Am 8. Juni ist Welthirntumortag. Er jährt sich dieses Jahr zum zwanzigsten Mal. Mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen setzt die Deutsche Hirntumorhilfe jedes Jahr ein Zeichen, um Experten, betroffene Patienten, ihre Angehörigen sowie Interessierte zusammenzubringen. „Aufgrund der außergewöhnlichen Umstände in der Corona-Pandemie ist nun ausgerechnet im Jubiläumsjahr keine öffentliche Veranstaltung möglich. Daher haben wir uns anlässlich des 20sten Jubiläums dazu entschlossen, der deutschen Hirntumorhilfe und der breiten Öffentlichkeit eine Präsentation mit Videos aus dem Klinikum Karlsruhe zur Verfügung zu stellen. Der Beitrag zeigt in Interviews die Patientensicht und ermöglicht anhand von Fallbeispielen Einblicke in die intraoperativen Visualisierungsmöglichkeiten des modernen operativen Managements bei Patienten mit Gehirntumoren“, erklärt Uwe Spetzger, Klinikdirektor der Neurochirurgischen Klinik und medizinischer Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe. Mit Blick auf die Krankheitsgeschichte einer jungen Frau wird deutlich, welche Möglichkeiten heute dank multidisziplinärer neuroonkologischer Therapieansätze bei der Behandlung von Gehirntumoren und Hirnmetastasen zur Verfügung stehen. Bereits seit 1995 befindet sich die junge Frau aufgrund eines Sarkoms im Bereich des Schulterblattes in medizinscher Behandlung. Nachdem vor einigen Jahren Hirnmetastasen diagnostiziert wurden, befindet sie sich bei Klinikdirektor Spetzger und seinem Team in der Neurochirurgischen Klinik in Behandlung. „Nadja hat in den letzten Jahren das gesamte Spektrum der operativen neurochirurgischen Therapie, inklusive moderner Bestrahlungsverfahren wie der Kohlenstoffionentherapie sowie der Radiochirurgie mittels Cyberknife und mehreren Chemotherapien durchlaufen.
Sie befindet sich derzeit glücklicherweise in einem stabilen Stadium ohne nachweisbares Tumorwachstum. Was ihr selbst und uns, sowie hoffentlich vielen anderen Patienten Hoffnung und Zuversicht gibt“, freut sich Uwe Spetzger mit seinem Team. Bei der operativen Behandlung von komplexen Gehirntumoren kommen in der Neurochirurgischen Klinik modernste Geräte und Techniken zum Einsatz. Hierzu zählen ein navigationsgesteuertes robotisches Operationsmikroskop und der Einsatz von virtueller und augmentierter Realität mit exakter 3D Darstellung der Tumore. Mit dieser modernen Technologie kann man beispielsweise computerassistiert und hochpräzise den Weg zu einem Hirntumor planen und dies im OP punktgenau umsetzten“, so Spetzger. Das robotisch gesteuerte Mikroskop übersetzt den zuvor mit Hilfe der Navigation erstellten Operationsplan in eine gezielte Bewegung und leitet somit den Operateur exakt zu der Stelle, an der der Eingriff nötig ist. Das gesamte neuroonkologische Team am Städtischen Klinikum in Karlsruhe möchte mit dem Videobeitrag zum 20. Welthirntumortag ein Zeichen setzen und Einblicke in moderne Therapieverfahren geben.
Das ist Video ist bei YouTube abrufbar.