Halloween – was braucht es da für eine stilechte Verwandlung? Drei Jugendliche chatten im Internet. Sie informieren sich, wie viele Gleichaltrige auch. Wie dekoriert man Räume? Wie schminkt und kleidet sich der Monsternachwuchs? Einen Unterschied gibt es dennoch zu den Klassen- und Alterskameraden: die drei Jugendlichen sind Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Städtischen Klinikums Karlsruhe.
Priv.-Doz. Dr. Martina Pitzer freut sich über das Interesse der Patienten. Der kontrollierte Umgang mit dem Laptop unterstützt den Heilungsverlauf. Mediziner nennen diesen Prozess Praxiserprobung. Alle drei sind auf dem Weg der psychischen und physischen Genesung. Auch wenn sie Halloween in diesem Jahr in der Klinik feiern werden.
Die Klinikdirektorin erläuterte bei einem Rundgang durch die vier Abteilungen die Arbeit der Psychiater und Psychotherapeuten. 22 Betten für den stationären Aufenthalt, zehn Betten für psychosomatisch Erkrankte und zwölf Tagesplätze stehen für Kinder und Jugendliche im gesamten Stadt- und Landkreis zur Verfügung. Damit gehört Karlsruhe landesweit zu den kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken mit dem schlechtesten Verhältnis der Betten- zur Einwohnerzahl.
Dabei brauchen gerade diese Patienten Zeit und Geduld. Regelbehandlung können durchaus acht Wochen dauern. Angstzustände, Depressionen, Essstörungen werden ebenso behandelt wie autistische oder schizophrene Krankheitsformen. Betroffen können bereits Kinder im Grundschulalter sein. Deshalb wurde bei der Einrichtung besonders auf die altersgerechte Raumgestaltung geachtet, informiert Dr. Pitzer.
Nun gehören auch Patientenlaptops zum Klinikalltag. Je ein Laptop steht ab sofort in jeder der vier Stationen zur Verfügung. Finanziert wurden die Laptops durch das Stifternetzwerk „Gutes tun“ der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen. Unter diesem Dach wurde ein eigener Stiftungsfonds „Städtisches Klinikum Karlsruhe“ eingerichtet. In diesen Fonds können auch Privatpersonen Spenden einzahlen und damit weitere Projekte des Städtischen Klinikums unterstützen.
Bild: Was braucht der Mensch an Halloween? Bei der Spendenübergabe informierten sich auch Sparkassendirektor Lutz Boden, Pressesprecherin Irmgard Duttenhofer und Klinikdirektorin Dr. Martina Pitzer (v.l.n.r.)