Das Bild zeigt einen Lavendelstrauch

Komplementärmedizin

Komplementärmedizinische Sprechstunde

Hierbei handelt es sich um eine pflegerische Sprechstunde.

Im deutschen Sprachgebrauch finden sich Begriffe wie z.B. Naturheilverfahren, Komplementärmedizin, unkonventionelle Heilmethoden, alternative Heilmethoden, Integrative Medizin, biologische Medizin, Alternativmedizin, Paramedizin und weitere Wortkreationen wieder, die unter dem Überbegriff CAM subsummiert sind. Die Abkürzung CAM ist aus dem Englischen übernommen und bedeutet „Complementary and Alternative Medicine“.

Mit Hilfe von blut.eV bieten wir seit Januar 2017 eine pflegerische Sprechstunde zur Linderung von Nebenwirkungen der Therapie und zur Verbesserung der Lebensqualität an. Aufgrund unserer sehr guten Erfahrungen im Rahmen der CONGO-Studie (Complementary Nursing in Gynaecologic Oncology) mit einzelnen komplementärmedizinischen Maßnahmen führen wir das Behandlungsprogramm fort.

Die Sprechstunde findet jeweils zwei Mal pro Woche im Haus M im Clinical Cancer Center statt.

Eine wesentlich interaktionsärmere Therapie im Vergleich zum Johanniskraut bei einer Depression oder Angststörung im Zusammenhang mit einer onkologischen Erkrankung bietet hingegen das „Mindfulness-Based Stress Reduction Training“ (MBSR). Bei verschiedenen Tumorerkrankungen konnte dessen Effektivität durch Studien belegt werden, stressbedingte körperliche Symptome, psychische Belastungen wie Depressivität, Angst und Panik nehmen ab und parallel steigen das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten.

Zur Reduktion von Nebenwirkungen während der onkologischen Therapie findet häufig die Akupunktur oder Akupressur Anwendung. Evidenzbasierte Empfehlungen für Akupunkturbehandlungen sind Chemotherapieinduzierte Übelkeit und Erbrechen und Aromataseinhibitor-induzierte Arthralgien, Fatigue und Schmerzen. Dabei ist die Akupunktur ein Verfahren, welches mit ebenfalls geringem Nebenwirkungsprofil angewendet werden kann. Eine weitere Maßnahme zur Reduktion der Nebenwirkungen einer Chemotherapie scheint die Fastentherapie zwei Tage vor und einen Tag nach Applikation einer Chemotherapie zu sein. Es konnte eine Sensibilisierung der Tumorzellen durch fehlende Adaptationsfähigkeit auf Veränderung der Lebensbedingungen beschrieben werden, während gesunde Zellen eher mit einer Schutzfunktion auf die Fastentage reagieren können. Es wurde zusätzlich eine schnellere Erholung der Blutzellpopulation unter Fastentherapie beschrieben.

Durch nachhaltige Änderung des Lebensstils wie körperliche Bewegung und Änderung der Ernährungsgewohnheiten lassen sich Folgeerkrankungen und das Rezidivrisiko bei Patientinnen mit Mammakarzinom reduzieren und eine schnellere Wiederaufnahme der Arbeit erreichen. Dies sind nur einige Beispiele für sinnvolle Therapieempfehlungen im Rahmen von Integrativer Medizin.