Die Arbeit der Selbsthilfegruppen stellt eine wichtige und unverzichtbare Ergänzung zur professionellen medizinischen und pflegerischen Versorgung dar. Mit ihrem breitgefächerten Wissen und ihren praktischen Erfahrungen bei der Bewältigung von Erkrankungen sind Selbsthilfegruppen ein wichtiger Partner für Einrichtungen im Gesundheitswesen.
Vor diesem Hintergrund trat das Klinikum Karlsruhe im Herbst letzten Jahres dem Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ bei. Im Zuge dessen hat es sich verpflichtet, die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen im Interesse der Patienten weiter auszubauen. „Als "Selbsthilfefreundliche Gesundheitseinrichtung" wollen wir unser ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfe erweitern und den Kontakt zwischen Patienten und Selbsthilfegruppen aktiv unterstützen“, beschreibt Josef Hug, Pflegedirektor und Koordinator der Selbsthilfegruppen im Klinikum Karlsruhe, die Entscheidung für die Mitgliedschaft im Netzwerk. Ziel sei es sei-nen Angaben zufolge, eine gemeinsame digitale Vernetzung sowie einen selbsthilfefreundli-chen Arbeitskreis aufzubauen. Auch seien situative Einbeziehungen von Selbsthilfegruppen beispielsweise in ethischen Fragestellungen denkbar. „Hierzu würden wir bei Bedarf die entsprechenden Selbsthilfegruppen in unsere Ethikkommission oder zu Arbeitsgruppen in den klinischen Bereichen einladen“, so Josef Hug weiter.
Bereits 2008 hat sich das Klinikum Karlsruhe dazu verpflichtet, die Kooperation mit regionalen Selbsthilfegruppen und Fördervereinen sowie weiteren Vertretern von Patienteninteressen auszubauen. Seitdem finden regelmäßig Treffen statt, um den Kontakt zwischen den Kliniken, Patienten und Angehörigen sowie den Selbsthilfegruppen zu organisieren. Auch wurde innerhalb der Pflegedirektion eine zentrale Anlaufstelle für die Vertreter der Selbsthilfegruppen geschaffen. Ferner lädt das Klinikum einmal jährlich die Selbsthilfegruppen und Fördervereine zu einer Veranstaltung mit wechselnden Themenschwerpunkten ein. Ziel sei es laut Hug, den gegenseitigen Austausch über Projekte, medizinische und bauliche Weiterentwicklungen des Klinikums zu ermöglichen sowie über anstehende Aktivitäten zu informieren. Aktuell arbeiten etwa 20 Selbsthilfegruppen regelmäßig mit dem Klinikum zu-sammen. Mit circa 30 weiteren Selbsthilfegruppen findet eine punktuelle oder anlassbezo-gene Zusammenarbeit statt.
Gerne können wir Ihnen weitere Details über die Zusammenarbeit des Städtischen Klinikums mit diversen Selbsthilfegruppen in einem persönlichen Gespräch mit den Verantwortlichen näher erläutern.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frau Heilmann, Leiterin des Geschäftsbereichs 5 (Saskia.Heilmann@klinikum-karlsruhe.de , Tel. 974 -1101) oder Herrn Hug, Leiter des Geschäftsbereichs 4 und Koordinator der Selbsthilfegruppen innerhalb des Klinikums (Josef.Hug@klinikum-karlsruhe.de , Tel. 974 -1021).
Zusatzinfo
Im Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ haben sich Einrichtungen und Organisationen zusammengeschlossen, die Projekte oder Forschungsarbeiten zum Thema „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung in Ein-richtungen des Gesundheitswesens“ durchgeführt haben und nun ihre Ergebnisse und Erfahrungen in einem gemeinsamen Verbund weiterführen wollen.
Gemeinsam wurde das Konzept "Selbsthilfefreundlichkeit als Qualitätsmerkmal" entwickelt, dass die Netzwerkmitglieder in ihren jeweiligen Arbeitszusammenhängen - Selbsthilfeorganisation, Gesundheitseinrichtung oder Selbsthilfekontaktstelle - als Partner umsetzen. Mit der Selbsthilfefreundlichkeit von Gesundheitseinrichtungen soll die Patientenorientierung im Gesundheitswesen gefördert und gefestigt werden.
Das Netzwerk besteht seit Juni 2009. Seit Januar 2016 befindet sich das Netzwerk in Trägerschaft der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen)
Weitere Informationen unter: www.selbsthilfefreundlichkeit.de/content/index_ger.html