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Entscheidungsfindung zur palliativen Sedierung

Das aktuelle Palliativmedizinische Kolloquium am Klinikum Karlsruhe widmet sich der palliativen Sedierung, deren Einsatz viel klinische Erfahrung beim Behandlungsteam voraussetzt.

Unter dem Titel „Entscheidungsfindung zur palliativen Sedierung - Alternative im Kontext von Sterbehilfe auf Verlangen“ informiert Friedemann Nauck über dieses komplexe Thema. Prof. Dr. Friedemann Nauck leitet die Klinik für Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen.

Seinen Angaben zufolge versteht man unter einer „Palliativen Sedierung“ den überwachten Einsatz von Medikamenten mit dem Ziel einer verminderten oder aufgehobenen Bewusstseinslage (Bewusstlosigkeit), um die Symptomlast in anderweitig therapierefraktären Situationen in einer für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter ethisch akzeptablen Weise zu reduzieren. Obwohl diese Maßnahme in der Palliativmedizin bereits seit gut 20 Jahren praktiziert und diskutiert wird, besteht nach wie vor erhebliche Unsicherheit, ob diese Behandlungsmaßnahme „ethisch akzeptabel“ ist. In Belgien oder den Niederlanden wird nicht selten mit der Palliativen Sedierung eine gezielte Lebenszeitverkürzung verbunden.

Der Vortrag soll eine Übersicht über Begriffe, Definitionen und Durchführungsweisen der Palliativen Sedierung anhand von Verfahrensanweisungen sowie über die ethischen Implikationen und Probleme der Palliativen Sedierung geben.

Das Kolloquium findet am Montag, 4. Juli um 19 Uhr im Hörsaal von Haus D des Städtischen Klinikums Karlsruhe in der Moltkestraße statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Angesprochen sind alle, die sich professionell mit Palliativmedizin befassen sowie interessierte Laien und Betroffene.

Autor: Petra Geiger