Interviewpartner
- Prof. Dr. med. Michael Geißler, Medizinischer Geschäftsführer
- Elvira Schneider, Pflegedirektorin
Themenschwerpunkte
- Einschätzung bundesweit
- Einschätzung Baden-Württemberg
- Einschätzung Region
- Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Einschätzung bundesweit
Fallzahlen
210.743 (25.02.), 220.048 (18.02.)
7-Tage-Inzidenz
1.259,5 (25.02.), 1371,7 (18.02.)
7-Tage-R-Wert
0,94 (24.02.), 0,87 (18.02.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+226 (25.02.), +264 (18.02.)
Hospitalisierungsinzidenz
6,27 (24.02.), 5,97 (17.02.)
Hospitalisierte ab 60 Jahre 12,81 (24.02.) 11,63 (17.02.)
Impfungen
N1 76,3 % (25.02.), 76,1 % (18.02.)
N2 75,3 % (25.02.), 74,9 % (18.02.)
N3 56,6 % (25.02.), 55,7 % (18.02.)
Epidemiologische Lage (Wochenbericht RKI 24.02.)
In der 7. Kalenderwoche (KW) 2022 wurden erneut über 1 Million COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt – der Scheitelpunkt der fünften Welle der COVID-19-Pandemie scheint aber überschritten. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen sanken die Inzidenzen wieder. Insgesamt wurden bundesweit 10 Prozent weniger Fälle als in der Vorwoche übermittelt.
Es herrscht jedoch weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung.
Während die 7-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen bis 69 Jahre sanken, war bei den ab 70-Jährigen in der vergangenen Woche ein weiterer Anstieg zu verzeichnen. Nach wie vor wurden die höchsten Inzidenzen bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren mit mehr als 2.700 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ermittelt. Auch die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen und in medizinischen Behandlungseinrichtungen stieg im Vergleich zur Vorwoche weiter an.
Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten, die Hospitalisierungsinzidenz aus der syndromischen Surveillance (COVID-SARI) und auch die Belegungskapazitäten im Intensivregister zeigen, dass es in den letzten Wochen während der Omikron-Welle zu einem erneuten Anstieg der Neuaufnahmen gekommen ist. Dieser durch die aktuelle (Omikron-)Welle bedingte Anstieg ist allerdings im Verhältnis zur Höhe der Fallzahlen und Neuinfektionen moderat und schwächer als in den ersten vier COVID-19-Wellen. Dies ist einerseits auf die gegen schwere Krankheitsverläufe sehr gut wirksame Impfung und andererseits auf die grundsätzlich geringere Krankheitsschwere bei Infektionen durch die Omikron-Variante zurückzuführen. Das höchste Hospitalisierungsrisiko liegt weiterhin mit großem Abstand in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen.
Einschätzung Baden-Württemberg
Fallzahlen
28.800 (25.02.), 34.270 (18.02.)
7 Tage Inzidenz
1.451 (25.02.), 1.645 (18.02.)
7-Tages-R-Wert
0,94 (25.02.), 0,94 (17.02.)
Todesfälle binnen 24 Stunden
+34 (25.02.), +34 (18.02.)
Hospitalisierungsinzidenz
7,7 (25.02.), 8,0 (17.02.)
COVID-19 Fälle auf Intensivstation
280 (25.02.), 286 (17.02.)
COVID-19 Fälle invasiv beatmet
116 (25.02.), 131 (17.02.)
Anteil betreibbare ITS-Betten
12,6 (25.02.), 12,8 Prozent (17.02.)
Impfungen
N1 73,7 % (25.02.), 73,6 % (17.02.)
N2 73,6 % (25.02.), 73,3 % (17.02.)
N3 55,6 % (25.02.), 55,1 % (17.02.)
Einschätzung Region
Inzidenzwert Karlsruhe Stadt und Landkreis
Stadt Karlsruhe 1.201 (25.2.), 1.349 (18.02.)
Landkreis Karlsruhe 1.310 (25.02.), 1.478 (18.02.)
