Presse, Neuigkeiten

Lagebericht aus dem Klinikum

Einschätzung am 4. März 2022

Interviewpartner

  • Prof. Dr. med. Martin Bentz, Direktor Medizinische Klinik III
  • Elvira Schneider, Pflegedirektorin und Prokuristin

 

Themenschwerpunkte

  • Einschätzung bundesweit
  • Einschätzung Baden-Württemberg
  • Einschätzung Region
  • Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

 

Einschätzung bundesweit

Fallzahlen
217.593 (04.03.), 210.743 (25.02.),

7-Tage-Inzidenz
1196,4 (04.03.), 1.259,5 (25.02.)

7-Tage-R-Wert
0,87 (04.03.), 0,94 (24.02.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+291 (04.03.), +226 (25.02.)

Hospitalisierungsinzidenz
6,36 (03.03.), 6,27 (24.02.)
Hospitalisierte ab 60 Jahre 13,45 (04.03.), 12,81 (24.02.)

Impfungen
N1 76,3 % (04.03.), 76,3 % (25.02.)
N2 75,5 % (04.03.), 75,3 % (25.02.)
N3 57,2 % (04.03.), 56,6 % (25.02.)

 

Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 03.03.)

In KW 8 wurden erneut über 1 Million COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt, aber der Höhepunkt der fünften Welle scheint in der Mehrheit der Bundesländer überschritten. In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stiegen die Inzidenzen dagegen weiter bzw. wieder an. Insgesamt wurden bundesweit 9 Prozent weniger Fälle als in der Vorwoche übermittelt.

Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung, der nur langsam zurückgeht.

Die höchsten Inzidenzen wurden weiter bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 - 19 Jahren mit Werten um 2.000 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ermittelt, gefolgt von den Altersgruppen der 35- bis 44-Jährigen mit Inzidenzen um 1.800 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Während die 7-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen bis 65 Jahre sanken, war bei allen Personen ab 65 Jahren in der vergangenen Woche ein weiterer, wenn auch abgeschwächter Anstieg zu verzeichnen. In dieser Altersgruppe steht der Scheitelpunkt der Welle noch bevor. Auch die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen und in medizinischen Behandlungseinrichtungen stieg im Vergleich zur Vorwoche weiterhin an.

Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten, die Hospitalisierungsinzidenz aus der syndromischen Surveillance (COVID-SARI) und auch die Daten zu Belegungskapazitäten im Intensivregister zeigen, dass es in den letzten Wochen während der Omikron-Welle zu einer Zunahme der Neuaufnahmen gekommen war. Inzwischen sinkt die Zahl der Aufnahmen mit schweren Krankheitsverläufen in den jüngeren Altersgruppen, steigt aber nach wie vor in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen an. Der durch die (Omikron-)Welle bedingte Anstieg ist allerdings im Verhältnis zur Höhe der Fallzahlen und Neuinfektionen moderat und schwächer als in den ersten vier COVID-19-Wellen. Dies ist einerseits auf die gegen schwere Krankheitsverläufe sehr gut wirksame Impfung und andererseits auf die grundsätzlich geringere Krankheitsschwere bei Infektionen durch die Omikron-Variante zurückzuführen. Das höchste Hospitalisierungsrisiko liegt weiterhin in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen. Mit der von der STIKO empfohlenen 2. Auffrischimpfung für Risikopersonen und ab 70-Jährige können schwere Krankheitsverläufe verhindert werden.

Einschätzung Baden-Württemberg

Fallzahlen
31.019 (04.03.), 28.800 (25.02.)

7 Tage Inzidenz
1.368 (04.03.), 1.451 (25.02.)

7-Tages-R-Wert
0,87 (04.03.), 0,94 (25.02.)

Todesfälle binnen 24 Stunden
+39 (04.03.), +34 (25.02.)

Hospitalisierungsinzidenz
7,1 (03.03.), 7,7 (24.02.)

COVID-19 Fälle auf Intensivstation
248 (04.03.), 280 (24.02.)

COVID-19 Fälle invasiv beatmet
108 (04.03.), 116 (24.02.)

Anteil an der Gesamtzahl der betreibbaren ITS-Betten
11,2 (04.03.), 12,6 (24.02.)

COVID-19 Fälle auf Normalstation

1.560 (3.3.), 1.672 (3.3)

Impfungen
N1 73,8 % (04.03.), 73,7 % (25.02.)
N2 73,8 % (04.03.), 73,6 % (25.02.)
N3 56,0 % (04.03.), 55,6 % (25.02.)

