Auf der Station S24 „Regenbogen“ im Städtischen Klinikum Karlsruhe werden Kinder versorgt, die schon in jungen Jahren mit Blut-, Tumor- und Krebserkrankungen zu kämpfen haben. Neben ihrer Erkrankung und den therapeutischen Nebenwirkungen stellen auch die erhöhten Zimmertemperaturen durch die großen Fensterflächen während der Sommermonate eine zusätzliche Belastung für die körperlich geschwächten Patientinnen und Patienten dar.
Um Abhilfe zu schaffen, wünschte sich das Stationsteam Klimaanlagen für die Räumlichkeiten. Dank des Fördervereins zur Unterstützung der onkologischen Abteilung der Kinderklinik Karlsruhe e.V. (FUoKK) und einer privaten Großspende im sechsstelligen Bereich geht dieser Wunsch jetzt in Erfüllung: Die Kinder, Eltern und Beschäftigten auf der S24 können sich bald über klimatisierte Patienten- und Stationszimmer freuen.
„Als die Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Jahr 2003 fertiggestellt wurde, wurde bewusst auf eine großzügige Fensterfläche Wert gelegt, damit viel Licht in die Zimmer fällt und die Kinder einen schönen Ausblick haben. Gegen die direkte Sonneneinstrahlung wurde damals eine Außenbeschattung angebracht, die angesichts der zunehmend heißen Temperaturen inzwischen aber nicht mehr ausreicht“, führte Markus Heming, Kaufmännischer Geschäftsführer am Klinikum Karlsruhe, beim symbolischen Spatenstich auf der Station aus. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt gemeinsam mit dem FUoKK das Klimasystem beschaffen konnten und künftig in den Patienten- und Stationszimmern immer eine angenehme Temperatur herrscht.“ Die Fertigstellung des Klimasystems ist für November geplant, da sie im laufenden Stationsbetrieb installiert wird.
Prof. Dr. Sascha Meyer, Direktor der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, hob die Bedeutung der Klimaanlage für die Patientinnen und Patienten hervor: „Die schwerkranken Kinder müssen oft wochenlang in der Klinik bleiben und sind durch die Chemo- und Antikörpertherapien körperlich und psychisch sehr belastet. Da bedeutet die Wärme im Zimmer eine weitere Strapaze.“ Auch die begleitenden Eltern, die zum Schutz der Kinder oft den ganzen Tag Masken und Schutzkittel tragen müssen, werden von der gekühlten Luft profitieren, gleiches gilt für das Pflege- und Ärzteteam auf der S24.
„Bei unseren Spendenaktionen in den vergangenen Monaten haben wir uns wieder auf unsere treuen Unterstützerinnen und Unterstützer verlassen können und es ist viel Geld für die onkologische Abteilung zusammengekommen“, betonte Admira Knoll, Vorsitzende des FUoKK. „Besonders möchte ich aber Herrn Jopp danken, der einen sechsstelligen Betrag gespendet hat. Das ist die größte Privatspende, die wir bisher erhalten haben.“
Andreas „Joker“ Jopp fühlt sich dem Klinikum als Karlsruher sehr verbunden und hat den Förderverein bereits im Frühjahr unterstützt. „Damals finanzierte der FUoKK einen Telepräsenzroboter für die kleinen Patientinnen und Patienten“, erinnerte sich Jopp. „Bei der Aktion habe ich gemerkt, was es mir bedeutet, etwas Gutes für kranke Kinder und das Personal der onkologischen Kinderstation zu tun.“
Geplant wurde das Klimasystem von der Abteilung Planung und Bau im Geschäftsbereich Infrastruktur des Klinikums Karlsruhe. „Wir mussten bei dieser Baumaßnahme strenge Vorgaben im Hinblick auf Hygiene und Sicherheit berücksichtigen, weshalb keine Standardlösung möglich war“, erklärte Dipl.-Ing. Stefan Eller aus der Abteilung Planung und Bau. „Die Gesamtkosten liegen bei rund 270.000 Euro, was ohne den FUoKK derzeit nicht zu stemmen gewesen wäre.“