Bei den Inzidenzwerten ist nach Angaben der Stadt ein erster Rückgang zu verzeichnen. Aufgrund der großen Anzahl an Schnelltests und einer wahrscheinlich hohen Dunkelziffer ist von einer gewissen Unschärfe bei der Zuverlässigkeit der Inzidenzen auszugehen.
Es sind weiterhin alle Lebensbereiche von Inzidenzen und Ausbrüchen betroffen. In Pflegeheimen sind nach wie vor Ausbrüche zu verzeichnen, die vereinzelt bei ungeimpften Bewohnern auch zum Tod führen.
Die Stadt fürchtet jedoch, dass durch die frühen Öffnungen in vielen Bereichen hier noch ein neuer Höhepunkt im März zu erwarten sein könnte.
In den Kliniken der Region ist die Belastung auf den COVID-19 Intensivstationen gut zu meistern. Im Raum Karlsruhe befinden sich momentan 14 COVID-19-Patient*innen auf Intensivstation. Davon sind 9 beatmet. Auf den COVID-19 Normalstationen ist eine moderate Belegung zu beobachten.
Aktuelle Situation am Klinikum Karlsruhe
Tagesaktuelle Fallzahlen am Klinikum Karlsruhe
Aktuell ist eine moderate Belastung auf den COVID-Normalstationen zu verzeichnen. Im Bereich der COVID-19 Intensivstationen kam es über das letzte Wochenende und Anfang der Woche zu einem temporären Anstieg der Auslastung auf ein erhöhtes Niveau. Ferner sind seit dem Wochenende zwei weitere COVID-19-Patient*innen im Klinikum verstorben.
Auf den COVID-19 Normalstationen werden aktuell 18 COVID-19 Patient*innen behandelt (Vorwoche 18). Nach wie vor werden noch zwei Normalstationen für COVID-19 Patient*innen vorgehalten. In den COVID-19 Intensivbereichen werden derzeit 7 Patient*innen mit COVID-19 behandelt (Vorwoche 5), wovon 5 Patient*innen invasiv beatmet sind (Vorwoche 4) und 2 Patient*in spontan atmend (Vorwoche 1).
Bei den aktuell in Behandlung befindlichen Corona-Patient*innen mit intensivmedizinischem Aufenthalt sind (Stand 24.02.) 60 Prozent wegen ihrer COVID-19-Erkrankung aufgenommen worden. Von diesen sind 67 Prozent nicht geimpft. Bei den übrigen 40 Prozent ist COVID-19 eine Begleiterkrankung neben dem eigentlichen Aufnahmegrund. Das Durchschnittsalter der aktuell intensivmedizinisch betreuten COVID-19-Patient*innen liegt insgesamt bei 67,5 Jahren.
Personelle Situation
Die Personalsituation ist aufgrund von Erkrankungen, Quarantäne und Tätigkeitsverboten nach wie vor angespannt. Dies wirkt sich weiterhin auf die Leistungsfähigkeit aus, so dass nach wie vor noch kein Normalbetrieb möglich ist.
Diese Woche wurden im Klinikum bis zum 24. Februar 50 weitere Beschäftigte positiv auf SARS-CoV-2 getestet, in KW7 waren es insgesamt 100 und in KW6 64.
Betrachtet man speziell den Pflege- und Funktionsdienst, fallen aktuell 167 (Vorwoche 235) Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich 67 (Vorwoche 61) Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.
Novavax-Impfangebot im Städtischen Klinikum startet Ende nächster Woche
In der kommenden Woche erwartet Karlsruhe die ersten Lieferungen des Eiweiß-basierten Impfstoffs der Firma Novavax. Voraussichtlich am Samstag, den 5. März, starten die Mobilen Impfteams mit den ersten Impfungen im Haus V des Klinikums. Zunächst erhalten Personen ein Impfangebot mit Nuvaxovid, die der einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen, so vor allem die Beschäftigten in Gesundheitsbereichen wie Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit Nuvaxovid gerade unseren bislang nicht geimpften Beschäftigten ein weiteres Impfangebot machen können.“