Interviewpartner
- Prof. Dr. med. Martin Bentz, Direktor Medizinische Klinik III
- Elvira Schneider, Pflegedirektorin und Prokuristin
Themenschwerpunkte
- Einschätzung bundesweit
- Einschätzung Baden-Württemberg
- Einschätzung Region
- Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Einschätzung bundesweit
Fallzahlen
252.836 (11.03.), 217.593 (04.03.)
7-Tage-Inzidenz
1439,0 (11.03.), 1196,4 (04.03.)
7-Tage-R-Wert
1,04 (11.03.), 0,87 (04.03.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+249 (11.03.), +291 (04.03.)
Hospitalisierungsinzidenz
6,74 (11.03.), 6,36 (04.03.)
Hospitalisierte ab 60 Jahre 14,25 (11.03.), 13,45 (04.03.)
Impfungen
NI 76,4 % (11.03.), 76,3 % (04.03.)
N2 75,7 % (11.03.), 75,5 % (04.03.)
N3 57,6 % (11.03.), 57,2 % (04.03.)
Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 10.03.)
In KW 09 wurden erneut über 1 Mio. COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt. Während die Fallzahlen im Februar leicht gesunken sind, kommt es derzeit wieder zu einem Anstieg der übermittelten Fälle. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz stieg zwischen KW 08 und KW 09 um
2 % an, wobei in 10 von 16 Bundesländern während der letzten Woche ein Anstieg zu beobachten ist.
Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung. In fast allen Altersgruppen stiegen oder stagnierten die 7-Tage-Inzidenzen auf dem Niveau der Vorwoche. Lediglich in den Altersgruppen der 0- bis 14-Jährigen war ein leichter Rückgang zu beobachten.
Die höchsten Inzidenzen wurden weiter bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 24 Jahren mit Werten um 2.000 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner ermittelt, gefolgt von den Altersgruppen der 0- bis 4-Jährigen sowie 25- bis 44-Jährigen mit Inzidenzen um 1.800 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner. Die 7-Tage-Inzidenzen bei Personen ab 65 Jahren stagnierte in der vergangenen Woche. Die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen stieg im Vergleich zur Vorwoche weiterhin an.
Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten, die Hospitalisierungsinzidenz aus der syndromischen Surveillance (COVID-SARI) und auch die Daten zu Belegungskapazitäten im Intensivregister zeigen, dass es in den letzten Wochen während der Omikron-Welle zu einer Zunahme der Neuaufnahmen gekommen war. In den Altersgruppen bis 59 Jahre nimmt die Zahl der Hospitalisierungen mit schweren Verläufen inzwischen wieder ab, in der Altersgruppe der über 60-Jährigen steigt sie leicht an.
Der Anteil der Omikron-Sublinie BA.2 ist in KW 08 auf 48 % angestiegen. Bei Populationen mit hoher Immunität durch Impfungen bzw. bereits durchgemachten Infektionen wurden keine Hinweise auf Unterschiede im Schweregrad der Erkrankungen zwischen den Omikron-Sublinien BA.1 und BA.2 festgestellt. Es ist zu vermuten, dass der derzeitige erneute Anstieg übermittelter COVID-19-Fälle auf die leichtere Übertragbarkeit der Sublinie BA.2 und die Rücknahme von kontaktreduzierenden Maßnahmen zurückzuführen ist. Damit kann eine weitere Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden. Der weitere Verlauf der Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie sich das Verhalten in der Bevölkerung ändert und in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen.
Einschätzung Baden-Württemberg
Fallzahlen
37.976 (11.03.), 31.019 (04.03.)
7 Tage Inzidenz
1.701 (11.03.), 1.368 (04.03.)
7-Tages-R-Wert
1,06 (11.03.), 0,87 (04.03.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+22 (11.03.), +39 (04.03.)
Hospitalisierungsinzidenz
6,9 (10.03.), 7,1 (03.03.)
COVID-19 Fälle auf Intensivstation
247 (11.03.), 248 (04.03.)
COVID-19 Fälle invasiv beatmet
103 (11.03.), 108 (04.03.)
Anteil an der Gesamtzahl der betreibbaren ITS-Betten
11,3 (11.03.), 11,2 (04.03.)
COVID-19 Fälle auf Normalstation
1.731 (10.03.), 1.560 (3.3.)
Impfungen
N1 73,8 % (11.03.), 73,8 % (04.03.)
N2 73,9 % (11.03.), 73,8 % (04.03.)
N3 56,3 % (11.03.), 56,0 % (04.03.)
Die Anzahl der übermittelten Neuinfektionen verbleiben seit Ende Februar auf sehr hohem Niveau. Die Omikron-Variante ist die dominierende SARS-CoV-2-Variante. Ein erneuter Fallanstieg ist in den letzten Tagen zu verzeichnen.
Einschätzung Region
Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis
Stadt Karlsruhe 1.708 (11.03.), 1.143 (04.03.)
Landkreis Karlsruhe 1.920 (11.03.), 1.267 (04.03.)
Das Gesundheitsamt Karlsruhe vermeldete am Mittwoch mit etwa 3.400 Neuinfektionen den bisherigen Tages-Höchstwert an registrierten Corona-Fällen. Die Bedeutung der reinen Infektionszahlen gilt es aufgrund der veränderten Krankheitslast in der Bevölkerung allerdings zu hinterfragen.
Im Raum Karlsruhe befinden sich momentan 15 COVID-19 Patient*innen auf Intensivstation. Davon sind 9 beatmet. Auf den COVID-19 Normalstationen befinden sich 97 Patient*innen in Behandlung.
Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe
Im Klinikum Karlsruhe ist in den vergangenen Tagen ein starker Patientenanstieg auf der COVID-Normalstation zu verzeichnen. Die Belegung der Intensivstation mit Corona-Patienten ist in der vergangenen Woche gestiegen, aber noch gut handhabbar.
Auf den COVID-Normalstationen liegen vermehrt Patient*innen, die ursächlich wegen anderen Diagnosen aufgenommen wurden und begleitend ein SARS-CoV-2 Nachweis vorliegt. Auf der COVID-Intensivstation sind ein Drittel der im Laufe der vergangenen Woche behandelten Patient*innen aufgrund von COVID-19 aufgenommen worden. Zwei Drittel hatten COVID-19 als Begleiterkrankung.
Es ist seit vergangener Woche eine weitere Patient*in aufgrund einer COVID-19-Erkrankung verstorben.
Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 29 SARS-CoV-2 Patient*innen behandelt (Vorwoche 23). Nach wie vor werden zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 6 Patient*innen mit SARS-CoV-2 Infektionen behandelt (Vorwoche 3), wovon 5 Patient*innen invasiv beatmet sind (Vorwoche 3).
Personelle Situation
Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und Tätigkeitsverboten nach wie vor angespannt. Dies wirkt sich weiterhin auf die Leistungsfähigkeit aus, so dass nach wie vor noch kein Normalbetrieb möglich ist.
Diese Woche wurden im Klinikum bis zum 9. März 81 Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW 09 waren es insgesamt 105 und in KW 08 77.
Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst, fallen aktuell 252 (Vorwoche 212) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 101 (Vorwoche 72) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.