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Jubiläum am Klinikum Karlsruhe: Wie die Kinderchirurgie Kinderleben verändert

Knochenbrüche, komplexe Tumorerkrankungen oder chirurgische Eingriffe bei Neugeborenen – wenn Kinder krank werden oder bereits krank auf die Welt kommen, ist das für die ganze Familie eine Herausforderung. Seit 60 Jahren finden betroffene Familien in der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie am Klinikum Karlsruhe eine Anlaufstätte für die optimale Behandlung.

Mit jährlich rund 15.000 jungen Patientinnen und Patienten sowie 2.500 Operationen zählt die Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie am Städtischen Klinikum Karlsruhe heute zu den führenden nicht-universitären Kinderchirurgien Deutschlands. Ursprünglich ein Teilgebiet der 1920 gegründeten Kinderklinik am Durchlacher Tor, wurde sie Anfang der 60er-Jahre eine eigenständige Fachabteilung. Seither hat sich die Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie zu einer hochspezialisierten Einrichtung entwickelt und verfügt heute über ein breites Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, von dem Kinder und Jugendliche weit über die Region Karlsruhe hinaus profitieren.

„Kinderchirurginnen und -chirurgen benötigen ein breit gefächertes Wissen und viel Erfahrung, denn ein Kind unterscheidet sich in ganz vielen Dingen von einem Erwachsenen", betont PD Dr. Verena Ellerkamp, die im September 2023 als erste Frau die Leitung der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie übernommen hat. Das beginnt bei den Krankheitsbildern, die ganz andere sind, und setzt sich fort Wachstum der Kinder und Jugendlichen fort. „Das Wachstum des Körpers planen wir bei all unseren Maßnahmen mit ein, weil es einer der zentralen Prozesse im Kindes- und Jugendalter ist.“

Die Kinderchirurgie und Kinderurologie umfasst alle operativen Maßnahmen vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen, die in vielen Fällen minimal-invasiv durchgeführt werden können. So setzt die Klinik Schwerpunkte in der Kinder-Traumatologie, der Kinder-Urologie, der Kinder-Orthopädie und Kinderhandchirurgie sowie der Kinder-Neurochirurgie. Auch auf dem Gebiet kindlicher Fehlbildungen verfügen Ellerkamp und ihr Team über viel Erfahrung. Altersübergreifend werden zudem Heranwachsende und Erwachsene mit Fehlbildungen des Brustkorbs (z.B. bei Trichterbrust) behandelt.

Zum 60-jährigen Jubiläum hebt PD Dr. Ellerkamp besonders die Bedeutung des fachübergreifenden Miteinanders hervor. „Für die erfolgreiche Behandlung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Spezialistinnen und Spezialisten der Kinder- und Jugendmedizin, der Kinderradiologie, der Anästhesie, und der Frauenklinik entscheidend.“ Um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für diese Zusammenarbeit zu schaffen, sind die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderchirurgische Klinik sowie die Frauenklinik seit 2003 unter einem Dach vereint. Besonders viel Wert gelegt wird auch auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Selbsthilfegruppen.

Klinikchefin PD Dr. Ellerkamp möchte unter anderem den Einsatz von minimalinvasiven Operationstechniken weiter ausbauen. „Hier sehe ich großes Potenzial, um die qualitativ hochwertige Behandlung unserer jungen Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln, da die gewebeschonende Zugangsart mit den Vorteilen der rascheren Genesung, Minimierung postoperativer Schmerzen und kleinerer operativer Narben gerade für die kleinen Patientinnen und Patienten vorteilhaft ist.“ Eine Herzensangelegenheit ist ihr darüber hinaus die Diagnostik und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit seltenen angeborenen Varianten der Geschlechtsentwicklung: „Bei diesen erschweren genetische, hormonelle oder anatomische Veränderungen die eindeutige Zuordnung eines Menschen zum weiblichen oder männlichen Geschlecht.“

Das Bild zeigt ein Portrait von Oliver Stilz
Autor: Oliver Stilz