Neuigkeiten

Viele Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder mit Atemwegserkrankungen

Starker Zulauf in der Kindernotaufnahme im Klinikum Karlsruhe ist maßgeblich bedingt durch Fälle des RS-Virus und der Influenza. Das Coronavirus spielt momentan dagegen nur eine untergeordnete Rolle. FAQ zum RS-Virus für Eltern.

Die Zahl der Kinder, die wegen einer Atemwegserkrankung ärztlich behandelt werden müssen, steigt bundesweit an. Das spiegeln dem Städtischen Klinikum Karlsruhe im Austausch auch andere Großkrankenhäuser wider. In der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Klinikum Karlsruhe stellen sich derzeit viele Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder mit Atemwegserkrankungen vor. Der starke Zulauf in der Kindernotaufnahme ist maßgeblich bedingt durch Fälle des RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) und der Influenza. Das Coronavirus spielt momentan dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

Aktuell müssen durchschnittlich 90 bis 100 Patienten in 24 Stunden in der Kindernotaufnahme (KINA) versorgt werden, wovon sich bei 15 bis 20 Patienten eine stationäre Aufnahme anschließt. Derzeit halten wir in der Kinderklinik zwei Stationen als Infektstationen für Kinder- und Jugendliche vor.

Am RS-Virus erkranken in erster Linie Säuglinge unter einem Jahr und Kleinkinder unter drei Jahren. Sie benötigen häufig eine Sauerstoffgabe und in vielen Fällen auch Unterstützung bei der Flüssigkeitsaufnahme mittels venöser Infusionen. Schwerer erkrankte Kinder müssen zum Teil mit einer Atemhilfe behandelt werden und in einigen Fällen ist auch eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation erforderlich. Hinzu kommt, dass verstärkt kombinierte Infektionen von RS-Viren und Influenza auftreten.

Wegen der vielen stationären Aufnahmen sind gerade auch in der Kinderklinik die vorhandenen Krankenhausbetten für Patienten mit anderen Erkrankungen knapp. Teilweise müssen bereits geplante Klinikaufenthalte abgesagt werden und die Patienten müssen mit längeren Wartezeiten in der KINA rechnen. Dass die Belegungssituation nicht nur in Karlsruhe angespannt ist, macht sich inzwischen auch durch Anfragen aus anderen Häusern zur Übernahme von Patienten mit einer RS-Vireninfektion bemerkbar.
 

FAQ zum RS-Virus

Was ist das RS-Virus?

Das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) verursacht akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter. Es ist bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kleinkindern unter drei Jahren einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen. Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres macht nahezu jedes Kind eine RSV-Infektion durch. Das Virus tritt weltweit auf.

Wie verläuft eine RSV-Infektion?

In der Regel verlaufen die Erkrankung eher harmlos. In etwa einem Prozent der Fälle trifft RSV die Kinder aber so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Gerade bei Säuglingen unter vier Monaten und Kindern mit chronischen Erkrankungen können die Atemwegserkrankungen schwer verlaufen.

Was können Eltern bei einer Atemwegserkrankung wie einer RSV-Infektion tun?

Laut Robert-Koch-Institut gibt es keine wirksame Behandlung der RSV-Infektion. Vielmehr sollten die Symptome gelindert werden, etwa durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zum Sekretabfluss, Inhalation und Freihalten des Nasenrachenraums mit Nasenspülungen oder Nasentropfen.

Wann sollten Eltern mit ihrem Kind in die Notaufnahme kommen?

Grundsätzlich ist es ratsam, dass sich die Eltern erkrankter Kinder vor einem Besuch der Notaufnahme an die niedergelassenen Kinderärzte und kinderärztlichen Notdienste wenden. Bei Lebensgefahr, z.B. bei Atemnot, sollte selbstverständlich der Rettungsdienst hinzugezogen werden.

Wie wird eine Infektion mit dem RS-Virus im Krankenhaus behandelt?

Erkrankte Säuglinge und Kleinkinder benötigen häufig eine Sauerstoffgabe und in vielen Fällen auch Unterstützung bei der Flüssigkeitsaufnahme mittels venöser Infusionen. Schwerer erkrankte Kinder müssen zum Teil mit einer Atemhilfe behandelt werden und in einigen Fällen ist auch eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation erforderlich.

Das Bild zeigt ein Portrait von Oliver Stilz
Autor: Oliver Stilz