Interviewpartner
- Prof. Dr. med. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer
- Elvira Schneider, Pflegedirektorin
Themenschwerpunkte
- Einschätzung bundesweit
- Einschätzung Baden-Württemberg
- Einschätzung Region
- Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Einschätzung bundesweit
Fallzahlen
240.172 (11.02.), 248.838 (04.02.)
7-Tage-Inzidenz
1472,2 (11.02.), 1349,5 (04.02.)
7-Tage-R-Wert
0,98 (11.02.), 1,00 (04.02.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+226 (11.02.), +170 (04.02.)
Hospitalisierungsinzidenz
6,23 (10.02.), 5 (03.02.)
Impfungen
N1 76 % (11.02.), 75,9 % (04.02.)
N2 74,6 % (11.02.), 74,2 % (04.02.)
N3 54,7 % (11.02.), 53,6 % (04.02.)
Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 10.02.)
Deutschland befindet sich mit mehr als 1 Million in der KW 5 gemeldeten Neuinfektionen mitten in der fünften Welle der COVID-19-Pandemie. Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung.
Die höchsten 7-Tage-Inzidenzen wurden weiterhin bei Kindern im Alter von 5-14 Jahren mit mehr als 3.500 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner erhoben. Aber auch in den höheren Altersgruppen stiegen die 7-Tage-Inzidenzen noch einmal deutlich an. Die Zahl der Ausbrüche in medizinischen Behandlungseinrichtungen und Alten- und Pflegeheimen stieg im Vergleich zur Vorwoche erneut an.
Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten, die Hospitalisierungsinzidenz aus der syndromischen Surveillance (COVID-SARI) und auch die Belegungskapazitäten im Intensivregister zeigen, dass es in den letzten Wochen nicht zu einer weiteren Entspannung nach Ausklingen der vierten (Delta-) Welle gekommen ist. Die Zahl der Krankenhaus-Neuaufnahmen bleibt auf einem konstanten Niveau bzw. steigt zuletzt wieder an. Dieser, durch die aktuelle (Omikron-) Welle bedingte, Anstieg ist allerdings im Verhältnis zum Anstieg der Fallzahlen und Neuinfektionen eher moderat und schwächer als in den ersten vier COVID-19-Wellen. Dies ist auf die gegen schwere Krankheitsverläufe sehr gut wirksame Impfung sowie auf die geringere Krankheitsschwere bei Infektionen durch die Omikron-Variante zurückzuführen. Das höchste Hospitalisierungsrisiko liegt weiterhin mit großem Abstand in der Altersgruppe der über 80-Jährigen.
Einschätzung Baden-Württemberg
Fallzahlen
36.641 (11.02.), 34.412 (04.02.)
7 Tage Inzidenz
1.564 (11.02.), 1363 (04.02.)
7-Tages-R-Wert
0,99 (10.02.), 1,01 (03.02.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+27 (11.02.), +28 (04.02.)
Hospitalisierungsinzidenz
7,6 (10.02.), 6,5 (03.02.)
COVID-19 Fälle auf Intensivstation
289 (10.02.), 272 (03.02.)
COVID-19 Fälle invasiv beatmet
138 (10.02.), 148 (03.02.)
Anteil betreibbare ITS-Betten
13 Prozent (10.02.), 12,2 Prozent (03.02.)
Impfungen
N1 73,5 % (10.02.), 73,4 % (03.02.)
N2 73,0 % (10.02.), 72,6 % (03.02.)
N3 54,4 % (10.02.), 53,4 % (03.02.)
Einschätzung Region
Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis
Stadt Karlsruhe 1.425,6 (11.02.), 1.259 (04.02.)
Landkreis Karlsruhe 1641,9 (11.02.), 1.432 (04.02.)
Nach wie vor steigen die Infektionszahlen an. Nach Einschätzung der Stadt könnte der Peak in Karlsruhe erreicht sein. Durch die neuen Regelungen zur Quarantäne in Schulen und Kindergärten kam es zu einer Entlastung im Gesundheitsamt. Die sehr hohen Fallzahlen führen jedoch weiterhin zu einer hohen Auslastung durch die statistische Erfassung aller gemeldeter Fälle. Die aktuellen Inzidenzen bilden das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Bevölkerung nur noch bedingt ab. Es kommt weiterhin zu Positivnachweisen in Pflegeheimen. Schwere Verläufe und Todesfälle sind in der Regel auf einzelne nicht geimpfte Bewohner*innen begrenzt. Das Infektionsgeschehen konzentriert sich auf Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern.
Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe
Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 11 Patient*innen behandelt (Vorwoche 16). Nach wie vor werden noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 3 Patient*innen mit COVID-19 behandelt (Vorwoche 2), wovon 2 Patient*in invasiv beatmet ist (Vorwoche 1) und 1 Patient*in spontan atmend (Vorwoche 1).
Bei der Belegung der COVID-Intensivbereiche- sowie COVID-Normalstationen zeigte sich im Wochenverlauf ein leichter Anstieg. Zwischenzeitlich werden auch Patient*innen mit anderen Erkrankungen aufgenommen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet sind und entsprechend in den COVID-19 Bereichen isoliert werden müssen.
Bei den aktuell in Behandlung befindlichen Patient*innen mit intensivmedizinischem Aufenthalte sind 57 Prozent ungeimpft und 43 Prozent vollständig geimpft. Von den seit 1.7.2021 im Klinikum Karlsruhe behandelten und zwischenzeitlich entlassenen COVID-19 Patient*innen mit einem intensivmedizinischen Aufenthalt waren 29 Prozent vollständig geimpft. 5 Prozent hatten einen unvollständigen Impfschutz. 60 Prozent waren ungeimpft. Bei 7 Prozent war der Immunstatus unklar.
Immunisierungsquote und personelle Situation
Die Immunisierungsquote bei den Beschäftigten konnte im Vergleich zum Jahresbeginn noch einmal gesteigert werden. Sie liegt zwischenzeitlich bei knapp 94 Prozent.
Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und Tätigkeitsverboten angespannt. Diese Woche wurden im Klinikum (Stand 10. Februar) 45 Beschäftige positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW4 waren es 76 Beschäftigte und in KW3 36.
Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst fallen aktuell 221 (233 Vorwoche) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 73 (62 Vorwoche) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.