Bei der Behandlung und Begleitung schwerkranker und sterbender Patienten kommen Begriffe zum Einsatz, die zwischen den Berufsgruppen, Patienten und Angehörigen und sogar innerhalb von klinischen Fachbereichen unterschiedlich verstanden werden. „Ein Intensivarzt wird die Aussage „Dieser Patient ist doch nicht palliativ!“ anders meinen als ein Palliativarzt, die Pflege anders als die Ärzteschaft, Patienten und Angehörige anders als therapeutisch Tätige“, weiß Bernd AltEpping aus Erfahrung zu berichten. Der Privatdozent ist Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie und ist als leitender Oberarzt am Palliativzentrum der Universitätsmedizin Göttingen tätig.
Auch macht Epping immer wieder die Erfahrung, dass der Begriff „palliativ“ von medizinischen Laien und mitunter auch von Fachleuten ausschließlich mit der Begleitung von Patienten in der letzten Lebensphase in Verbindung gebracht wird.
Eppings Vortrag beim aktuellen Kolloquium soll für diese Begriffsproblematiken und deren erhebliche Relevanz auf Kommunikation, auf therapeutisches Handeln und auf die Erwartungen an den weiteren Erkrankungsverlauf sensibilisieren. Dabei sollen alternative, bedürfnisorientierte statt prognoseorientierte Behandlungskonzepte und ein entsprechend breit gefasstes Verständnis von Palliativmedizin aufgezeigt und diskutiert werden.
Das Kolloquium findet am Montag, 26. September um 19 Uhr im Hörsaal von Haus D des Städtischen Klinikums Karlsruhe in der Moltkestraße statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Angesprochen sind alle, die sich professionell mit Palliativmedizin befassen sowie interessierte Laien und Betroffene.