Schwerwiegende Erkrankungen wie Krebs, ein Schlaganfall oder eine Alzheimererkrankung konfrontieren Betroffene mit dem Existenziellen. In einem Gesundheitswesen, das zwischenzeitlich vorrangig von den Aspekten Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie geleitet ist, fühlen sich Erkrankte wie auch ihre Angehörigen oft alleine gelassen. Einst angetreten, um sich dem ganzen Menschen zu widmen, bleibt Ärzten und Pflegenden mit Blick auf das bestehende System wenig Spielraum. Bei seinem Vortrag verdeutlicht Giovanni Maio die Einseitigkeit der heutigen Medizin und zeigt Optionen eines anderen Konzepts auf, das auf die Kraft der Zuwendung und des Zuhörens setzt.
Prof. Dr. Giovanni Maio ist Philosoph und Internist und hat den Lehrstuhl für Medizinethik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg inne, wo er ein medizinethisches Institut leitet.
Das Kolloquium findet am Montag, 15. Oktober um 19 Uhr im Hörsaal von Haus D des Städtischen Klinikums Karlsruhe in der Moltkestraße statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Angesprochen sind alle, die sich professionell mit Palliativmedizin befassen sowie interessierte Laien und Betroffene. Wegen der Baumaßnahmen im Klinikum wird der Zugang über die Franz-Lust-Straße empfohlen.