Presse, Neuigkeiten

Pressegespräch Corona-Pandemie

15. Januar Aktuelle Lageeinschätzung

Interviewpartner

  • Prof. Dr. med. Michael Geißler, Geschäftsführer
  • Prof. Dr. med. Martin Bentz, Klinikdirektor Medizinische Klinik III
  • Josef Hug, Pflegedirektor und Prokurist


Themenschwerpunkte

  • Einschätzung zur Lage bundesweit
  • Einschätzung zur Lage in der Region, in den anderen Kliniken und im Klinikum Karlsruhe
  • Aktuelle Personalsituation im Klinikum Karlsruhe
  • Stand der Impfungen unter den Mitarbeitenden


Einschätzung zur Lage bundesweit

Die Zahl der Neuinfektionen sowie die Zahl der Verstorbenen verharrt weiterhin auf hohem Niveau. Die Entwicklung der Infektionslage lässt sich nach Angaben von RKI-Präsident Lothar Wieler wegen der zurückliegenden Feiertage nicht so einfach beurteilen. Auch kann das RKI aktuell noch nicht einschätzen, wie sich die bestehenden Virusvarianten auf die Situation in Deutschland auswirken. „Sie könnten sich auch hier durchsetzen und zu noch mehr Fällen in kürzerer Zeit führen.“ Wieler befürwortet eine Verschärfung des bisherigen Lockdowns als Option.

Am 15. Januar wurden dem RKI 22.368 Corona-Neuinfektionen gemeldet. 1.113 Menschen sind seit dem Vortag verstorben. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 146,1.

Einschätzung der Lage in der Region und im Klinikum Karlsruhe

7- Tage Inzidenz Karlsruhe Stadt 84,6 und Landkreis Karlsruhe 133,9 (Stand 14.01.2021)
Coronaportal der Stadt Karlsruhe

Zum Ende der Woche wird das Testaufkommen wieder eine valide Vergleichbarkeit der Infektionszahlen mit dem Zeitraum vor Weihnachten ermöglichen. Erste Indikatoren sprechen für keinen weiteren Anstieg oder einen minimalen Rückgang der Infektionszahlen.

Das Klinikum Karlsruhe befindet sich weiterhin in Pandemiestufe 3. Die Zahl der allgemeinstationären wie auch der intensivpflichtigen COVID-19_Patienten ist leicht gefallen im Vergleich zur letzten Woche. Nach wie vor hält das Klinikum 16 COVID-Intensivbetten vor. Auch sind aufgrund des hohen Ressourcenbedarfs für die COVID-19 Normal- und Intensivstationen sowie pandemie- und krankheitsbedingter Personalausfälle nach wie vor Einschränkungen beim Regelbetrieb der Kliniken erforderlich. Die Versorgung von Notfällen ist in den Notaufnahmen wie auch in den konservativen und operativen Fachabteilungen des Klinikums sichergestellt.

Tagesaktuelle Situation im Klinikum Karlsruhe
Aktuelle Fallzahlen

Aktuelle Personalsituation

Zum aktuellen Zeitpunkt sind 38 Mitarbeitende im Klinikum Karlsruhe positiv auf SARS-CoV-2 getestet und unterliegen einem durch das Gesundheitsamt erteilten Beschäftigungsverbot.
Im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes fallen aktuell insgesamt rund 165 Mitarbeitende durch Krankheit, Quarantäne oder Beschäftigungsverbot aus. Davon befinden sich rund 55 Mitarbeitende in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot.

Das Personal in den COVID-Bereichen arbeitet nach wie vor mit sehr hoher Belastungsintensität. Insgesamt 160 Vollkraftstellen, was unter Berücksichtigung von Teilzeitbeschäftigung rund 200 Personen ausmacht, kommen momentan im Pflege- und Funktionsdienst in anderen Arbeitsbereichen zum Einsatz.

Stand der Impfungen unter den Mitarbeitenden

Anhand eines Verteilungsplans werden seit der Inbetriebnahme des Impfzentrums Messe Karlsruhe Beschäftigte von Pflegeheimen und Kliniken der Region im ZIZ geimpft. Bei der Auswahl der zu impfenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hält sich das Klinikum strikt an die Regeln der Coronavirus-Impfverordnung - CoronaImpfV.

Aktuell bemüht sich das Klinikum um weitere Zeitfenster im zentralen Impfzentrum in der Messe Karlsruhe (ZIZ), so dass bis Ende Januar alle Mitarbeitende geimpft werden können, die gemäß der Priorisierung „Schutzimpfungen mit höchster Priorität“ einen Anspruch darauf haben.

In einem Schreiben vom 12. Januar hat das Sozialministerium erklärt, dass eine zeitnahe direkte Belieferung der Krankenhäuser mit Impfstoff nicht möglich sein wird. Stattdessen könnten zum jetzigen Zeitpunkt nur die Zentralen Impfzentren und die Kreisimpfzentren mit den auf Baden-Württemberg entfallenden Impfstoffmengen beliefert werden.

Autor: Petra Geiger