Mit der Kooperation setzt die Hebammenschule Karlsruhe ein Zeichen gegen den Fachkräftemangel im Hebammenwesen. Bereits im April mit in Krafttreten des Kooperationsvertrags entsenden die beiden neuen Kooperationspartner jeweils vier Auszubildende nach Karlsruhe. Auch für die Jahre 2017 und 2018 sollen jährlich weitere vier Auszubildende pro Klinik folgen. Mit den zusätzlichen Ausbildungsplätzen entwickelt sich die Hebammenschule Karlsruhe bis 2018 zur größten Ausbildungsstätte für Hebammen in Baden-Württemberg.
Bereits seit Anfang der 80er Jahre ist die Hebammenschule Karlsruhe eine Einrichtung in gemeinsamer Trägerschaft des Städtischen Klinikums Karlsruhe, der Evangelischen Diakonissenanstalt Karlsruhe-Rüppurr und der St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe. Durch die aktuelle Vertragsunterzeichnung kommen mit dem Klinikum Mittelbaden und der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal nun zwei Kooperationspartner hinzu.
Josef Hug, Pflegedirektor des Städtischen Klinikums Karlsruhe, freut sich über die Vergrößerung der Hebammenschule Karlsruhe. „Dank der zusätzlichen Auszubildenden wollen wir künftig dem Fachkräftemangel regional aktiv begegnen.“ Seinen Angaben zufolge sind die Auszubildenden in den jeweiligen Kliniken fest angestellt und nehmen den theoretischen Unterricht in Karlsruhe wahr. Die praktische Unterweisung hingegen soll direkt in den Kliniken begleitet durch die Lehrkräfte der Hebammenschule erfolgen. „Vor diesem Hintergrund haben wir unser Pädagogenteam mit zwei neue Stellen verstärkt und die Raumkapazität der Lehrräume in der Neureuter Straße vergrößert“, erklärt Romy Koch, die Leiterin der Hebammenschule bei der Vertragsunterzeichnung.
Bundesweit ist eine Verschärfung der Personalsituation bei den Hebammen erkennbar. Darum ist es dem Klinikum Mittelbaden wichtig, den Nachwuchs in der Region zu stärken und direkt in seinen Häusern in Baden-Baden, Bühl und Rastatt Hebammen auszubilden. „Mit Blick auf die Entwicklung unserer Geburtenzahl benötigen wir gut ausgebildete Hebammen und hoffen durch die Kooperation, dem bereits auch regional spürbaren Fachkräftemangel entgegen wirken zu können. Mit einem starken Partner wie der Hebammenschule Karlsruhe und ihren Trägern sehen wir hierin eine große Chance“, erklärt Andreas Eiche-nauer, der Leiter Medizin und Pflege am Klinikum Mittelbaden.
Neben der Nachwuchsförderung erhofft sich die Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal im Verbund der Regionalen Kliniken Holding RKH von der Kooperation auch eine Erweiterung des Blickwinkels der künftigen Hebammenschülerinnen. „Durch die künftige Zusammenarbeit mit der renommierten Hebammenschule Karlsruhe erhalten unsere Auszubildenden die Möglichkeit, ihren Blickwinkel zu erweitern und somit neue innovative Ideen in die Holding aktiv einzubringen“, erklärt Anke Kany von der RKH Akademie bei der Vertragsunterzeichnung.