Presse

Lagebericht aus dem Klinikum

Einschätzung am 02.07.2021

Themenschwerpunkte

  • Einschätzung zur Lage bundesweit
  • Einschätzung zur Lage in der Region
  • Aktuelle Situation im Klinikum Karlsruhe
     

Einschätzung zur Lage bundesweit

Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz deutschlandweit nur noch in zwei Kreisen bei über 25 Fällen pro 100.000 Einwohner liegt und gerade bei Menschen über 60 Jahren deutlich gesunken ist, stuft das Robert Koch-Institut die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung weiterhin als hoch ein. Grund sind die nach Einschätzung der Experten noch nicht ausreichend hohe Impfquote sowie die Verbreitung von besorgniserregenden SARS-CoV-2-Varianten. Der Anteil der Delta-Variante steigt in Deutschland schnell und lag laut RKI in KW 24 bereits bei ca. 37 Prozent. Es sei damit zu rechnen, dass die Delta-Variante bereits ab KW 26 mindestens die Hälfte alle Neuinfektionen ausmacht.

Insgesamt haben inzwischen gut 55 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen COVID-19 bekommen. Gut 37 Prozent wurden bereits vollständig gegen COVID-19 geimpft. Das RKI berichtet von einer Impfeffektivität von 99 Prozent in der Altersgruppe von 18 bis 59 Jahren und 98,9 Prozent bei Menschen ab 60 Jahren.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz fällt weiterhin und liegt laut RKI aktuell bei 5,0. Trotz der sinkenden Fallzahlen spricht das RKI unverändert von einem diffusen Ansteckungsgeschehen mit Häufungen in Haushalten, im beruflichen Umfeld sowie in Kitas und Horteinrichtungen. Der bundesweite 7-Tage-R-Wert ist in der vergangenen Woche wieder leicht auf rund 0,92 gestiegen, bleibt aber unter 1. Am 2.7. hat das RKI insgesamt 649 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der gemeldeten neuen Todesfälle in Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung liegt bei 69.

Das RKI rät weiterhin, die bekannten AHA + L-Empfehlungen ernst zu nehmen. Menschen sollten sich bei Krankheitsanzeichen testen lassen und zuhause bleiben. Die Experten appellieren außerdem an die Bevölkerung, Angebote für Impfungen wahrzunehmen. Lockerungen sollten aus epidemiologischer Sicht unbedingt schrittweise und nicht zu schnell erfolgen. Eine Reisewarnung gilt laut Auswärtigem Amt seit 1.7. grundsätzlich für nicht notwendige, touristische Reisen in Länder, die von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet oder als Virusvariantengebiet eingestuft sind.

Einschätzung der Lage in der Region

In Stadt- und Landkreis Karlsruhe befanden sich laut Verwaltungsstab der Stadt am Mittwoch noch 11 Betroffene wegen einer COVID-19-Erkrankung in stationärer Behandlung, davon 2 beatmet. Bei den registrierten Neuinfektionen in der Stadt Karlsruhe handelt es sich demnach um Einzelfälle mit zum Teil Folgefällen im näheren Umfeld. Teilweise wurden Einträge durch Einreisende verzeichnet, die jedoch zeitnah abgesondert werden konnten. Der Verwaltungsstab erwartet in absehbarer Zukunft ein weiterhin niedriges Inzidenzniveau. Vermutlich werde die Delta-Variante mittelfristig auch regional dominieren.

Tagesaktuell liegt der Inzidenzwert für Karlsruhe Stadt bei 6,1 und im Landkreis bei 4,5 (Corona-Portal Karlsruhe).

Aktuelle Situation im Städtischen Klinikum Karlsruhe

Das Klinikum konnte am Mittwoch seinen vorerst letzten COVID-Intensivpatienten in eine Rehabilitationseinrichtung verlegen, womit im Intensivbereich erstmals seit neun Monaten keine COVID-Patienten betreut werden.

Das Klinikum befindet sich weiterhin in der Pandemiestufe 1. Zuletzt konnte das Besuchsverbot weiter gelockert werden, sodass nun auch auf den non-COVID-Intensivstationen Besuche unter bestimmten Auflagen möglich sind: Neben einem Nachweis über eine Impfung oder Genesung ist zusätzlich ein aktueller negativer COVID-19-Antigen- oder PCR-Test nötig.

In seiner am 30.6. veröffentlichten Fassung der Corona-Verordnung Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sieht das Sozialministerium Baden-Württemberg zum 1.7. – in Abhängigkeit von den Inzidenzwerten – weitere Lockerungen für Besucher vor. Das Klinikum prüft die aktuelle Verordnung derzeit und wird in Kürze informieren, wie und mit welchen Einschränkungen Besuche im Klinikum möglich sind.

Tagesaktuelle Informationen
 

Aktuelle Personalsituation

Derzeit sind keine Mitarbeitenden im Klinikum Karlsruhe positiv auf SARS-CoV-2 getestet und unterliegen einem durch das Gesundheitsamt erteilten Beschäftigungsverbot.

Im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes fallen aktuell 117 Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 16 Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.

Das Bild zeigt ein Portrait von Oliver Stilz
Autor: Oliver Stilz