazitäten zu erhöhen. Dabei behält die Einsatzleitung die Entwicklung der Personalkapazitäten, die Auslastungssituation der Normalstationen und Notaufnahmen sowie die Belegungssituation auf den COVID-19 Stationen engmaschig im Auge, um bei Bedarf nachzujustieren.
Von den seit 1.7.2021 im Klinikum Karlsruhe behandelten COVID-19 Intensivpatient*innen waren 28 Prozent vollständig geimpft. 5 Prozent hatten einen unvollständigen Impfschutz. 61 Prozent waren ungeimpft. Bei 7 Prozent war der Immunstatus unklar. Von den COVID-Patient*innen ohne intensivmedizinischen Aufenthalt waren 34 Prozent vollständig und 2 Prozent unvollständig geimpft. 43 Prozent waren ungeimpft. Bei 21 Prozent war der Immunstatus unklar.
Personelle Situation
Diese Woche wurden im Klinikum Stand 27. Januar 36 Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet. In KW2 waren es 25 und in KW1 22.
Im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes fallen aktuell 200 (169 Vorwoche) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 56 (38 Vorwoche) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.