Die Palliativmedizin und die Hospizbewegung sind gewohnt, sich vermeintlich tabuisierten Themen zu stellen und dadurch den offenen Umgang mit Krankheit, Sterben und Trauer in der Gesellschaft voran zu bringen. Das Thema "Sexualität in der Situation von Krankheit und Trauer" wird dennoch nur selten angesprochen. Dabei haben sowohl Schwerkranke als auch ihre Lebens- und Ehepartner, Eltern kranker Kinder oder Kinder kranker Eltern Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, nach Sinnlichkeit und Selbstwert als ganzer Mensch, einschließlich ihrer sexuellen Identität. Was tun, wenn die Sehnsucht bleibt?
Prof. Dr. Traugott Roser stellt bei seinem Vortrag aktuelle Studien zum Thema vor und lädt dazu ein, über die Integration in Versorgung, Beratung und Begleitung nachzudenken. Der evangelische Theologe ist Professor für Praktische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und Autor eines Buches über Sexualität in Zeiten der Trauer.
Das Kolloquium findet am Montag, 9. Oktober um 19 Uhr im Hörsaal von Haus D des Städtischen Klinikums Karlsruhe in der Moltkestraße statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Angesprochen sind alle, die sich professionell mit Palliativmedizin befassen sowie interessierte Laien und Betroffene.