Nach starkem Wiederanstieg der Fallzahlen ist die Anzahl der übermittelten Neuinfektionen seit Mitte Februar leicht rückläufig. In Baden-Württemberg wurde der Höhepunkt der fünften Welle vermutlich überschritten. Das Infektionsgeschehen verbleibt jedoch weiterhin auf sehr hohem Niveau. 

Einschätzung Region

Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis

Stadt Karlsruhe 1.143 (04.03.), 1.201 (25.2.)
Landkreis Karlsruhe 1.267 (04.03.), 1.310 (25.02.)

Die Fallzahlen und Inzidenzen bewegen sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, wie bundes- und landesweit ist jedoch auch lokal eine abnehmende Tendenz zu beobachten. Das Abwassermonitoring stützt diese Beobachtungen durch abnehmende Viruskonzentrationen. In Pflegeheimen sind nach wie vor Ausbrüche zu verzeichnen, die aber in der Regel nicht zu stationären Aufnahmen in Kliniken führen.

Im Raum Karlsruhe befinden sich momentan 12 COVID-19 Patient*innen auf Intensivstation. Davon sind 8 beatmet. Auf den COVID-19 Normalstationen befinden sich 85 Patient*innen in Behandlung.

Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe

Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe

Im Städtischen Klinikum ist eine stabile und moderate Belastung auf den COVID-19-Normalstation und den COVID-19 Intensivbereichen zu verzeichnen. Auf den COVID-19 Normalstationen liegen vermehrt Patient*innen, die ursächlich wegen anderen Diagnosen aufgenommen wurden und begleitend ein SARS-CoV-2 Nachweis vorliegt. Es sind seit letzter Woche erneut zwei Patient*innen verstorben, einmal aufgrund einer COVID-19 Erkrankung und einmal aufgrund anderer Erkrankungen sowie einer begleitenden SARS-CoV-2 Infektion.

Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 23 SARS-CoV-2 Patient*innen behandelt (Vorwoche 18). Nach wie vor werden noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 3 Patient*innen mit SARS-CoV-2 Infektionen behandelt (Vorwoche 7), wovon 3 Patient*innen invasiv beatmet sind (Vorwoche 5).

Personelle Situation

Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und Tätigkeitsverboten nach wie vor angespannt. Dies wirkt sich weiterhin auf die Leistungsfähigkeit aus, so dass nach wie vor noch kein Normalbetrieb möglich ist.

Diese Woche wurden im Klinikum bis zum 3. März 72 Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW 8 waren es insgesamt 77 und in KW7 100.

Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst, fallen aktuell 212 (Vorwoche 167) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 72 (Vorwoche 67) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.

Start für den Impfstoff Nuvaxovid der Firma Novavax

Die ersten Impfungen mit dem proteinbasierten Impfstoff starten ab dem 5. März in den Räumlichkeiten des Haus V am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Die Impfungen werden durch das Mobile Impfteam des Landes (MIT) durchgeführt.

Das MIT impft zum einen Personen, die einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen. Dazu zählen vor allem die Beschäftigten in Gesundheitsbereichen wie Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Zum anderen ermöglichen es die aktuell angekündigten Mengen, den Impfstoff allen Interessierten anzubieten.

Zunächst an drei Tagen in der Woche bietet das MIT Termine an (montags, mittwochs und samstags), diese lassen sich über: impfen-ka.de vereinbaren und werden nachfrageorientiert angepasst. Ebenso bedarfsorientiert arbeiten die Teams im innerstädtischen Einkaufszentrum ECE Center und im Kammertheater.

Die Impfstelle des Medizinischen Versorgungszentrum des Klinikums Karlsruhe stellt ab dem 4. März ihren bisherigen Betrieb ein. Ab dem 5. März nutzt das MIT die Räumlichkeiten zur Impfung mit Nuvaxovid.

Neue Besuchsregeln zum 7. März

Im Einvernehmen mit den umliegenden Kliniken wird das bis dato geltende allgemeine Besuchsverbot zum 7. März aufgehoben. Patient*innen können ab dann zwischen 15 und 19 Uhr Besuch von einer Person pro Tag für eine Stunde erhalten. Voraussetzung hierfür ist ein negativer tagesaktueller zertifizierter Antigen-Schnelltest unabhängig vom Impf- und Genesenenstatus. Es ist eine Zugangskontrolle in Haus M (Zentraleingang) oder Haus S für die Prüfung des negativen Testergebnisses erforderlich. Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Besucher*innen ein entsprechendes Armband.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Umsetzung der neuen Besuchsregeln. Weiterführende Informationen sind ab Montag über www.klinikum-karlsruhe.de abrufbar.