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Lagebericht aus dem Klinikum

Einschätzung am 21.01.2022

Interviewpartner

  • Prof. Dr. med. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer
  • Sandra Lehnert, stellv. Pflegedirektorin

 

Themenschwerpunkte

  • Einschätzung bundesweit
  • Einschätzung Baden-Württemberg
  • Einschätzung Region
  • Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

 

Einschätzung bundesweit

Fallzahlen
140.160 (21.01.), 92.223 (14.01.)

7-Tage-Inzidenz
706,3 (21.01.), 470,6 (14.01.)

7-Tage-R-Wert
1,09 (21.01.), 1,11 (14.01.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+170 (21.01.), +286 (14.01.)

Hospitalisierungsinzidenz
3,56 (20.1.), 3,09 (13.1.)

Impfungen
N1 75,3 % (20.01.), 74,8 % (13.01.)
N2 73,1 (20.01.), 72,3 % (13.01.)
N3 48,9 % (20.01.), 45,1 % (13.01.)

Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 20.1.)

In Deutschland hat mit der dominanten Zirkulation der Omikron-Variante die fünfte Welle der COVID19-Pandemie begonnen. In der 2. Kalenderwoche (KW) 2022 setzte sich der steigende Trend bei den wöchentlichen Fallzahlen fort. In nahezu allen Bundesländern waren z. T. sehr deutliche Anstiege der Fallzahlen zu verzeichnen.

In KW 01/2022 überwog in Deutschland erstmals der Anteil der gemäß IfSG gemeldeten Infektionen, welche durch die besorgniserregende Omikron-Variante verursacht wurden. Der Anteil betrug 73 Prozent der übermittelten COVID-19-Fälle. Der Anteil betrug nun in KW 02/2022 bereits 89 Prozent der übermittelten COVID-19-Fälle. Bundesweit gibt es hier jedoch noch große Unterschiede, der Anteil von Omikron liegt zwischen 16 % in Mecklenburg-Vorpommern und 96 % in Bremen.

In den nächsten Wochen wird mit einer weiteren starken Zunahme der Anzahl von Infektionen mit der Omikron-Variante, die auch bei Geimpften und Genesenen leichter übertragbar ist, gerechnet. Erste Studien deuten auf einen geringeren Anteil an Hospitalisierten im Vergleich zu Infektionen mit der Delta-Variante bei Infizierten mit vollständiger Impfung bzw. Auffrischimpfung hin. Für eine abschließende Bewertung der Schwere der Erkrankungen durch die Omikron-Variante ist die Datenlage aber weiterhin nicht ausreichend.

Einschätzung Baden-Württemberg

Fallzahlen
17.145 (21.01.), 19.022 (14.01.)

7 Tage Inzidenz
667,2 (21.01.), 478,7 (14.01.)

7-Tages-R-Wert
1,06 (20.01.), 1,16 (13.01.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+17 (21.01.), +65 (14.01.)

Hospitalisierungsinzidenz
4,0 (20.1.), 3,1 (13.01.)

COVID-19 Fälle auf Intensivstation
297 (20.01.), 390 (13.01.)

COVID-19 Fälle invasiv beatmet
187 (20.01.), 237 (13.01.)

Anteil betreibbare ITS-Betten
13,2 Prozent (20.01.), 16,5 Prozent (Vorwoche)

Impfungen
N1 72,8 % (20.01.), 72,4 % (13.01.)
N2 71,5 % (20.01.), 70,6 % (13.01.)
N3 49,4 % (20.01.), 45,9 % (13.01.)

Einschätzung Region

Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis

Stadt Karlsruhe 758 (21.01.), 547,3 (14.01.)
Landkreis Karlsruhe 622 (21.01.), 400,6 (14.01.)

Der Verwaltungsstab der Stadt Karlsruhe verzeichnet aktuell weiter steigende Infektionszahlen. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup rechnet mit einem Omikron-Spitzenwert in zwei bis drei Wochen. Omikron ist die beherrschende Virusvariante, darum ist aus medizinischer Sicht eine detaillierte Differenzierung zwischen den Virusvarianten Delta und Omikron nicht mehr erforderlich.

Bislang spiegelt sich das aktuelle Infektionsgeschehen in der Bevölkerung noch nicht bei der Krankenhausbelegung wider. Innerhalb des Klinikums bewegt sich die Belegung der COVID-19 Stationen momentan auf ca. der Hälfte des Niveaus der Vorweihnachtszeit. Einschätzungen für das Cluster Baden-Württemberg gehen von einer prognostizierten Fallzahlsteigerung von COVID-19 Intensivpatienten auf mindestens Weihnachtsniveau bis Ende Januar aus. Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach erwartet eine Belastung auf den Covid-19 Intensivstationen für Mitte bis Ende Februar.

Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe

Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 25 Patient*innen behandelt (Vorwoche 17). Momentan müssen noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten werden. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 5 Patient*innen behandelt (Vorwoche 7), wovon 3 Patient*innen invasiv beatmet sind (Vorwoche 3). Aktuell befindet sich ein Patient mit einem Omikron-Nachweis in intensivmedizinischer Behandlung. Der Patient ist nicht beatmet. Bei den restlichen Intensivpatient*innen liegt eine Delta-Variante vor.

Von den seit 1.7.2021 im Klinikum Karlsruhe behandelten COVID-19 Intensivpatient*innen waren 28 Prozent vollständig geimpft. 6 Prozent hatten einen unvollständigen Impfschutz. 61 Prozent waren ungeimpft. Bei 6 Prozent war der Immunstatus unklar. Von den COVID-Patient*innen ohne intensivmedizinischen Aufenthalt waren 31 Prozent vollständig und 2 Prozent unvollständig geimpft. 46 Prozent waren ungeimpft. Bei 21 Prozent war der Immunstatus unklar.

Bei den aktuell im Klinikum in Behandlung befindlichen COVID-19 Intensivpatient*innen sind 24 Prozent vollständig geimpft. 65 Prozent sind ungeimpft. Bei 12 Prozent ist der Immunstatus unklar.

Omikron-Variante

Bislang konnte im Klinikum Karlsruhe Stand 19. Januar 84-mal die Omikron-Variante nachgewiesen werden. Davon waren in 50 Fällen Mitarbeitende sowie in 10 Fällen Angehörige betroffen. Ferner wurde der Nachweis bei 3 ambulanten und 21 stationären Patient*innen erbracht. Mitte KW3 liegt der Anteil an Omikron-Nachweise bei 82 Prozent.

Personelle Situation im Pflegebereich

Im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes fallen aktuell 169 (164 Vorwoche) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 38 (45 Vorwoche) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.