In bewährter Tradition richteten das Städtische Klinikum Karlsruhe, das Klinikum der Stadt Ludwigshafen und die Universitätsmedizin Mannheim am 25. und 26. Oktober den 9. Rhein-Neckar-Kongress aus. Er ist für Auszubildende und Pflegekräfte in der Region das größte Austauschforum dieser Art.
Der 25. Oktober stand mit dem Tag der Auszubildenden ganz im Zeichen der Nachwuchsförderung. Pädagogen und angehende Pflegekräfte zeigten auf, was Pflege heute ausmacht, worauf es bei der Ausbildung ankommt und wie die Lerninhalte darauf ausgerichtet werden.
Unter der Überschrift − der Pflegedienst als Generalist und Spezialist im Krankenhaus – nahmen die Organisatoren am 26. Oktober die Aufgaben und Herausforderungen des Pflegedienstes ins Visier. Ein weiteres Schwerpunktthema war das Anfang des Jahres im Bundeskabinett beschlossene Pflegeberufegesetz, welches mit einer grundlegenden Reform der Pflegeberufe einhergeht.
Josef Hug, Pflegedirektor am Städtischen Klinikum Karlsruhe, zeigte sich bei der Pressekonferenz sehr zufrieden mit der hohen Besucherresonanz. Seinen Angaben zufolge nutzten rund 400 Interessenten den Tag der Auszubildenden und auch der Pflegekongress war mit 250 Besuchern komplett ausgebucht. „Mit dem Motto des diesjährigen Pflegekongresses möchten wir deutlich machen, dass der Pflege- und Funktionsdienst als Generalist im Krankenhaus den gesamten Krankenhausbetrieb im Wesentlichen lenkt und organisiert und dass darüber hinaus die Spezialisierung des Pflege- und Funktionsdienstes in hohem Maße voranschreitet“, erklärt Hug. Neben Beiträgen zu den Themen Stationsorganisation, Qualitätsmanagement sowie Fort- und Weiterbildung steht für Hug auch das Thema Führung auf dem Plan. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen aufzuzeigen, wie Verantwortung und Wertschätzung im Krankenhaus zu einem Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern, Vorgesetzten aber auch Patienten führen kann und muss“, so der Pflegedirektor.
Alexandra Gräfin von Rex, Pflegedirektorin des Klinikums Ludwigshafen, rückt die hohe Personalintensität bei gleichzeitiger Heterogenität der pflegerischen Tätigkeiten und Berufsfelder in den Vordergrund. „Mit Blick auf diese Aspekte, ist es wichtig, die gesamte Klaviatur der Führungsinstrumente und des Personalmanagements zu beherrschen. Der Rhein-Neckar-Kongress hilft uns dabei, einen kollegialen Austausch zu etablieren und somit schlussendlich unsere eigenen Kompetenzen und unser eigenes Führungsverhalten zu reflektieren. Zugute kommt dies am Ende immer auch dem gesamten Team“, so Gräfin von Rex.
Für Hagen Kern, Pflegedirektor der Universitätsmedizin Mannheim, stehen vor allem so genannte Schlüsselkompetenzen des Pflegepersonals im Fokus. „Der zunehmende wirtschaftliche Druck bei gleichzeitig hoher Qualität führt dazu, dass das Pflegepersonal Qualifikationen benötigt, die vielfältige Schlüsselkompetenzen erfordern“, so Kern. Seiner Einschätzung zufolge sind hierfür neben kommunikativen und organisatorischen auch edukati-ve Qualifikationen notwendig, um die Patienten in den verschieden Krankheitsphasen fachgerecht versorgen und beraten zu können. Hierbei betont er: „Die in immer kürzerer Zeit zu erbringenden medizinisch-pflegerischen Leistungen führen dazu, dass bereits im Vorfeld der stationären Aufnahmeplanung viele Maßnahmen greifen müssen, um einen reibungslosen Prozess von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patienten gewährleisten zu können“. Hierbei kommt laut Kern dem Patientenmanagement eine hohe Bedeutung bei der Unterstützung von bettenführenden Stationen zu. Beispielsweise, wenn diagnostische Untersuchungen bereits im Vorfeld ambulant stattfinden, um eine Verkürzung der stationären Verweildauer herbeizuführen.
Alles in allem zeigten sich alle Drei mit der Resonanz, den Themen und den Ergebnissen der beiden Kongresstage in den Räumlichkeiten der Messe Karlsruhe sehr zufrieden.
Text: Petra Geiger
Bild: Markus Kümmerle